1- You can't be

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~Jeder hat einen Seelenverwandten. In einem gewissen Alter fängst du an, die Augen deines Seelenverwandten in deinen Träumen zu sehen.~

Alec war sechs Jahre alt, als er zum ersten Mal von dem ganzen Seelenverwandten Ding erfuhr. Er hatte es in einem Buch entdeckt, dass er zwar las, aber zuerst nicht verstand. Also bat er seine Mutter um Hilfe. ,,Mama, was ist ein Seelenverwandter?", fragte er als ein Kleinkind. Maryse lächelte ihren Sohn an und hielt ihn in ihrem Schoß. ,,Ein Seelenverwandter ist deine andere Hälfte. Jemand, den du lernen wirst zu lieben. Jemand der dich besonders und vollkommen fühlen lässt." Alec besaß Ehrfurcht davor, wie seine Mutter klang. ,,Wann finde ich meinen Seelenverwandten?", fragte Alec neugierig.

,,Es dauert nicht mehr lang, aber das ist nichts, woran du jetzt denken solltest. Komm schon ... geh dein Zimmer aufräumen und sammel all deine Spielsachen ein." Maryse führte Alec aus dem Zimmer und Alec vergaß bald seinen Seelenverwandten.

Zwei Jahre später fing Alec an goldene Augen in seinen Träumen zu sehen. Die Augen schienen immer voller Wärme und Liebe. Er fühlte, dass er ihnen vertrauen konnte. Die Augen schimmerten immer vor Lachen und Vergnügen. Es machte Alec duselig. Er sah nie den Rest des Gesichts, aber irgendwie ließ ihn der Blick in diese Augen Frieden fühlen.

Alec träumte von diesen Augen seit er acht Jahre alt war. Sie erschienen immer in seinen Träumen. Besonders, wenn er einen schlechten Tag gehabt hatte. Sie würden ihn beruhigen und ihm sagen, dass es okay war. Ihn trösten. Zuerst dachte er, dass es nur sein Gehirn war, das alles aufzog. Als Alec jedoch elf wurde, lernte er in der Schule mehr über den "Seelenverwandtenprozess" und alles war klar. Es war irgendwie, wie das "Pubertätsgespräch", nur intimer. Alec erfuhr, dass jeder ein Seelenverwandten hatte.

,,Du solltest deine Seelenverwandten in deinen Träumen sehen. Wenn dies geschieht, dann versucht dein Seelenverwandter dich zu trösten, ohne es zu wissen.", hatte der Lehrer seiner Klasse erzählt. Im Alter von elf Jahren, konnte Alec es nicht abwarten, seinen Seelenverwandten zu treffen.

Gegenwart

Alec hatte einen schlechten Tag. Er trug eine halb fertige Leinwand unter dem Arm, als er von der Universität nach Hause ging. Er hasste es, seine Arbeit durch die Stadt zu tragen. Als er in der Uni gewesen war, hatte sein Professor einen Notfall, also mussten sie alle nach Hause gehen. Alec war ein Kunststudent. Er liebte die Malerei. Es war seine Art Gefühle auszudrücken. Er hatte versucht ein Tagebuch zu führen als er jünger war, aber er hatte immer Angst, dass jemand es finden würde und seine innersten Gedanken kannte. Also begann er, seine Gefühle auf Papier zu zeichnen und zu malen. Nur auf diese Weise konnte er die Bedeutung hinter seiner Kunst verstehen und doch seine Gefühle in irgendeiner Weise ausdrücken.

Er ging in den Lift und drückte den Knopf, der ihn zu seinem Flur bringen würde. Die Liftfahrt wurde kurz unterbrochen, als der Lift im zweiten Stock hielt, um einen Mann hereinzulassen. Der Mann hatte einen einzigartigen Sinn für Stil. Er trug schwarze, enge Jeans und ein lilanes, geknöpftes Shirt mit einer funkelnden, lila Jacke. Sein Haar war stachelig und in lila Streifen getaucht, passend zu seinem Outfit. Der funkelnde Mann trug eine Sonnenbrille und Make-up. Er betrat den Lift anmutig, stellte sich neben Alec und starrte auf sein Telefon.

Alec wusste nicht warum, aber er fing ganz plötzlich an, etwas Warmes in sich zu spüren. Er konnte es nicht erwarten, bis er zu Hause war und in einem entspannenden Bad, die neueste Episode von 'How to get away with murder' zu sehen, um zu wissen, was passiert ist. Sein Twitter und Instagram waren voller Spoiler, weswegen er diese Medien, um jeden Preis vermeiden musste. In Zeiten wie diesen, hasste er wirklich das Leben direkt im Dachgeschoss des Gebäudes. ,,Es ist schrecklich heiß hier drin." , kommentierte der funkelnde Mann aus dem Nichts und brachte Alec somit dazu, seine Gedanken zu unterbrechen. Es brauchte Alec eine peinlich lange Zeit um zu erkennen, dass der Mann mit ihm sprach. Was sinnvoll sein sollte, da sonst niemand im Lift war, außer ihnen. ,,Err ... ja, das ist es.", antwortete Alec. Er wusste nicht, warum dieser Mann mit ihm sprach und er wusste nicht, ob er es ihm gefiel oder nicht. Alec war nicht gut darin mit Fremden zu reden. Er hatte einen sehr kleinen Freundeskreis, nur Leute, denen er sein Leben anvertraute.

Der Mann drehte sich um und sah Alec an. ,,Du malst?", fragte er. Alec nickte und warf einen Blick auf den Mann, der die halb fertige Malerei beäugte. Alec hatte ein Schwarz-Weiß-Bild gemalt, indem ein kleiner Junge stand und die anderen Kinder ansah, die um ihn herum spielten. Der Junge trug einen verlorenen Blick. Genau so fühlte sich Alec. Er fühlte sich verloren. Er wusste nicht warum, aber er fühlte einfach, dass ihm etwas fehlte.

,,Du weißt, dass die meisten Künstler ihre Emotionen in ihrer Arbeit spiegeln?... Also.. fühlst du dich verloren?", fragte der freudige Fremde überraschend Alec. Niemand hatte jemals herausgefunden, was die Bedeutung hinter seinen Bildern war. Alec starrte den funkelnden Mann an, der immer noch damit beschäftigt war das Gemälde zu betrachten. Als Alec nicht antwortete, begann der Mann zu sprechen. ,,Es tut mir leid, das war unhöf-". Er stockte plötzlich, als er zum ersten Mal in Alecs Augen sah. Sein Mund klsppte auf. ,,Nein, du kannst es nicht sein.", flüsterte er mehr zu sich selbst, als zu Alec. Dieser hatte den seltsamen Drang, die Sonnenbrille des Mannes wegzunehmen und seine Augen zu sehen. Er hielt sich jedoch zurück, denn das wäre jenseits von sonderbar gewesen.

Alec war im Begriff zu fragen, wovon der Mann sprach, als sich die Lifttür mit einem Ping öffnete, so dass sie beide zusammenzuckten.

Jemand wartete draußen vor den Türen. ,,Komm schon Magnus, wir sind spät dran!", schrie die Frau den funkelnden Mann an, der immer noch auf Alecs Augen starrte. Alec fand das alles sehr seltsam und leicht gruselig, also trat er hervor, um aus dem Lift zu entkommen. Er ging die Hallen hinunter zu seiner Wohnung, während er die Augen des Mannes auf sich fühlte. Er beschloss, nicht darüber nachzudenken. Er war wahrscheinlich betrunken oder high, dachte Alec sich, als er in seine Wohnung ging und seine Schlüssel auf den Couchtisch im Wohnzimmer legte. Dann fuhr damit fort, die Dinge zu tun, die er sich schon im Lift vorgenommen hatte.



Hi Leute,
direkt das erste Kapitel, weil länger nichts mehr kam. Verzeiht mir Rechtschreibfehler, denn ich wollte mich extra beeilen.
Lg und lasst mich wissen ob es euch gefallen hat.

I Trust You / Rare Things Must Be Cherished (+ One Shots)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt