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Auf leisen Sohlen tapse ich zum Fenster. Ich liebe die Nacht. Sie ist so ruhig. Sogar hier in L.A. ist sie beruhigend. Verträumt schaue ich aus dem Fenster. Es ist wunderschön. In den dunklen Straßen streunern entlaufene Katzen herum. Die letzten Straßenlaternen werden angeschalten und alles was ich höre sind die weit entfernten Beats aus ein paar Clubs. Wie gerne würde ich raus gehen. Aber das Heim verbietet solche Aktionen. Ich war schon oft in Clubs bevor ich herkam. Jennys Tod hat alles kaputt gemacht. Sie war auch nicht meine echte Mutter gewesen aber sie war dennoch toll darin. Ich hatte mich heute Abend überhaupt nicht umgezogen. Ich hatte das selbe an wie schon den ganzen Tag. Leise nehme ich meine Schuhe und schlüpfe hinein. Dann öffne ich das Fenster klettere heraus und schließe es wieder. Ich sitze auf einem schmalen Sims. Nicht gerade bequem. Dann springe ich. Ich lande etwa zwei Meter weiter unten auf der Garage. Natürlich ist das laut. Aber wenn jemand aufwacht wird er denken eine Katze hätte eine Mülltonne umgeworfen oder so. Ich lasse mich still vom Dach gleiten. Und ich fühle mich als sei ich der einzige Mensch auf der Welt. Kein unüberhörbarer Verkehr. Nicht in diesem Kaff-Viertel. Und kein grelles Tageslicht. Ich schließe die Augen und genieße die Stille. Ich gehe durch die Straßen. Ohne Ziel. Wie so oft. Mindestens zwei oder drei Mal im Monat mache ich das. Ich finde es einfach zu entspannend und gleichzeitig aufregend. Da höre ich ein Krachen. Der Aufregungsteil ist jetzt auf 100% gestiegen. Ich laufe in die Richtung aus der ich das Geräusch gehört habe. Ich sehe einen Wolf. Er ist wunderschön. Er ist komplett schwarz und hat schneeweiße Augen. Und er wird von aggressiven Tierfängern angegriffen. Wie können die es wagen?! Ich renne auf sie zu. Ich komme sofort bei ihnen an. Wow...wie ging das? "Lassen Sie ihn sofort los!", kreische ich. "Bleib weg, Mädchen!", ruft einer zurück. Ich renne schon wieder los und schlage ihm ins Gesicht. Er taumelt zurück und fällt zu Boden. Oh mein Gott! Der andere flüchtet sich ins Auto und verpisst sich. "Nicht schlecht, für einen Menschen...", bemerkt eine Stimme aus dem Schatten.

DemonbloodWo Geschichten leben. Entdecke jetzt