24. The ring

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Der lange Gang schien nie zu enden. Alec und Maia waren fast eine halbe Stunde gegangen und beide waren sehr müde. Der leuchtende Ring in Alecs Hand war das Einzige, was ihn davon abhielt, auf den Boden zu fallen und aufzugeben.

Er musste zu Magnus.

Der Flur war dunkel und es roch nach etwas Faulem. Überall krabbelten gruselige Viecher, über die Alec, neben Ratten und anderen widerlichen Ungeziefer, keine Zeit zum Nachdenken hatte. Es schüttelte ihn.

Es war nur wenige Tage her, dass seine Magie ausgebrannt war. Deshalb hatte er sich entschieden, seinen Bogen und Köcher zu dieser Mission mitzubringen, da Alec nicht wusste, ob seine Magie für einige Zeit wieder voll zur Geltung kam. Er hatte befürchtet, dass die kleinen Zaubersprüche dazu beitragen würden, dass seine Magie nachließ, bis Magnus ihm versichert hatte, dass dies nicht der Fall war. Deshalb hatte er nun keine Angst mehr seine Magie zu benutzen, um Magnus aufzuspüren.

,,Also ...", begann Maia. „Du und Magnus, was?" Sie zog die Augenbrauen hoch und grinste Alec an.

Alec senkte den Kopf, als sich eine Röte über seine Wangen und seine Nasenspitze ausbreitete. Er räusperte sich, bevor er nickte.

,,J-ja ... ich ... er und ich -"

„Hey, du musst es nicht erklären. Ich habe nur Spaß gemacht." Maia unterbrach ihn, als sie sah, wie unangenehm es für Alec war.

Alec lächelte und nickte dankend.

„Weißt du, mein ganzes Leben lang hatte ich gedacht, dass mit mir etwas nicht stimmt. Ich meine... meine Eltern haben sehr deutlich gemacht, dass tatsächlich etwas nicht mit mir stimmt." Alec verdrehte die Augen. „Aber nachdem ich Magnus getroffen hatte, sah er etwas in mir, nach dem vorher niemand gesucht hatte... Nicht einmal ich." Er biss sich auf die Lippe und rieb sanft einen Finger an dem Ring, den er hielt. „Er ist in mein Herz eingetreten, als ob er immer dort hingehört hätte.", gab Alec zu und lächelte Maia an, die zurück grinste.

„Was ist mit dir?", fragte Alec. ,,Hast du jemanden?"

Maia biss sich auf die Lippe und nickte. ,,Ja ... mein Freund Jordan ... Er ist eigentlich ..."

Alec bekam den Rest des Satzes nicht zu hören, als ein lautes kreischendes Geräusch zu hören war. Er wirbelte seine Fackel herum, bis er den Dämonen sah, der auf sie zukam. Alec griff nach seinen Pfeilen und richtete seinen Bogen auf, bevor er auf den Dämon zielte. Er dachte nicht nach, bevor er die Schnur losließ und beobachtete, wie der Pfeil die Brust des Dämonen durchbohrte. Alec stieß ein befriedigendes Brummen aus und tätschelte sich geistig auf die Schulter. Der Moment der Befriedigung war jedoch nur von kurzer Dauer, als der Dämon, der tot sein sollte, sich zu bewegen begann.

Alec und Maia tauschten besorgte Blicke aus, bevor sie den Dämonen ansahen. Der Dämon war aufgestanden und fletschte bissig die Zähne. Bevor Alec sich einen weiteren Pfeil schnappen konnte, sah er entsetzt zu, wie der Dämon in seiner Bewegung stoppte, zu schaudern anfing, ein abscheuliches kreischendes Geräusch von sich gab und eine Nachbildung seiner selbst entstehen ließ.

Jetzt standen zwei Dämonen vor ihnen, die knurrten, als sie näher kamen.

„Was zum Teufel?", hörte Alec Maia schreien, aber er hatte keine Zeit, ihr eine Antwort zu geben. Einer der Dämonen rannte auf  Alec zu, doch der entfernte sich gerade noch rechtzeitig, um einen Pfeil herauszuholen und ihn in das Herz des Dämons zu stechen.

Aber der Pfeil hatte ihn nicht beeinflusst. Tatsächlich tat es das totale Gegenteil von Töten. Der Dämon schauderte erneut und erzeugte eine weitere Kopie von sich.

„Scheiße.", murmelte Alec, als er sich beim Anblick von den nun drei Dämonen, die auf sie zukamen, in Richtung Maia zurückdrehte. ,,Meine Pfeile töten sie nicht!", schrie Alec über das Knurren hinweg.

I Trust You / Rare Things Must Be Cherished (+ One Shots)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt