Spät in der Nacht packten wir unsere Sachen beisammen. Crowley hatte einen Hinweis darauf gefunden, was die Pest mit: »Es ist zu spät« gemeint hatte. Der Reiter hatte die Menschen mit der Schweinegrippe angesteckt. Diese nahmen dann den Impfstoff, in welchem sich der Croatoan-Virus befand. Wir wollten dies verhindern.
»Also dann, viel Glück beim Aufhalten der Zombie-Apokalypse«, sagte Dean an Sam, Cas und mich gewandt.
»Ja, viel Glück beim Töten des Todes«, wünschte Sam seinem Bruder, der mit Crowley auf eine andere Mission ging.
»Ja.« Dean grinste amüsiert.
»Weißt du noch, als wir Wendigos gejagt haben? Wie einfach da noch alles war?«
»Nicht wirklich«, gestand Dean.
Sam seufzte und griff in seine Jackentasche. »Ach, ähm ...« Er holte Rubys Messer hervor und hielt es hoch. »Das brauchst du vielleicht.«
»Behalt es«, sagte Crowley, der auf einmal erschienen war. »Dean ist versorgt.« Er hielt eine Art Aufsatz einer Sense hoch, oder eher einen Fleischerharken. Dean ergriff sie. »Gehört dem Tod. Sie tötet mit Sicherheit Dämonen und Engel und Sensenmänner und, Gerüchten zufolge, sogar das Ding selbst.«
»Wo hast du sie her?«, wollte Castiel wissen.
»Hallo, König der Kreuzungen«, trällerte Crowley. »Also, wollen wir?« Er wandte sich an den Mann im Rollstuhl. »Bobby, willst du da nur rumsitzen?«
»Nein, ich mach jetzt einen Riverdance«, meinte Bobby sarkastisch.
»Vermutlich will er die Damenwelt beeindrucken«, scherzte Crowley. Als er merkte, dass niemand lachte, atmete er tief durch. »Bobby, Bobby, Bobby, aus deinem Deal hättest du mehr rausholen können. Tatsache ist, man kriegt mehr, wenn man es gut formuliert. Ich habe mir also die Freiheit genommen, eine klitzekleine Klausel zu deinen Gunsten einzufügen. Was soll ich sagen? Ich bin ein Altruist. Wie lange willst du da noch so rumsitzen?«
Wir blickten alle zu Bobby, abwartend. Der Mann sah an sich hinunter, dann bewegte er einen Fuß nach dem anderen und schließlich erhob er sich. Überrascht sahen wir uns an.
»So ein Mistkerl«, sagte Bobby.
»Ja, ich weiß, ich hab' deine Seele verdient«, meinte Crowley. »Ich bin ein Wahnsinnstyp.«
»Danke«, flüsterte Bobby aufrichtig.
»Zu viel des Guten. Können wir gehen?« Crowley machte kehrt und lief auf den Impala zu.
Ich lächelte Bobby zu, dann wandte ich mich an Dean. »Pass auf dich auf«, bat ich.
»Tu ich doch immer«, gab der Winchester schmunzelnd zurück.
Ich legte den Kopf schief. »Du weißt, was ich meine.«
Ohne Vorwarnung nahm Dean mich in den Arm. Sein Kopf war neben meinem und leise raunte er mir zu: »Pass du auch auf dich auf. Ich will doch nicht meinen One-Night-Stand, der sich an nichts erinnern kann, verlieren.«
Ich musste lachen und spielerisch boxte ich ihm gegen die Schulter. »Du Mistkerl!«
Dean zwinkerte, dann ging er zu seinem Wagen. Sam, Cas, Bobby und ich stiegen in Bobbys Truck und fuhren sogleich los. Auf der Fahrt erklärte Sam Cas seinen Plan.
»Ja zu Luzifer sagen und dann ins Loch springen - das ist ein interessanter Plan«, kommentierte Cas.
»So kann man es auch nennen«, meinte Bobby, der am Steuer saß.
»Ihr könnt mir ruhig sagen, dass es der beschissenste Plan ist, von dem ihr je gehört habt«, warf Sam ein.
»Es ist der beschissenste Plan, von dem ich je gehört hab'«, sagte ich.
»Wenn es das ist, was du hören willst, sag' ich's dir gern«, meinte Cas. »Aber es ist nicht das, was ich denke.«
»Tatsächlich?« Sam wirkte überrascht.
»Du und Dean, ihr übersteigt ständig meine Erwartungen. Er hat sich Michael widersetzt. Vielleicht schaffst du das bei Luzifer.«
»Und wenn nicht, wär' das Selbstmord!«, rief ich.
»Es gibt Dinge, die ihr wissen solltet«, sagte Cas.
»Welche Dinge?«, fragten Sam und ich.
»Michael hat eine andere Hülle gefunden. Es ist Adam. Habt ihr nie daran gedacht?«
»Wir haben versucht, es nicht zu tun.«
Stille erfüllte den Wagen.
