Kapitel 23

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"Und wie war euer Tag?"fragt Elena mich fröhlich als ich durch die Haustür komme.

"Scheiße ist noch ein netter Ausdruck."sagt Jayden mehr höre ich auch nicht, da ich die Treppe hoch renne ins Zimmer von Damon. Macey sitzt an seinem Bett und redet mit ihm. Ich lächele und setze mich auf den Stuhl gegenüber Macey. Sie liest aus seinem Lieblingsbuch vor.
Ich höre schweigend zu und lächele als sie zu mir aufblickt.


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SPOILER ARLARM FÜR JEDEN DER 'DAS SCHICKSAL IST EIN MIESER VERRÄTER' NOCH NICHT GELESEN/GEGUCKT HAT!!!!!

IHR KÖNNT ZUM NÄCHSTEN KAPITEL VORSPULEN ODER ES LESEN.


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>>Ein stämmiger junger Kellner mit welligem Haar tauchte auf. Er wirkte größer als Augustus. "Wisst ihr",fragte er uns mit hinreißendem Akzent, "was Dom Pérignon gesagt hat, als er den Champagner erfunden hatte?"

"Nein", sagte ich.
"Er rief seine Mönchskollegen zu: 'Kommt schnell her: Ich schmecke die Sterne.' Willkommen in Amsterdam. Möchtet ihr die Karte oder die Empfehlung der Küche?"

Ich sah Ausgustus an und er mich. "Die Empfehlung der Küche klingt wunderbar, aber Hazel ist Vegetarierin." Was ich vor Augustus nur ein einziges Mal erwähnt hatte, an dem Tag, als wir uns kennenlernten. "Kein Problem", erklärte der Kellner. "Toll. Und können wir noch mehr von der Brause haben?" Gus zeigte auf den Champagner. "Natürlich", sagte unser Kellner. "Heute Abend haben wir alle Sterne in Flaschen abgefüllt, meine jungen Freunde."<<

Liest Macey vor und guckt danach zu mir hoch. Sie liest noch weiter doch das bekomme ich gar nicht mehr mit.

-

"Jetzt kommt seine Lieblingsstelle." Durch diese Worte werde ich wach. Ouh scheiße bin ich etwa eingeschlafen? "Hab ich dich geweckt?" Ich winke ab. "Sera ich wollte mich nochmal entschuldigen das ich dir nicht geglaubt habe."

"Kein Ding, ich hätte mir auch nicht gegelaubt."

"Willst du seine Lieblingsstelle lesen?" Sie reicht mir das Buch. "Wie kommt es das 'The fault in our stars' sein Lieblingsbuch ist?"

"John Green erschafft mit seinen Worten Personen, die man heiraten will, Welten, von denen man ein Teil sein will, und Geschichten, die man erleben will. Er hat alle Bücher von John Green mindestens einmal durchgelesen und dieses hat ihn am meisten fasziniert."

Ich nicke aber dann fällt mir auf das sie das eigentlich überhaupt nicht wissen kann.

"Woher-"

"Weiß ich das? Ich habe ihn nie alleine gelassen nur er hat mich nicht bemerkt. Ich war immer da."

Ich nicke und wende meinen Blick auf das Buch das in meinen Schoß liegt.

>> "Hazel Grace", sagte er, "du siehst unwerfend aus."
"Ja, oder?"
Ich hörte ein Rascheln in einer dunklen Ecke des Saals. Isaac stand an einem kleinen Stehpult, an dem er sich festhielt. "Willst du dich setzen?" fragte ich ihn. "Nein, ich will gerade mit meiner Grabrede anfangen. Du bist zu spät."
"Du willst...ich bin...was?" Gus gab mir ein Zeichen, mich zu setzen. Ich zog einen Stuhl in die Mitte des Kreises, und Gus drehte sich mit dem Rollstuhl zu Isaac um. "Ich will meine Beerdigung erleben."sagte Gus. "Übrigens, sagst du was auf meiner Beerdigung?"
"Aber natürlich, klar."antwortete ich und legte den Kopf auf seine Schulter. Ich umarmte ihn samt der Rollstuhllehne. Er zuckte zusammen. Ich ließ ihn wieder los. "Super", sagte er. "Ich hoffe ja immer noch, dass ich als Geist dabei sein kann, aber nur um sicherzugehen, dachte ich - ich wollte dich nicht in Verlegenheit bringen oder so, aber heute Nachmittag hatte ich die Idee, ich könnte eine Vorbeerdigung arrangieren, und weil ich im Moment ganz gut drauf bin, dachte ich, was du heute kannst besorgen.."
"Wie bist du überhaupt hier reingekommen?"fragte ich. "Hättest du gedacht, dass sie die ganze Nacht die Tür auflassen?"fragte Gus. "Nein", sagte ich. "Solltest du auch nicht." Gus lächelte.

"Egal. Ich weiß, dass es ein bisschen selbstherrlich ist."

"Hey, du klaust mir die Grabrede", rief Isaac. "Im ersten Teil rede ich darüber, was für ein selbstherrlicher Arsch du bist." Ich lachte. "Okay, okay", sagte Gus. "Du kannst jeder Zeit loslegen."

Isaac räusperte sich. "Augustus Waters war ein selbstherrlicher Arsch. Aber wir vergeben ihm. Wir vergeben ihm, weil er ein Herz hatte, das im übertragendem Sinn so gut war, wie sein buchstäbliches Herz schlecht war, und auch weil er mehr über das Halten einer Zigarette wusste als sonst ein Nichtraucher der Weltgeschichte und weil er nur achtzehn Jahre alt wurde, obwohl er zehn Mal so viel verdient hätte."

"Siebzehn", korrigierte ihn Gus. "Ich nehme an, dass du noch ein bisschen Zeit hast, du Einmischer. Ich muss euch sagen, Augustus Waters redete so viel, dass er einem sogar auf seiner Beerdigung ins Wort fiel. Und er war ein Angeber: Verdammt, nicht mal pinkeln konnte er, ohne über die metaphorische Tragweite der menschlichen Abfallproduktion nachzudenken. Und er war eitel: Ich glaube nicht, dass mir je ein körperlich attraktiver Mensch begegnet ist, der sich seiner eigenen körperlichen Attraktivität dermaßen bewusst war. Und dennoch muss ich sagen: Wenn eines Tages die Wissenschaftler der Zukunft mit Roboteraugen bei mir anklopfen und sagen, ich soll sie anprobieren, dann schlage ich ihnen die Tür vor der Nase zu, weil eine Welt ohne Augustus Waters eine Welt ist, die ich gar nicht sehen will."

Inzwischen weinte ich ein bisschen.

"Na ja, und dann mache ich die Tür wieder auf und probiere die Roboteraugen trotzdem aus, denn, ich meine, mit Roboteraugen kann man wahrscheinlich den Frauen unters Hemd gucken und so was. Augustus mein Freund, gute Reise.<<

Ich lese noch ein Stück weiter und gucke dann zu Macey die Tränen in den Augen hat. "Jetzt kommt meine absolute Lieblingsstelle."sagt sie lächelnd.

>> "Ich heiße Hazel. Augustus Waters war die große unglückselige Liebe meines Lebens. Unsere Liebe war monumental, und ich kann kaum einen Satz darüber sagen, ohne in einem See von Tränen zu versinken. Gus wusste es. Gus weiß es. Doch ich werde hier nicht von unserer Liebesgeschichte erzählen, weil sie - wie alle wahren Liebesgeschichten - mit uns stirbt. Ich hatte gehofft das er meine Grabrede halten würde, denn es gibt niemanden, den ich lieber gehabt..." Ich begann zu weinen. "Puh, wie soll ich nicht weinen. Wie soll ich - okay. Okay."

Ich holte paarmal Luft und konzentrierte mich wieder auf das Blatt vor mir. "Ich kann nicht von unserer Liebe sprechen, also spreche ich von Mathematik. Ich bin kein Mathematiker, aber ich weiß so viel: Es gibt unendlich viele Zahlen zwischen null und eins: 0,1 und 0,12 und 0,112 und eine unendliche Zahl anderer: Zwischen 0 und 2 gibt es natürlich noch viel mehr unendlich viele Zahlen und zwischen 0 und einer Million erst recht. Manche Unendlichkeiten sind größer als andere Unendlichkeiten. Das hat uns ein Schriftsteller gelehrt, den wir mal kannten. Es gibt Tage, viele Tage, an denen ich bedauere, dass die Unendlichkeit meiner Zahlen so klein ist. Ich hätte gern mehr, als mir wahrscheinlich zustehen, und, lieber Gott, ich hätte gern mehr Zahlen für Augustus Waters gehabt, als er bekommen hat. Aber, Gus, meine große Liebe, ich kann dir nicht sagen, wie unendlich dankbar ich für unsere kleine Unendlichkeit bin. Ich würde sie um nichts auf der Welt hergeben. Du hast mir mit deinen gezählten Tagen eine Ewigkeit geschenkt, und dafür bin ich dankbar."

Kapitel einundzwanzig

Augustus Waters starb acht Tage nach seiner Vorbeerdigung im Memorial Hospital auf der Intensivstation, als der Krebs, der Teil von ihm war, schließlich sein Herz anhielt, das auch Teil von ihm war.>>

Na ja, ich sag mal so, ich habe nach dem ich das Buch zu ende gelesen habe geweint wie ein Wasserfall.

"Es ist eine tragische Liebesgeschichte, aber es ist faszinierend, wie John Green beschreiben kann wie jemand stirbt ohne gestorben zu sein."sagt Macey und guckt zu mir rauf. "Weinst du?"fragt sie belustigt. "Was? Nein! Pff, wie kommst du darauf? Ich habe nur was im Auge."

Macey guckt mich amüsiert an. "Ich lass dich mal mit ihm alleine." Ich schaue ihr lächelnd hinterher, lege das Buch auf den Nachtisch und lege mich neben ihn. Das einzige was ich jetzt noch mache ist, ich lege meinen Kopf auf seine Brust lausche seinen beruhigenden Herzschlag und schließe die Augen.

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