Eren
Regen.
Regen prasselte unnachgiebig gegen die dicke gläserne Front vor der der Junge stand. Der Himmel war von dunklen Wolken verhangen und hüllten die Umgebung in dunkle Schatten. Seit Tagen nur noch Regen.Passend zu seiner Stimmung. Passend zu seinen Tränen, deren Urspung einfach nicht versieden wollte. Er hatte es versucht. Hatte versucht sich zusammen zureißen und stark zu bleiben. Doch wie sollte es ihm gelingen? Wie er sollte der Schmerz der in seiner Seele verweilte und sein Herz in Tausend Stücke zeriß jemals wieder aufhören? Wie sollte er sich jemals wieder ins normale Leben einfügen? Zur Schule gehen? Sich mit Freunden verabreden? Sich über das Leben freuen und seine Zukunft planen, wenn sie nicht mehr Teil davon waren. Und es auch niemals mehr sein würden. Sie lebten nur noch in seiner Erinnerung weiter, in seinem Herzen. Das, und vieles mehr sagte sich Eren immer und immer wieder. Doch der Schmerz, der sich in sein Herz krallte und ihn nicht mehr los ließ, über den Verlust seiner geliebten Eltern, drang immer tiefer ein und würde auf ewig Narben hinterlassen. Soviel wusste Eren. Er war ja nicht dumm. Nie wieder würde er einen schönen Sonntag Nachmittag mit seinen Eltern verbringen dürfen, an dem sie ins Kino oder ins Schwimmbad gingen.Nie wieder würde er seine Mutter lachen hören, oder sie schimpfen hören immer wenn er patzige bis sogar sehr freche Antworten gab wenn sie ihn über sein Liebesleben, das er nicht hatte, ausgefragt hatte.Nie wieder würde er dann seinen Vater schmunzeln sehen, weil er es bereits wusste, was die meisten in Eren's Umfeld nur ahnten. Nämlich, dass er mit Mädchen überhaupt nichts anfangen konnte.Denn Eren fühlte sich eher zu seinem Geschlecht hingezogen, und das schon seit einer ganzen Weile.
Eren wusste, dass seine Eltern wohl damit keine Probleme hatten,geoutet hatte er sich allerdings vor ihnen nie. Er hatte einfach viel zu große Angst, dass sie ihn nicht verstehen würden. Dass sie versuchen würden ihn zu ändern. Und das, obwohl er ganz genau wusste wie seine Eltern im allgemeinen zur Homosexualität standen.Er hatte es einfach nie übers Herz gebracht und es immer wieder nach hinten verschoben. Immer auf den nächsten Tag verschoben - freinach dem Motto: Was du Heute kannst besorgen, das verschiebe RUHIG auf Morgen.
Gut, das war Eren's Sprichwort. Er hatte es einwenig abgeändert.
Sie würden nun nicht mehr davon erfahren.
Niemals.
Und das alles nur weil sie unterwegs auf der Landstraße von derFahrbahn abgekommen waren und gegen einen Baum geschleudert wurden.Es war an ihrem 18. Hochzeitstag. Sie hatten sich einen schönenAbend in Seattle gemacht. Seine Mutter hatte es sich so sehrgewünscht, weil sie Portland einfach langweilig fand. Waren erstromantisch essen gewesen, im Theater und dann noch in einer Bar. LautObduktionsbericht hatte sein Vater kein Alkohol im Blut. Er warnüchtern gewesen und trotzdem war er von der Fahrbahn abgekommen.Eren verstand es nicht. Es war nicht fair. Es war ungerecht undScheiße und...
Ein Schluchzen entwich seiner rauen Kehle. Verdammt, was solltejetzt bloß aus ihm werden? Er war erst 17 Jahre alt und völlig aufsich allein gestellt. Seine Eltern hatten beide keine Geschwister,waren beides Einzelkinder so wie er. Der einzige noch lebendeVerwandte war sein Großvater väterlicher Seits, und dieser warleider Gottes an Allzheimer erkrankt und konnte sich so um seinenEnkel nicht kümmern. Immer schmerzlicher wurde Eren bewusst, dass erwirklich und wahrhaftig allein war. Gut, er hatte Freunde. VieleFreunde, eine große Clique um genau zu sein. Sie hielten wie Pechund Schwefel zusammen, waren in dieser schwierigen, und für Erenhoffnungslosen Zeit immer für ihn da. Sie hörten ihm zu, spendetenihm Trost. Doch Liebe und Geborgenheit fand er bei Mikasa, Armin,Jean und Marco nicht. Diese vier jungen Leute zählten zu seinenallerbesten Freunden. Am Anfang hatten die Vier versucht eine Lösungfür Eren's Proble und quasi Obdachlosigkeit zu finden, jedochgelang es ihnen nicht Eren bei einen von ihnen unterzubringen. Da dieVormundschaft bei jemanden anderem lag. Bei einem Menschen den Erennoch nie zuvor gesehen hatte und ihn nur von den zahlreichenwaghalsigen Stories seines Vaters kannte,
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My Detective
FanfictionEren ist ein schüchterner 17 Jähriger Junge, welcher seine Eltern bei einem schrecklichen Autounfall verloren hat, und nun völlig allein da steht. Von Trauer zerfressen, verschließt der Junge sich immer mehr und zu allem Überfluß ist sein neuer Vorm...