,,Hey, du, wach auf!"
Beim Klang der Stimme öffnete ich verschlafen die Augen. Amy stand vor meinem Bett und hatte die Hände in ihre Hüften gestemmt.
,,Es ist schon 20 nach sechs, und um sieben gibt es Frühstück." Amy drehte sich schwungvoll um und stakste ins Badezimmer.Müde setzte ich mich auf und blickte mich um. Trish lag noch zusammengerollt in ihrem Bett und hatte ihr Handy in der Hand, Sara hingegen saß an dem Tisch vor den Fenstern und schrieb etwas in ein kleines gelbes Buch. Der Grund, warum mein Gehirn mir noch immer signalisierte, dass es Zeit zum Schlafen war, war, dass die schwarzen Vorhänge wie gestern zugezogen waren.
,,Wieso macht ihr hier eigentlich immer die Vorgänge zu?" Fragte ich, während ich aus dem Bett krabbelte und hinüber zu meinem Schrank schlurfte.
Trish gähnte. ,,Nachtaktiv." Brummelte sie in ihr Kissen. ,,Ist cooler so."Ich antwortete gar nicht erst. Stattdessen legte ich mir Klamotten für den heutigen Tag raus. Außer einer verwaschenen Jeans landeten noch ein weißes T-Shirt mit der Aufschrift See you und ein neongrüner BH in meinen Händen.
Nachdem Amy das Bad verlassen hatte, huschte ich hinein und zog mich schnell an. Aus irgendeinem Grund war es mir peinlich, mich vor den anderen auszuziehen. Bei Maddy hatte ich damit nie ein Problem gehabt, aber hier... Naja, wahrscheinlich lag es daran, dass wir uns einfach noch nicht gut kannten.
Um Punkt sieben stand ich vor dem Frühstücksbüffet und betrachtete die Brötchen und Hörnchen vor meiner Nase. Schließlich entschied ich mich für zwei relativ kleine Croissants und ein winziges Schälchen Erdbeermarmelade, dazu ein großes Glas Orangensaft.
Dann drehte ich mich um und suchte mir einen Platz, an den ich mich setzen konnte. Ich sah Corey und Aiyana, Trish, Sara und Amy und sogar Noah, aber ich hatte immer noch nicht den Mut, einfach zu ihnen hinzugehen.
Ich seufzte auf und schlenderte zu einem Vierertisch direkt am Fenster, an dem noch Niemand saß. Schon ein bisschen erleichtert, dass ich den Tiach entdeckt hatte, nahm ich Platz, schnitt mir ein Croissant auf und bestrich es mit der Marmelade. Während ich aß, beobachtete ich die Schüler um mich herum.
Bei uns an der Schule war es so gewesen, dass ein neuer Schüler oder eine neue Schülerin immer überall angestarrt wurde, jeder wollte wissen wie er oder sie so aussah, was für einen Eindruck das neue Schulmitglied machte.
Hier war ich einfach nur eine von vielen Schülern. Niemand guckte mich an, niemand redete offensichtlich über 'die Neue', und noch hatte mich niemand ausgefragt, was ich gerne möchte und was meine Hobbys waren. Allerdings konnte ich mich beim besten Willen nicht festlegen, ob diese Nicht-Beachtung ein gutes oder schlechtes Zeichen war.
Ich war eine der ersten, die ihr Tablett gegen halb acht wegbrachte und anschließend verschwand. Nachdem ich mir meine Schulsachen geschnappt hatte, begab ich mich auf die Suche nach dem Chemie-Zimmer. Ich wurde zum Glück recht schnell fündig und öffnete die weiß getünchte Tür.
Im Klassenzimmer standen die Tische in Reihen mit je drei Tischen, am Lehrertisch hockte eine ältere Frau lässig auf dem Tisch. Sie hatte einen grauen Bob, eine kleine Brille auf der Nase und viele Lachfalten im Gesicht.
,,Ach Hallo." Begrüßte sie mich. ,,Du musst die Neue sein. Faye, stimmt's?"
Ich nickte als Antwort. Die Lehrerin war mir aus irgendeinem Grund gleich sympathisch.
,,Ich bin Mrs. Jones, deine neue Klassenlehrerin und gleichzeitig auch Professorin für Chemie." Sie legte lächelnd den Kopf schief. ,,Magst du Chemie?"
,,Äh... ja klar." Sagte ich überrumpelt. Das war eine glatte Lüge. Ich fand Chemie zwar nicht schwer, dafür aber total langweilig.,,Keine Sorge." Die Lehrerin rückte ihre Brille gerade. ,,Es gibt viele Jugendliche, die kein Chemie mögen. Du kannst dich übrigens da in die zweite Reihe ans Fenster setzen, da ist noch frei."
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Feuerseele
FantasyFaye ist ein völlig normales Mädchen wie jedes andere auch. Relativ gute Noten, eine beste Freundin, Klavierspielen und Klettern als Hobby. Doch dann setzt Faye in der Pause aus Versehen einen Jungen in Brand und fliegt daraufhin von der Schule. U...