[11] - Verdrängen

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Valle Pov

Regungslos saßen Kelly und ich in Erik's und Tati's Wohnzimmer auf der Couch und sprachen kein Wort miteinander.
Immer wieder warf ich einen Blick zu Kelly rüber.
Sie regte sich nicht.

"Valle?", sagte sie ruhig.
"Ja?"
"Wieso hast du es mir nie gesagt? Wie lange weißt du es denn schon?"
"Seit einem Monat."
Sie rutschte an mich ran, nahm meine Hand und lehnte sich an mich.
"Ich wäre doch für dich da gewesen. Es war bestimmt schwer für dich und ist es bestimmt immer noch oder?"
Ich nickte.
"Ich liebe dich doch Valle und ich will nicht, dass du alleine dadurch musst. Du musst doch mit mir reden, Baby..."
"Ich wollte dich nicht damit belasten, weißt du?"
Ich schaute sie an.
"Belasten?! Schatz, egal wie sehr du mich belastest, solange du nicht alleine dadurch musst, nehm' ich alles auf mich!", sagte sie.
Ich nickte.
"Versprich mir einfach, dass wir ab jetzt immer miteinander reden egal was ist, ja?", sagte sie und schaute mir in die Augen.
"Ja versprochen."
Sie kuschelte sich an mich.

"Glaubst du Tati geht es gut, Valle?"
"Ich hoffe es. Frisch verlobt und dann kommt das alles hier ans Licht.", sagte ich.
"Ist doch alles scheiße."

Ich spürte wie eine Flüssigkeit auf meine Hand tropfte.
"Kelly Schatz, weinst du?"
Ich schaute sie an und sah wie eine Träne nach der Anderen ihre Wange runterlief und sich ihren Weg suchten.
"Kelly, es wird alles wieder gut werden. Versprochen."
Sie nickte.
"Du glaubst mir nicht, was?"
"Wie soll ich dir denn da glauben können, Valle. Allen geht es scheiße.
Du hast Krebs, Tati ist umgekippt.
Erik und ich sind voll am Ende, weil die Personen, die uns am wichtigsten sind, krank sind. Ihr seit am Ende. Alle sind am Ende. Also kannst du mir leider Gottes nicht einreden, dass alles gut wird!"
"Ich weiß, doch meine Hoffnung stirbt nie. Ich glaube, dass sich noch alles zum Guten wenden kann.", erklärte ich mich.
"Dann glaub' du mal und verdräng' weiterhin die Wahrheit."
Sie stand auf und ging in die Küche.
"Kelly, das kann doch nicht sein. Ich darf doch wohl glauben was ich will?!"
"Ja und ich auch, Valle!"
"Ich hab zumindest noch Hoffnung!"
"Super Klasse. Glaubst du, mein Leben wird rosiger, wenn ich Hoffnung habe?!"
"Wer hat denn hier den Krebs?"
Sie kam ins Wohnzimmer zurück.
"Das ist nicht dein Ernst, Valle?", sagte sie ruhig.
Ohne auf die Antwort zu warten,  verschwand sie im Badezimmer.
Es ist für mich doch auch nicht einfach.

*1 Monat zuvor*

"Bin gleich wieder da, Kelly."
"Wohin geht's denn, Schatz?"
"Ich treffe mich mit Rumpel.", sagte ich und ließ die Tür ins Schloss fallen.
Ich verließ unser Haus und schaute noch kurz zum Fenster hoch. Kelly wank mir.
Lächelnd erwiderte ich das Winken.
Ich eilte los.

Viele Autos, viele Menschen. Wie es nun mal in einer Großstadt wie Köln üblich war.
Ich hatte in letzter Zeit immer mehr das Gefühl gehabt, das Leben zieht an mir vorbei. Ich hab schon viel erleben dürfen in meinem Leben und würde diese Erfahrungen nie missen wollen, aber manche Dinge hätte ich mehr genießen sollen. Zum Beispiel Reisen oder Fantreffen, wo man so viele neue Leute, neue Gesichter, neue Charaktere kennenlernen durfte. Ich hätte es einfach mehr genießen sollen, mir einfach mehr Zeit nehmen sollen.
Komplett in Gedanken versunken, rempelte ich ausversehen jemanden an.
"Sag mal, kannst du nicht aufpassen?!"
"Sorry!", rief ich der Person hinterher und sah', dass ich fast an meinem Ziel vorbeigelaufen war.
Ich trat ein, suchte den Aufzug auf und fuhr in die dritte Etage hoch.
Ich atmete noch einmal tief ein bevor ich die brandgeschützte Tür aufdrückte und die Arztpraxis nervös betrat.

Hey ihr!
Hier mal was von mir.
Meine Geschichte haben jz schon 1k gesehen und ich bin echt dankbar. VIELEN DANK MAN!:D
Ich hoffe euch gefällt diese Story und wenn ihr Ideen zur Verbesserung habt, raus damit:)

Jz noch kurz ein Insider für alle DbD-Watcher:
Hättest ja durch die Luke gehen können ;)
XD

"Ich liebe dich, Frau Hasenberg."Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt