Als ich wieder aufwachte wusste ich zuerst nicht wo ich war und wie ich hier herkam. Dann erinnerte ich mich wieder an den Ausbruch aus dem Internat und an unser geniales Versteck in der Höhle hinterm Wasserfall. Hier müsste es noch dämmrig sein da die Sonne verdeckt war.
Hier war es aber nicht dämmrig. Nein, hier schien die Sonne strahlend hell durch die Fenster. Moment mal... Fenster?
Schlagartig war ich hellwach. Wo war ich? Wie war ich hier hergekommen? Und wo war Caro...
Sie lag schnarchend neben mir und schien noch gar nicht mitbekommen zu haben, dass wir weis Gott wo waren. Langsam richtete ich mich auf und sah mich um. Wir waren in einer gemütlichen Holzhütte mit kleinen Fenstern und roten, bodenlangen Vorhängen mit Rosendruck gelandet. Das dachte ich zumindest.
Doch als ich auf die Gardienen zuging merkte ich dass diese aus echten Rosen bestanden. Von den roten Rosen ging ein gigantisch guter Duft aus. Sie waren mit einem feinen, rosa Faden so eng aneinander gebunden, dass man von weitem meinen konnte es wäre eine ebene, einfarbige Fläche, obwohl man nun sah das jede einzelne Blume in diesem Meer aus Rosen eine andere Farbe hatte.
Langsam streckte ich die Hand aus um andächtig über die erstaunlich weichen Blumen du streichen. Verträumt blickte ich aus dem Fenster. Es war eine wunderschöne Landschaft und vor der Hütte breitete sich ein großer, glitzernder See aus, doch ich wippnete meine Aufmerksamkeit einem Garten, direkt neben dem Fenster, mit den verschiedensten und schönsten Blumen die man sich nur vorstellen konnte. Um die Prachtexemplare herum, flogen kleine Bienen und Käfer, doch auch dies entpuppte sich als falsch.
Es waren keine kleinen Krabbeltiere die da herumschwebten, sondern winzige Geschöpfe die aussahen wie Elfen. Jede hatte ein Kleidchen und Gummistiefel an, was eine lustige Kombination war. Die schimmernden Kleider waren mit den wunderbarsten Mustern verziert. Sie waren bestückt mit Perlen, Spitzen, seidenen Bändern und wunderschönen Dingen die mir allerdings unbekannt waren. Jede hielt eine kleine Gießkanne in den Händen und goss, mit einem scheinbar nie endenden sanften Wasserstrahl, die Blumen.
Da wurde es mir schlagartig bewusst.
Es war ein Traum.
Ich träumte. Denn das ganze konnte unmöglich echt sein.
„Wo zum Teufel sind wir hier?", riss mich plötzlich eine Stimme aus meinen Gedanken. Als ich mich umdrehte blickte ich geradewegs in Carolines erstauntes Gesicht. Gerade wollte ich ihr erklären dass wir höchstwahrscheinlich träumten und sich es nur ziemlich echt anfühlte, es aber nicht echt sei, da lies mich ein lauter Knall hinter mir zusammenzucken. Erschrocken drehte ich mich wieder um und sah nur noch wie etwas von der Scheibe zurücktaumelte und dann auf den Fenstersims viel.
„Oh Gott!", schrie ich aufgebracht als ich erkannte das es eine der niedlichen Feen war. Schnell machte ich das Fenster auf und hob das kleine Ding behutsam auf. Erst jetzt sah man, dass diese Winzlinge hauchdünne, fein gewebte, schimmernde fast durchsichtige Libellenflügel hatten. Besorgt begutachtete ich die Fee. Hoffentlich hatte sie sich nicht eins ihrer zarten Elfenbeingelenke gebrochen.
Sanft pustete ich ihr ins Gesicht, als sie sich dann immer noch nicht regte, blies ich etwas fester. Caro, die mir neugierig über die Schulter schaute, riet mir Wasser zu nehmen. „Und wo bitte ist hier Wasser?", fragte ich aufdringlich.
„Na da!" Meine Schwester zeigte auf einen kleinen Brunnen der in einer Ecke stand. Dort plätscherte glasklares Kristallwasser dahin. Dankend lächelte ich Caroline an und eilte zum Wasser. Schnell hielt ich meine Hand darunter und lies dann das kühle Wasser, in kleinen Tropfen, auf das Gesicht der Fee in meiner anderen Hand tropfen, doch auch das half nichts.
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our magic Dreamworld
FantasyCaroline und Charlie sind zwei ganz gewöhnliche Mädchen... Bis zu dem Tag als sie aus dem Internat ausbrachen. Im Schutz einer Höhle träumten die Geschwister immer wieder von einer Traumwelt die so wundervoll war, dass sie dort am liebsten für immer...