Rewilz~Was spricht dagegen?

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Vor Ryole herlaufend, zeige ich der Community wie schön ich wohne. Debitor steht neben Felix und ist für das Licht zuständig.
Mehr oder weniger.
Eher weniger.

,,Wenn's euch gefallen hat, schaut mal bei Rotpilz vorbei. Weil der is' nämlich schwul."
Warum Felix mir jetzt über die Wange streicht und mir plötzlich so nahe ist, will ich erst gar nicht wissen. Aber es fühlt sich gut an..
,,Hi.", grinst er und drückt sein Gesicht an meins. Wenn er so weiter macht, bringt er mich noch um den Verstand. Mein Herz beginnt zu rasen und ich will nichts lieber als dieses Video zu beenden.

,,Und abonniert noch Debitor, weil der so gut das Licht-", ich werde unterbrochen, da Felix mich auf die Wange küsst. Okey, das war zu viel. ,,Cut!", schreie ich schließlich, wenn auch etwas zu panisch.

Wir machen uns schließlich wieder auf den Weg nach draußen.
,,Was sollte das eigentlich?", frage ich an Felix gewendet.
,,Keine Ahnung.", erwidert er Schulter zuckend.
Ich belasse es dabei und laufe weiter hinter Debitor und Ryole her. Die beiden wissen wo's hinaus geht und ich verlasse mich einfach mal auf sie.
,,Durch die Tür und dann sind wir draußen."
Freundlicherweise hällt Peter uns kichernd die Tür auf und ich steuerte geradewegs durch diese. Ich will erst gar nicht hinterfragen warum er sich so freut.
Doch ich finde mich in einem Raum wieder. Warte, was?
Panisch dreht ich mich um. Entdecke aber nur Felix, der unglaublich niedlich kichert.
Ich versuchte die Tür zu öffnen, stelle aber schnell fest das dies  nicht ganz so gut funktioniert, wie gedacht.

Das ist doch ein schlechter Scherz.
Ich drehe mich zu Felix. Dieser hat sich beruhigt und lehnt gegen die Wand.
Wie kann er bloß so ruhig bleiben!?

,,Peter! Mach die Tür wieder auf!", schreie ich und schlage mit der Faust zum gefühlten hundertsten Mal gegen die Tür. Felix ist inzwischen an einer Wand runter gesunken und tippt irgendetwas auf seinem Handy. ,,Wenn ich hier raus komme, alter.. Ich garantiere für gar nichts!", zische ich wütend und rutsche die Tür hinab um schließlich auf dem Boden zu sitzen.
Jetzt sitze ich Felix gegenüber. Beobachte ihn ein wenig.
Ihm hängt ein wirres Haar ins Gesicht, welches ich nur zu gern zurück gestrichen hätte.
Okey, ich sollte an irgendetwas anderes denken, als an das.

,,Felix..", jammere ich nach einiger Zeit. ,,Hm?", er sieht auf und seine braunen Augen mustern mich gespannt.
,,Mir ist langweilig."
Er beginnt zu lachen. Und weil mir sein Lachen so gefällt, stimme ich einfach mit ein.
,,Und was soll ich dagegen tun?", fragte er amüsiert.
Oh, mir würde da wirklich einiges einfallen, was du machen könntest!, dachte ich und spürte wie meine Wangen rot wurden.
,,Keine Ahnung.."
Ich zucke mit den Schultern.

Warum gestehe ich ihm eigentlich nicht meine Gefühle? Hatte ich Angst davor abgewiesen zu werden? Hatte ich Angst davor ihn zu verlieren?
Gut möglich. Aber, wer nicht wagt der nicht gewinnt oder?
Ich schlucke.
Irgendwann muss ich es ihm sagen.
,,Worüber denkst du nach?"
Ich muss wohl mein Gesicht, bei den Gedanken irgendwie verzogen haben. Denn es war ihm ja aufgefallen das mich etwas bedrückte.
,,Über nichts.", lüge ich ihn an.
,,Sicher?", hakt er nochmals nach und ich bestätige dies nur.
Felix sieht mich verletzt an. So als hätte ich ihm gerade die Freundschaft gekündigt.
Hatte ich das? Ich hatte ihn angelogen. Den Menschen, dem ich wohl mit am meisten vertraue, hatte ich angelogen. Eine Lüge erzählt. Weil ich Angst vor der Wahrheit hatte.
Die sich breit machende Stille, war unangenehm. Unangenehm und erdrückend.

Felix Seufzer bricht schließlich die Stille und irgendwie bin ich ihm dafür dankbar.
,,Vertraust du mir nicht?", fragt er leise, so als wollte er nicht, dass ich es hörte.
Erschrocken reiße ich die Augen auf.
,,Was? Nein! Denk das bitte nicht! Ich würde dir alles erzählen! Ich wollte dich gerade gar nicht anlügen. Mich beschäftigt schon lange ein Thema, ich wusste nur nicht ob ich mit dir darüber reden kann.", ich versuche ruhig zu bleiben, was mir zum Ende hin dann auch gelingt.
,,Also vertraust du mir nicht. Du kannst mit mir über alles reden."
Seine Stimme hatte plötzlich einen kalten, schneidenden Ton angenommen und er wirkt so desinteressiert. Ich hatte ihn verletzt, eindeutig.
Dabei wollte ich das doch gerade nicht!

,,Wie soll ich mit dir bitte über meine Gefühle zu dir reden? Hm?"
Er schweigt. Sieht mich nur verwirrt an.
Ich atme erleichtert aus. Jetzt weiß er es also. Und war das jetzt so schwer, Rewi? Nein, war es nicht.
Er kommt wortlos zu mir und setzt sich auf meinen Schoß. Dann schließt er die Augen und beugt sich langsam vor und legt gefühlvoll seine Lippen auf meine.
Was passierte hier gerade? Erwidert er meine Gefühle oder spielt er nur mit mir? Das würde Felix nicht tun, oder? Nein, dafür war er viel zu gutherzig.

Mein Herz wummert gegen meinen Brustkorb und ich habe Angst es würde jeden Moment explodieren.
Schließlich löst er sich von mir und sieht mich an, lehnt seine Stirn an meine und beginnt zu lächeln.
,,Ich liebe dich übrigens auch."

Youtuber OS // BoyxBoyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt