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"Wir sind aus London, und haben einen Jetlag. Wir würden also gerne den Tag schlafen." "Wieso haben Sie diese...Dinger?", fragt die Rezeptionistin und mustert uns. "Wir kommen von einer Comic-Con.", sagt Ethan ohne lang nachzudenken. Sogar sein britischer Akzent wirkt echt. Ich stehe nur da und lächle. Endlich nickt sie und schiebt die Schlüssel über den Tresen. Wir steigen die Treppe hoch und finden eine dunkle Holztür mit unserer Zimmernummer. Ethan schließt auf und drinnen ist ein winziger Schrank, ein kleiner fetter Fernseher, ein winziger klappriger Stuhl, eine Schiebetür zum Bad und ein Queensizebett. "Viel Spaß beim Schlafen.", sagt Ethan und verlässt das Zimmer wieder. Mit dem Schlüssel. Wenn ich raus will muss ich die Tür aufhalten. Ganz toll! Ich ziehe mich bis zur Unterwäsche aus und lege mich so in das Bett. Ich werde wohl kaum mit Jeans schlafen. Bevor ich das Licht ausschalte, spiele ich mit der Fernbedienung bis der Fernseher anspringt. Es laufen Nachrichten. "Und ihr die Nachrichten um 6 Uhr.", dröhnt es aus dem Fernseher. 6 Uhr?! Aber ich höre weiter zu. "Hier die Eilmeldung! In ein Waisenhaus in Los Angeles ist ein sehr großer schwarzer Hund eingebrochen. Daraufhin ist die 17-jährige Paris mit dem Hund fortgelaufen. Örtliche Behörden suchen nach der Vermissten.", sagt die Nachrichtensprecherin ungerührt. Ich blicke zu Mort der neben dem Bett liegt und wieder seine Pfoten leckt. "Du bist kein Hund!", sage ich. Mort blickt mich niedlich an. In diesem Moment sieht er aus wie ein kleiner Golden-Retriever. Ich lächle und wende mich dem Programm zu. Es folgt ein herzerweichender Bericht von einem Mädchen das fast gefressen wurde. Wütend schalte ich den Fernseher aus. Jetzt kann ich nicht mehr schlafen. Die Polizei sucht nach mir. Mir muss etwas einfallen. Damit sich das Thema beruhigt. Ich steige wieder aus dem Bett und ziehe mich an. Ich laufe verzweifelt Kreise im Zimmer. Entlaufene Waise...schwarzer Hund... Fuck! Ich mache die Tür auf und... stelle den Stuhl aus der Ecke vor die Tür. Hier drinnen ist  eh nichts dass mir gehört. Ich verlasse das Zimmer. Was kann ich jetzt tun. Als ich das Gebäude verlasse sehe ich ein schwaches Licht hinter den Häuser. Nein! Ich renne die Straße entlang. Weg vom Engel. Es fängt an zu regnen. Es tröpfelt ein wenig vom Himmel. Aber es wird immer stärker. In einigen Minuten sind meine Haare nur nasse Strähnen. Als ich mich umdrehe, ist das Licht viel näher. Bitte nicht! Nicht schon wieder. Ich renne immer schneller und versuche zu fliehen. Ich renne so schnell wie nie. Auf einmal spüre ich einen zerreißenden Schmerz im Rücken. Ich schreie auf. Und dann verlassen meine Füße den Boden.

DemonbloodWo Geschichten leben. Entdecke jetzt