[48] - Ich liebe dich, Frau Hasenberg.

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Erik Pov

Einige Wochen nach der Unruhe hatten sich Valle und Kelly wieder vertragen und liebten sich wie noch nie zuvor.
Ich hörte wie sich ein Schlüssel im Schloss unserer Haustür drehte.

"Hase?", rief ich von unten hoch.
"Ja, alles gut bei dir?"

Ich kam langsam hochgestapft und nahm sie in den Arm.

"Es ist alles super. Ich hab dich nur vermisst."
"Ich war einkaufen, Hase.", lachte sie und strich mir durchs Haar.
"Ja, zu lange!"

Sie küsste mich und sie löste sich aus meinem Arm.

"Ich muss die Sachen in den Kühlschrank tun."

Ich nickte und trug ihr die Tüte in die Küche.
Ich half ihr ein wenig die Sachen einzuräumen in der Hoffnung danach nochmal eine Ladung Liebe zu bekommen.

"Ach danke, Hase."
"Kein Ding."

Sie schmiegte sich an mich.
Ich legte meine Arme um sie.

"Hase?!", sagte sie ruckartig und entfernte sich ein wenig von mir um mir in ihrer Hektik nicht weh zu tun.
"Ja? Was ist?"
"Ich hab was vergessen..."
"Soll ich dich nochmal kurz fahren?"
"Nein, nein. Ich schreib's mir auf und hole es morgen. Ist schon gut."
"Ach komm, Hase. Ich fahr' dich schnell.", versuchte ich sie zu überreden.
"Na gut. Dann los."

Ich zog mir schnell Schuhe an und schnappte mir den Autoschlüssel.

Wir verließen das Haus und stiegen in den Wagen.
Aus der Straße raus, auf die Hauptstraße.
Viele Menschen, viel Verkehr.
Ich fuhr gradewegs auf eine grüne Ampel zu.
Ich fuhr weiter.

"Hase, der bremst nicht!"
"Wie, wo?"

Plötzlich gab es einen lauten Knall und unser Wagen wurde weggeschoben.
Die Airbags platzten auf.
Unser Wagen kam ins Schleudern bis wir von etwas hartem gebremst wurden.

Schwarz.

Ich erhob meinem Kopf und schaute neben mich.
Tati war voll mit Blut.

"Hase?! Lebst du noch, es wird alles gut hörst du? Ich rufe Ärzte, gute Ärzte. Die helfen dir."

Ich bekam keine Antwort.
Ich versuchte sie zu mir zu ziehen doch ihr Arm klemmte fest.

"Scheiße!"

Ich öffnete meine Tür und lief aus dem Wagen.
Meine Seite war fast unbeschädigt.
Tati's hingegen war von oben bis unten zertrümmert.
Die Tür bei ihr ließ sich nicht öffnen.
Neben uns, ein Bus.
In der Ferne hörte ich eine Sirene.

"Haben sie einen Krankenwagen gerufen? Meiner Freundin geht's nicht gut. Haben sie?!", rief ich dem Fahrer des Buses zu.

Er nickte nur.

Mittlerweile waren Polizei wie Feuerwehr und Krankenwagen angekommen.
Mit Mühe retteten sie Tati aus dem Auto.
Die Ärzte untersuchten sie direkt vor Ort.

"Und?"
"Es sieht verdammt schlecht aus. Wir müssen sofort operieren! Einverständnis müssen sie geben. Kommen sie rein, wir fahren los."

Ich betrat den Wagen und wir fuhren zum Krankenhaus.

"Oh nein, sie geht uns verloren. Auf Hundert laden! Und alle weg!"

Das Piepsen wurde immer langsamer.

"Auf zweihundert laden. Und alle weg!"
"Erik?"

Ich sah den Arzt entgeistert an.

"Ihr Herz schlägt nicht mehr, wir haben sie verloren."

Ich stürmte zu ihr an die Liege und nahm ihre Hand.
Tränen liefen mir über die Wangen.
Ich war so wütend und trotzdem schnauzte ich niemanden der Ärzte an.
Ich war sprachlos.
Ich versuchte immer wieder einen Satz zu beginnen doch aussprechen konnte ich keinen.
Doch dann sammelte ich all meine Kräfte, um diesen einen Satz zu sagen.
Diesen einen Satz.

"Ich liebe dich, Frau Hasenberg."

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Ende🌹

"Ich liebe dich, Frau Hasenberg."Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt