Kapitel 8

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Als Eric von seinem Telefonat zurück war, packte er Maja am Kragen, schliff sie in einen separaten Raum und schloss sie darin ein. Sie war nicht groß gefesselt. Eigentlich war sie komplett frei, nur eben hinter einer schweren Tür eingesperrt. Es war eine Brandschutztür. Hinter ihr lag eine weitere Tür, die sich genauso anfühlte, wie die vor ihr. Sie hatte sich im Raum ein bisschen umher getastet und verstanden, dass sie nicht rauskommen würde. Beide Türen waren abgeschlossen. Sie konnte nichts ausrichten. Sie presste ihr Ohr an die abgeschlossene Tür, durch die sie schwach Stimmen hörte. Sie versuchte zwanghaft etwas zu verstehen aber das war schwerer als sie erwartet hatte.

Vor der Tür:

Christin war immer noch angekettet. Er war fertig mit allem. Er hatte Schmerzen, war hilflos gefesselt und sein Peiniger stand direkt vor ihm. Die kleine Glühbirne der hohen Decke im Keller, flackerte gelblich und beleuchtete das Gesicht von Eric gruselig. Christin hatte schon so Angst vor Eric, da er ihn seit Jahren gefangen hielt und missbrauchte für die verschiedensten Angelegenheiten. Immer wenn ein Besucher von Eric da war, wurde Christin entweder direkt weggesperrt und geknebelt, sodass er nichts sagen oder sich bemerkbar machen konnte, oder er musste sich als Erics kleinen Bruder oder anderes Familienmitglied ausgeben. Nur ganz selten wussten Erics Gäste wer Christin war und er durfte die Bedienung spielen und wurde von zwei Leuten gepeinigt. Eine Chance zu entkommen hatte er nicht gefunden. Noch nie. Alle möglichen Ausgänge waren verriegelt. Er hatte es oft versucht diese Sperrung, wenn er doch mal alleine gelassen wurde, aufzubrechen, doch er hatte es nie geschafft und wurde schlussendlich immer gestraft, da im ganzen Haus Kameras waren. Wieso Eric ihn vor viereinhalb Jahren entführt hatte, wusste er nicht. Eric hatte es ihm nie gesagt, aber er hatte ihn auch nie gehen lassen. Seitdem er von Eric entführt worden war, hatte er kaum frische Luft schnappen können. Er war mit Eric ein paar mal im Garten, aber nie außerhalb. Christin hatte mächtig Angst vor Eric. Auch wenn er kaum fähig war sich noch normal zu bewegen, versuchte er Eric anzuschauen und einigermaßen aufrecht zu sitzen. Er wusste, dass es der ältere hasste wenn er nicht die volle Aufmerksamkeit bekam und sein Gegenüber nicht aufrecht saß. Eric hielt stark an Ordnung und Respekt fest. Natürlich bestand er nur darauf dass ihm Respekt entgegen gebracht wurde, verteilte aber selbst kein Respekt an Christin. Eric stand vor ihm und beachtete ihn still und genau. Christin wusste, dass er auf keinen Fall etwas vor Eric sagen durfte, sondern auf eine Frage oder ähnliches warten musste. Wenn er es wagte davor den Mund aufzumachen, wurde er geschlagen und anders bestraft. Still und schwer atmend sah Christin Eric an, der ihn weiterhin musterte. So ging das ganze fast sieben Minuten, bis Christin ganz kurz den Blick in Erics Gesicht auf Erics Hände richtete. Damit hatte er einen Fehler begangen. Sofort kam sein Peiniger zu ihm und schlug ihm die flache Hand auf die Wange. Christin versuchte sich zu entschuldigen, doch das interessierte Eric nicht. Er packte das fast noch Kind am Kiefer und drückte seinen Kopf hoch und weit nach hinten. Erst als Christin im Hohlkreuz und den Kopf in den Nacken gelegt hatte, ließ Eric den Druck nach und drückte nicht weiter hoch. Christin wimmerte und ließ eine Träne fließen. Er schniefte und starrte Eric voll Angst an. Eric lächelte gehässig und so als könnte er jeden Moment ohne Reue Christin abstechen.

E: “Och wie süß. Hat da etwa jemand Angst? Musst du etwa schon weinen? Lass mich dir zur Hand gehen”

Er strich Christin ganz vorsichtig die Tränen weg und lächelte weiter. Dann drückte er den Mund des jüngeren auf und steckte ihm den Finger in den Mund, mit dem er auch die Träne weggewischt hatte. Er steckte ihn aber so weit in den Rachen von Christin, dass dieser aus Reflex anfing zu würgen. Kurz bevor ihm die Galle tatsächlich hoch kam, zog Eric den Finger wieder raus, drückte seinen Kiefer und auch seinen Mund zusammen und wischte seinen eigenen Finger voller Speichel in den Haaren von Christin ab.

E: “Du wirst es nie lernen, hab ich nicht recht? Du wirst nie lernen, dass du deinen Blick nicht abzuwenden und auch nicht zu sprechen hast, außer ich befehle es dir. Hast du das endlich verstanden?! Antworte!”

Spiel um Leben und Tod Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt