Kapitel 35

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"Konzentrier dich auf das was du machen willst."

Mit angestrengtem Blick und ausgestrecktem Arm konzentriere ich mich auf das Element Erde.

Doch schon wieder passiert nichts und ich seufze frustriert.

"Konzentrier dich."sagt er wieder aus sicherer Entfernung.

Er hatte Angst das ich ihn unter der Erde vergrabe, worüber ich auch ernsthaft nachgedacht habe.

Diesmal schließe ich die Augen und strecke meinen Arm wieder Richtung Boden.

"Konzentrier dich!"ruft er wieder.

"Ich versuche es ja, aber da quatscht immer jemand rein!"rufe ich angepisst und bin kurz davor ihn zu erwürgen doch dann spüre ich das der Boden unter meinen Füßen anfängt zu beben und es reißt ein Loch auf in das Darius reinfällt.

Ich reiße meinen Arm runter und gucke geschockt das Loch an.

"Darius?!"schreie ich renne los und lasse mich eine Sekunde später auf die Knie vor das Loch fallen.

Der schwarzhaarige liegt ganz unten und hat die Augen zu, er blutet auch.

"Darius?"frage ich kleinlaut und gucke besorgt nach unten zu ihm.

"Hey Darius!"schreie ich jetzt nach unten. Keine Reaktion.

Ich stehe auf und renne sofort zurück zum Schloss.

Voller Erde rutsche ich in die Küche wo immer noch alle sitzen und eine Besprechung halten.

"Ich brauche sofort Hilfe."rufe ich und sofort starren mich alle an.

Ethan ist der erste der reagiert und mit mir kommt.

"Was ist passiert?"fragt er auf dem Weg.

"Darius meinte die ganze Zeit ich soll mich konzentrieren und irgendwann ist mir das auf die Nerven gegangen und dann hat die Erde gebebt und es hat sich dieses Loch aufgemacht und er stand direkt dadrüber."erkläre ich während Ethan sich über das Loch gebeugt hat und die anderen auch kommen.

"Hey Kumpel!"ruft Ethan doch auch er bekommt keine Antwort.

Mein Vater kommt mit einem Seil angerannt.

"Jemand muss runter um mit ihm hoch gezogen zu werden."

"Ich mach das!"rufe ich ohne zögern.

"Bist du sicher?"meint Valentin vorsichtig.

"Ja und jetzt bind' mich fest!"

Er macht das Seil an meinen Bauch fest und ich setze mich an den Rand.

Ich stemme meine Füße gegen die Wand und gucke zu den anderen die nicken und mich langsam runter lassen.

Unten binde ich mich los und beuge mich über Darius.

Ich klatsche ihm leicht gegen die Wange und sage immer wieder seinen Namen.

Wenn er so nicht aufwacht muss ich es halt fester versuchen.

Ich hole aus und verpasse ihm eine heftige Ohrfeige.

Er schreckt auf und hält sich seine Wange.

"Au!"

Die anderen oben atmen erleichtert aus.

"Was ist passiert?"fragt er verwirrt.

"Erklär ich dir wenn wir oben sind. Komm hoch."

Ich stehe auf und ziehe ihn mit mir hoch.

"Hier halt dich gut fest."

Er klammert sich an das Seil und ich gebe den anderen ein Zeichen.

Sie ziehen ihn hoch und werfen mir dann das Seil wieder zu.

Ich nehme es dankend an und werde auch wieder hochgezogen.

Langsam lasse ich mich neben ihm auf die Wiese fallen und erkläre was passiert ist.

"Das warst du?"fragt er verwundert und deutet auf das Loch aus dem er eben befreit wurde.

"Ja, tut mir leid."sage ich entschuldigend und senke meinen Blick.

"Wow, ich bin ja doch ein guter Lehrer."grinst er und dafür kriegt er einen Schlag gegen den Arm.

"Okay bringen wir dich rein."meint eines der Mädchen wessen Name ich immer noch nicht weiß.

-

Nachdem wir Darius bei Shiva abgeliefert haben fragen die anderen mich aus über meine Kräfte worüber ich selber eigentlich gar nichts weiß.

Irgendwann kommt Ethan rein und verscheucht die anderen die mich ausquetschen wie eine Tube Zahnpasta.

"Da Darius verhindert ist machen wir zusammen weiter. Folge mir."

Er geht mit mir auf die selbe Wiese wie Darius.

"Hier auf dem Schloss bin ich der beste Kämpfer weswegen wir jetzt ein bisschen kämpfen trainieren."

Ohne Vorwarnung greift er mich an und hätte mich sofort töten können erklärt er mir nach dem wir wieder stehen.

Er erklärt mir worauf ich achten soll und wie meine Haltung ist.

Dann probieren wir es aus bis ich es verstanden habe.

Das könnte länger dauern.

-

"Okay lass uns Schluss machen."

Auf diese fünf Worte habe ich knapp 5 Stunden gewartet.

Schweratmend liege ich im Grass und habe alle viere von mir gestreckt.

"Mit dir trainier ich nie wieder!"schnaufe ich und rolle mich auf die Seite.

"Das hör ich oft. Na komm lass uns zum Abendessen gehen."

Mit Mühe hieve ich mich hoch und gehe mit Ethan zusammen zurück ins Schloss zum Abendessen.

Voll mit Matsch und Schweiß sitze ich jetzt am Tisch und esse was.

Darius sitzt gegenüber von mir und hat jetzt keine Verletzungen mehr außer am Arm da hat er einen Verband.

Prellungen oder Brüche heilen nicht so schnell wie oberflächliche Verletzungen.

Das erinnert mich alles an Damon.
Ich war Schuld an der Verletzung von Damon und bin es jetzt bei Darius auch.

Mit einem Ruck stehe ich auf und renne durch die Tür in den Schlossgarten dort setze ich mich auf eine Steinbank und gucke in den Himmel wo die Sterne und der Mond um die Wette strahlen.

Damon löst in mir Gefühle aus die ich nicht mal annähernd kannte. Wie hoffnungslos und abgrundtief kann man sich nur verlieben?

Dieser Mensch hat für mich keine Schwächen, keine Makel, keine Fehler. Er ist mein vollendetes Kunstwerk, eine Insel die ich neu entdeckt hab', er ist mein Alaska.

So weit weg von ihm zu sein schmerzt.

Wenn es einen an und aus Schalter für Gefühle gäbe, würde sie ausschalten. Aber den gibt es nicht.

Ich schließe meine Augen und spüre wie Tränen über meine Wangen rollen.

Bevor Sean, Jayden und Damon in mein Leben gekommen sind war ich nicht so gefühlsduselig, ich war kalt, alleine und von meinen Gefühlen abgeschottet.

Wie wurde ich ich zu so einem Gefühlswrack?

Damon ist an diesen Gefühlen Schuld und ich weiß das es falsch ist ihn zu lieben.
Ein Monster sollte keinen Menschen lieben.

Ich sollte versuchen diese Gefühle zu verdrängen und nicht mehr an ihn zu denken.

Es ist falsch.
Es ist falsch.
Es ist falsch.

Das rede ich mir solang ein bis ich es selber glaube.

Ich wische mir die Tränen weg und gucke kalt gerade aus.

Meine Gefühle ruinieren meinen Ruf eine herzlose Bitch zu sein.

Seit 1718 - ♡ampires Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt