2. Kapitel: Logan

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Charles lief unruhig im Wohnzimmer auf und ab. Er war komplett durcheinander zurückgekommen und hatte gesagt, er müsse mich sofort sprechen. Und jetzt saß ich hier und hätte keine Ahnung, worum es eigentlich ging.
Endlich setzte er sich mir gegenüber und legte den Kopf in die Hände.
"Die Kräfte werden nicht weitervererbt, sie tauchen einfach auf! Selbst in einer Familie aus Mutanten werden immer mindestens zwei oder drei Generationen übersprungen, bevor wieder ein Mutant kommt, wenn überhaupt! Das ist doch so, oder, Logan?"
Er blickte auf, Verzweiflung und Verwirrung stand ihm ins Gesicht geschrieben.
"Natürlich! Aber warum das alles, was ist passiert?"
"Ich habe jemanden gefunden, der das Gegenteil beweist."
"Das ist unmöglich! Es war immer so und es wird auch immer so bleiben!"
"Mit dem ersten hast du Recht, es war immer so. Aber wie erklärst du dir dann das?"
Er stand auf und öffnete die Tür. Ein junges Mädchen trat ein, sie war höchstens 18, hatte ihre gewellten braunen Haare zu einem hohen Zopf gebunden und durchdringende grüne Augen.
Ebendiese huschten zögernd durch den Raum, dann sah sie mich und erstarrte mitten in der Bewegung.
Und bevor ich reagieren konnte, stürzte sie sich auf mich, packte mich am Kragen und drückte mich gegen die Wand.
"Du hast alles zerstört! Du hast sie getötet!", schrie sie mir ins Gesicht, ihre Augen sprühten vor Wut.
Da Charles anscheinend zu erschrocken war um mir zu helfen schubste ich sie weg. Allerdings hatte ich meine Kraft nicht allzu gut eingeschätzt, deshalb knallte sie an die Wand an der anderen Seite des Raumes. Aber sofort rappelte sie sich wieder auf und ging erneut auf mich los! Im Laufen ballte sie ihre Hände zu Fäusten und... riesige Krallen schossen daraus hervor!
Mir blieb nichts anderes übrig, als mich mit dem selben Mitteln zu verteidigen.
Als das Eisen aufeinandertraf klirrte es laut und endlich reagierte auch der Professor. Was auch für mich nicht allzu gut ausging. Wir wurden auseinandergerissen und gegen die Wände geschleudert. Diesmal blieb sie reglos liegen.
"Steh auf!", schrie Charles sie an. "Ich habe dich nicht hierhergebracht, damit du meine Freunde und Schützlinge angreifst. Warum hast du das getan?!"
Es geschah wirklich selten, dass er die Nerven verlor, aber jetzt rastete er völlig aus.
Er stürmte auf sie zu und zog sie unsanft hoch. Sie konnte kaum von alleine stehen.
"Er hat alles kaputtgemacht! Er hat mein Leben zerstört! Er hat sie getötet! Und jetzt soll er sterben!", schrie sie mit blinder Wut.
Als sie sich losreißen wollte legte Charles ihr die Finger an die Schläfen und kurz darauf war sie eingeschlafen. Vorsichtig hob er sie hoch und legte sie aufs Sofa.
"Es tut mir leid, ich hätte nie gedacht, dass so etwas...", murmelte er, jetzt wieder ruhig und besonnen.
"Wer ist sie? Warum wurde ihr dasselbe angetan wie mir?", unterbrach ich ihn leise.
Er zögerte. Dann sagte er das Letzte, das ich trotz allem erwartet hätte:"Niemand hat ihr etwas angetan. Bei ihr ist es natürlich. Die Krallen müssen während all den Jahren mit deiner DNA verschmolzen sein, es gibt keine andere Erklärung. Es..."
"Wer. Ist. sie?!"
"Sie ist deine Tochter, Logan."

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