Ein lauter Knall in der Dunkelheit, etwas klirrendes, das zu Boden fiel, leise Flüche und Maja mittendrin. Die Frau saß angekettet in diesem dunklen, kalten, mit Fliesen ausgelegtes Raum und schreckte hoch als sie es knallen hörte. Es bewegten sich leise Schritte auf sie zu. Ihr blieb fast das Herz stehen vor Aufregung und sie atmete kaum. In ihr Blickfeld schob sich ein junger Mann, aber es war nicht der vom Vortag. Er war kleiner und viel dünner, fast schon ein wenig abgemagert. Er hockte sich vor Maja hin und stellte einen Teller und ein Glas neben sich ab. Vorsichtig legte er ihr die Hand auf die Stirn, doch Maja gefiel das gar nicht. Drang nach Nähe von Menschen hin oder her, er war ein fremder und hatte sie nicht an zu fassen! Schnell zog sie ihren Kopf weg und fauchte ihn an.
M: “lass das! Fass mich nicht an!”
“es tut mir Leid, aber ich muss sehen ob sie krank sind”
M: “ist doch dir egal! Ich bin hier gefangen und angekettet. Reicht dir das nicht?!”
Sie fand es angemessen ihn mit du anzusprechen, weil er wahrscheinlich jünger als sie war, zumindest sah er so aus. Auch das er sie für ihre aufmüpfige Art schlagen würde, machte nicht den Anschein. Im Gegenteil, er zuckte regelrecht zusammen wenn sie ihn an giftete. Als sie erneut laut los schreien wollte hielt er ihr schnell die Hand auf den Mund und ließ sich davon auch nicht großartig abhalten.
“Pscht, Madame Maja. Sie müssen leise sein und dürfen nicht schreien. Ansonsten haben wir beide ein Problem. Ich befinde mich in fast derselben aussichtslosen Lage wie sie und soll auf Wunsch von unserem gemeinsamen Peiniger nach ihnen sehen und ihnen etwas zu essen geben. Wenn Sie sich wehren oder mich anschreien wird er runter kommen und nicht nur sie dafür bestrafen. Also bitte, bleiben Sie ruhig”
Etwas erstaunt darüber was er so alles sagte starrte sie ihn an. Er war in fast derselben Lage wie sie? Maja sah ihm direkt in die Augen. In dem durch und durch grün verbarg sich tiefsitzende Angst. Angst vor jemanden der ihn vollkommen unter Kontrolle hatte und für den er nichts weiter als ein Haufen Dreck war, wenn es darauf ankommen würde. Vorsichtig und leise fragte der junge nach ob sie ihn wieder anschreien würde, aber Maja zeigte keine Reaktion. Sie sah ihn einfach nur weiter in die Augen und wollte wissen was in ihm vorging. Nachdem er keine Antwort bekommen hatte, meinte er dass er ihr jetzt wohl vertrauen müsste und zog langsam die Hand weg. Als sie tief Luft einzog zuckte er leicht zusammen, nahm sich dann aber den Teller mit dem Milchreis. Er fing an sie langsam mit dem weißen Brei zu füttern, weil sie immer noch die Hände hinter dem Rücken gebunden hatte. Dabei wendete sie nicht einmal den Blick von seinem Gesicht ab. Als der Teller leer war, senkte er eingeschüchtert den Kopf und sah zu Boden.
“darf ich fragen, warum sie mich die ganze Zeit so anschauen?”
M: “wie alt bist du?”
Sie wollte mehr über ihn herausfinden. Erstaunt von ihrer Frage hob er den Blick auf sie und sah sie an.
“ich? I-i-ich bin 18, 19 dieses Jahr. Wieso fragen Sie wie alt ich bin?”
M: “du kennst meinen Namen, jetzt will ich aber auch deinen wissen”
“sie dürfen mich nennen wie sie wollen. Ich habe keinen Namen. Ich bin sein Eigentum und habe es mir nicht verdient mit meinem eigentlichen Namen angesprochen zu werden”
M:“ich will ihn aber trotzdem wissen”
C: “Christin”
M: “also Christin, wie lange wirst du schon hier gefangen gehalten?”
C: “ich weiß es nicht genau. 4 Jahre, vielleicht 5. Wissen Sie irgendwann hört man auf zu zählen. Warum fragen Sie mich das alles?”
M: “du darfst ruhig du zu mir sagen”
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Spiel um Leben und Tod
RandomSchon mal überlegt wie es ist sein gesamtes Leben nach anderen richten zu müssen und keine Kontrolle über das eigene Handeln zu haben? Maja lebt dieses Leben. Sie ist, mehr oder weniger, das Püppchen eines zu reichen Mannes, der sie dafür benutzt...