»Sam«, sagte Cas nach einer Weile. »Wenn du Ja zu Luzifer sagst und versagst, wird dieser Kampf stattfinden, und die Kollateralschäden ... sie werden immens sein. Und dann ist da noch das Dämonenblut.«
»Was?«, rief Sam. »Was meinst du?«
»Wenn du gewinnen willst, musst du mehr trinken als sonst.«
»Aber wieso?«
»Es stärkt die Hülle und verhindert, dass sie explodiert.«
»Was tut seine jetzige Hülle?«
»Er trinkt sie literweise.«
»Cas, es könnte ihn umbringen«, meinte ich. »Ich weiß, wovon ich spreche ...«
»Bei dir war's etwas anderes«, erwiderte Castiel. »Du bist zur Hälfte Engel.«
»Und das ist nicht der beschissenste Plan aller Zeiten?«, fragte Bobby, und schweigend setzten wir die Fahrt fort.Aus der Ferne beobachteten wir die Lagerhalle, auf die gerade LKWs zufuhren.
»Ja, sie verladen hier Croatoan haufenweise in die LKWs«, erklärte Bobby und ließ das Fernglas sinken. »Okay, der Erste fährt frühstens in einer Stunde. Wir gehen rein und installieren den Sprengstoff alle fünf Meter. Dann lösen wir den Feueralarm aus.«
»Der Laster da fährt schon los«, meinte Castiel und deutete auf einen der gelben LKWs.
»Dann lasst ihn uns sabortieren.« Ich wollte gerade aus den Wagen springen, als Sam mich zurückhielt.
»Wenn wir gehen, dann zusammen«, sagte er. »Neuer Plan.«
Schnell sprachen wir uns ab, dann verließen wir auch schon den Truck. Castiel ging voran. Er hielt den Fahrer des Lasters auf, während Sam, Bobby und ich auf die Lagerhalle zurannten. Die Dämonen hatten uns bereits bemerkt und schlossen hastig die Tore.
»Seiteneingang«, wies Bobby an.
Sam zielte mit seiner Pistole auf das Schloss und schoss. Ich riss die Tür auf und betrat als erstes mit erhobener Waffe die Halle.
»Alle raus hier!«, befahl ich den Arbeitern. Mit Handbewegungen bedeutete ich ihnen zu gehen und nach und nach verließen sie die Lagerhalle.
Die Tür fiel ins Schloss. Langsam schlichen wir drei zwischen den riesigen Paletten voller Kisten umher. Ein Schreien hallte durch den Raum. Wir bogen um eine Ecke und trafen auf eine Handvoll Arbeiter, die bereits mit dem Croatoan-Virus infiziert waren und einen anderen Arbeiter lebendig zerrissen.
Wir zielten mit unseren Waffen auf sie und erschossen einen nach dem anderen. Sogleich bedeckten ihre Leichen den Boden.
»Helft mir! Bitte, helft mir!«, erklang aus der Ferne eine Stimme.
»Hier sind noch mehr Leute«, sagte Sam und lief los.
»Sam, nein!«, rief Bobby.
Der Winchester wandte sich an uns. »Wartet hier.«
»Verdammt«, fluchte Bobby mit zusammengebissenen Zähnen, doch da war der Mann bereits verschwunden. Auf einmal drehte Bobby sich um und schlug Rubys Dolch in den Körper eines Dämons. Tot fiel dieser zu Boden.
Kurz darauf kam Sam mit einer Frau im Arm. Vor ihm lief ein Mann.
»Lauft. Lauft!«, drängte Bobby die beiden.
Wir drei liefen weiter. Immer wieder stießen wir auf ein paar Dämonen oder Infizierte, die wir sofort auslöschten. Ab und an fanden wir einige überlebende und menschliche Wesen, die wir zum Ausgang brachten.
»So«, sagte Sam und gerade als er noch etwas erwidern wollte, wurde er von den Beinen gerissen. Ich wollte schießen, doch auch ich wurde zu Boden geworfen.
»Bobby, schieß!«, schrie ich, während ich krampfhaft versuchte, den Zombie von mir fernzuhalten. »Bobby?« Der Infizierte umfasste meinen Hals und drückte fest zu. Ich röchelte und schnappte nach Luft und versuchte mit aller Kraft ihn von mir zu stoßen. Ich dachte, es wäre zu spät, doch da erklangen zwei Schüsse und ich konnte die Leiche von mir hinunterschieben.
»So'n Ding kann ja doch nützlich sein«, meinte Castiel, während er die Schrotflinte musterte.
»Cas«, sagte ich erleichtert und dankbar.
»Können wir jetzt endlich unseren Terrorismus-Akt durchziehen?«, rief Bobby genervt. »Na, los!«
Sam und ich erhoben uns und begannen die Sprengkörper alle fünf Meter anzubringen. Dann verließen wir die Halle und betätigten aus sicherer Entfernung den Zündschalter.1247 Wörter
Das vorletzte Kapi ^^ Hoffe, euch hat es bisher gefallen xD
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Human || Supernatural Staffel 5
FanfictionBuch 3 »Und jetzt würde sich herausstellen, ob Engel fliegen können.« Catherine konnte sich nicht daran erinnern, wie sie in die Kirche gekommen war, doch sie lebte - und das war das Wichtigste. Chuck fand sie und erzählte ihr, dass Dean und Sam am...