[39] - Du liebst mich nicht...

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Pandorya Pov

"Viel. Er denkt momentan nicht nach, Kelly. Aber als ich ihn gefragt hab, ob er dich liebt hat er sofort ja gesagt. Der Mann liebt dich, er ist nur in seiner Traumwelt. Er ist solange Single gewesen und er musste nie Opfer bringen, irgendwelche Chancen fallen lassen. Jetzt muss er es schon, das ist Neuland für ihn. Ich werde ihn zur Vernunft bringen. Ich weiß, es ist schwer für dich nur eines seiner Worte nachzuvollziehen, aber ich regle das für dich, ja?"
Er sah Kelly an.
"Danke, Erik."
"Selbstverständlich, kleine Schwester."
Er strich ihr über den Kopf, sie lächelt ihn an.
"Ehm. Kann ich auch für eine Nacht hier pennen? Ich will ihm Zeit geben.", fragte sie etwas schüchtern.
"Klar doch.", sagte ich.
"Oh danke."
Sie wirkte erleichtert.
"Willst du dich jetzt schon hinlegen oder noch was wach bleiben, was essen?"
"Ach, ich würde schon gern schlafen, wenn's okay ist."
"Klar, du kannst ruhig bei uns oben schlafen.", sagte ich.
"Sicher?"
"Klar, kein Problem. Wir beide passen auf die Couch. Du musst dich jetzt erholen, Kelly.", sagte Erik.
"So schlimm war's nicht, wirklich."
"Ja, ja.", sagte ich und zog sie von der Couch.
"Gute Nacht.", sagte Erik.
"Gute Nacht, Erik. Und danke für ... naja ... alles."
"Ist schon gut. Leg' dich erstmal hin."

Wir gingen die Treppe hoch.
"So, fühl' dich wie daheim, nur besser."
Ich reichte ihr eine kurze Stoffsporthose und ein T-Shirt.
"Geht das so zum schlafen für dich?"
"Ja, klar. Dankeschön, Tati.", sagte Kelly und nahm die Sachen an sich.
"Ok, dann schlaf mal gut.", sagte ich und verließ das Zimmer.
"Du auch, Tati.", hörte ich noch dumpf.

"Und?", fragte mich Erik als ich unten wieder ankam und sah mich neugierig an.
"Sie schläft jetzt gleich. Musst du noch was machen? Schneiden oder so?"
Er schüttelte den Kopf.
Ich setzte mich neben ihn und kuschelte mich an seine Schulter.
"Du würdest sowas nicht mit mir machen oder?"
"Um Gottes Willen, nein! Hase, niemals. Ich liebe dich doch."
"Valle liebt Kelly auch."
Er schaute mich etwas schuldig an.
"Er liebt sie nicht?", fragte ich verdutzt.
"Naja, keine Ahnung. Er meinte, nachdem ich ihn gefragt hatte, ob er sie liebt, ich solle das nicht so laut sagen, klar liebe er sie. Aber das hörte sich nicht echt.", erklärte er mir.
"Also hast du Kelly angelogen?"
"Nein, ich klär das schon Hase."
"Nichts klärst du, Hase. Er liebt sie nicht!"
"Doch klar, das hat er doch gesagt."
Sie sah mich an.
"Hase."
"Ja, dann liebt er Kelly halt nicht mehr!", sagte er etwas lauter.
"W-was?"
Erik und ich schauten uns ruckartig um.
"Was habt ihr da grade gesagt?"
Wir schauten entsetzt zur Treppe, wo Kelly stand, erschrocken und ein wenig enttäuscht.
"Kelly, komm zu uns ja?", sagte ich zu ihr.
"Er liebt mich nicht mehr?"
"Doch, Kelly komm' her."
Sie kam vor uns gestapft und blieb dort stehen.
"Was ist jetzt?!", drängte sie.
"Valle liebt dich. Er hat nur ein wenig gezögert mir diese Antwort zu geben. Also er hat gesagt ich solle dies nicht so laut fragen. Aber hat gesagt er liebt dich.", sagte Erik.
"Und du sagst mir das warum erst jetzt, Erik?"
"Ich hab' grade eben nur das wichtigste gesagt. Wie du's wolltest.", versuchte r sich rauszureden.
"Toll. Und das war keine wichtige Information?"
"Er wollte dir nicht weh tun, Kelly.", mischte ich mich ein.
Kelly sah mich mit einem Blick an, den ich so noch nicht an ihr kannte und sofort eine Gänsehaut bekam.
Sie sah mich relativ lang an, wendete ihren Blick dann ab, schüttelte den Kopf und ging wieder hoch.

Mittlerweile hatte ich mich vor Anspannung aufgerichtet, blieb starr in dieser Stellung und drückte fest Erik's Hand, welcher auch wie erstarrt war.
"Hase...", sagte er leise.
"Ja?"
"Ich hab ein Problem. Mit Valle und mit Kelly."
"Mit Valle?", fragte ich verwirrt.
"Ich hab ihn rausgeworfen. Meine besten Freund."
Er sah mich verzweifelt an.
"Hase.", sagte ich und strich über seine Wange.
"Ich bin bei dir."
Er lächelte leicht und küsste meine Hand.
"Ich liebe dich."
"Ich dich auch."

Es klingelte plötzlich an der Tür.
"Wer ist das denn jetzt?", fragte ich.
Erik zuckte mit den Schultern und erhob sich.
Er öffnete die Tür.
"Valle?", sagte er.

"Ich liebe dich, Frau Hasenberg."Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt