Zomger~Ich wollte dich sehen

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Ein kleiner Zomger Oneshot für die Liebe @chaosangel44 . Wünsche einfach in die Kommentare

Nervös sah Zombey auf die Uhr. Jede Minute, die verstrich, sagte ihm, dass das hier eine ganz dumme Idee war. Wie lange saß er jetzt schon hier und starrte auf die Haustür? Ganze zwei Stunden und 37 Minuten. Frustriert seufzte er. Das war tatsächlich die dümmste Idee, die er je gehabt hatte. Und an allem waren irgendwie Peter und Manu Schuld. So indirekt zumindest. Was musste Peter auch erwähnen, dass sie nicht aufnehmen konnten, weil Manu ihn besuchen würde? Gut, wenn Michael ehrlich war wusste er selbst, dass das noch lange kein Grund war sich in sein Auto zu setzten und einfach zu Peter zu fahren.

Und trotzdem hatte er nicht widerstehen können. Seitdem saß er hier und wartete, dass die Tür aufging und Manu herauskam. Falls er überhaupt da drinnen war. Das wusste er nicht einmal Schließlich war er heute Morgen nur Hals über Kopf zum Auto gestürzt und losgefahren. Wann Manu hier erscheinen würde, wusste er nicht. Wusste nur, dass Manu Peter besuchen wollte und deswegen bestimmt auch da drinnen war. Und auch wenn es wahrscheinlich spät in der Nacht werden würde, würde er hier warten. Es war immerhin kein Unterschied, ob er jetzt zu Hause sitzen würde und sich stundenlang ausmalen würde, wie Manu aussah oder ob er hier wartete und es sogar sehen würde. Nur, dass das hier vielleicht etwas verrückt war. Aber er wusste ja selbst nicht, warum ihn das so verfolgte. Früher hatte es ihn doch auch nicht interessiert, wie Manu aussah. War ja auch eigentlich egal. Manu war sein bester Freund, egal wie er aussah. Aber seit einiger Zeit war da dieses Gefühl, dass er eben doch noch mehr war. Mehr, als sein bester Freund. Und genau wegen diesem Gefühl saß er jetzt hier, wartete und wollte unbedingt wissen, wie Manu denn jetzt aussah. Es war doch nicht zum Aushalten.

Frustriert schlug er die Hände vor seinem Gesicht zusammen. Was wollte er eigentlich machen, wenn die Tür aufging? Freudig aus dem Auto aussteigen und Manu begrüßen? Still hier sitzen bleiben und den Anblick genießen? Es war doch eh alles falsch. Manu würde ihn hassen, wenn er wüsste, was er hier machte. Über Jahre hatte er dafür gesorgt, dass niemand wusste, wie er aussah und jetzt trat Michael diese goldene Regel mit Füßen. Und warum? Für ein lächerliches Gefühl, dass ihn nachts nicht schlafen ließ und ihm immer wieder versuchte einzureden, dass er hier das Richtige tat. Aber mittlerweile glaubte er selbst nicht mehr daran. Er sah ein weiteres Mal auf die Uhr. Knapp zehn Minuten waren vergangen. Am besten er würde jetzt nach Hause fahren und den gesamten Nachmittag vergessen. Vielleicht würde er in einigen Wochen auch darüber lachen können, wie dämlich er gewesen war. Dann wäre auch das dumme Gefühl weg und er wäre wieder ganz der Selbe wie vorher.

Michael drehte den Schlüssel im Zündschloss um und fuhr langsam aus der Parklücke. Es war wirklich das Beste, was er jetzt tun konnte. Er fuhr die Straße weiter und landete an einer Kreuzung. Wo musste er jetzt hin? Er hatte keine Ahnung, schließlich war er noch nie hier gewesen. Also bog er einfach einmal rechts ab. Wollte er überhaupt nach Hause? Da wartete doch eh niemand auf ihn. Gut, bis auf Gonzo. Aber den hatte er vorsorglich bei der Nachbarin abgegeben. Nicht, dass sie besonders erfreut gewesen war, als er geklingelt hatte und ihr den Mops beinahe schon in den Arm gedrückt hatte. Aber als er etwas von „Notfall" gestammelt hatte, hatte sie ihm nur besorgt hinterer gestarrt, als er die Treppe runter gerannt war.

Etwa 100 Meter weiter erschien die Reklame eines Supermarkts und passend dazu machte sich sein Bauch bemerkbar. Sollte er sich schnell etwas zu essen holen? Die Fahrt nach Hause war lang und er hatte heute echt noch nicht viel gegessen... Also hielt er kurzerhand auf dem Parkplatz an und stieg aus. Mit schnellen Schritten betrat er den Supermarkt. Was sollte er sich holen? Ärgerlicherweise gab es hier keine Bäckerei, sodass er sich nicht mal schnell ein Brötchen hätte holen könnte. Suchend ging er den ersten Gang ab. Irgendetwas würde ihm bestimmt auffallen. In der ersten Reihe gab es nur Getränke. Also schnappte er sich eine Flasche Wasser und ging weiter. Da vorne, ein Regal mit Backwaren! Zügig ging er darauf zu, als jemand dort erschien, den Michael ziemlich gut kannte. Peter. Was machte der denn hier?! Schnell huschte er hinter ein Regal und landete mitten in der Süßwarenabteilung. Was sollte er denn jetzt machen? Am besten einfach warten und hoffen, dass Peter zur Kasse gehen würde. Da meldete sich eine kleine Region in seinem Gehirn, die er heute schon oft genug verflucht hatte. Wenn Peter da war, war womöglich auch Manuel da. Sollte er einen Blick riskieren?

Vorsichtig stellte er sich auf die Zehenspitzen und versuchte durch einen Spalt in dem Regal zu gucken, was sich als schwieriger herausstellte als gedacht. Michael musste sich an dem obersten Brett festhalten und vorsichtig hochziehen, um etwas zu sehen. Und selbst so konnte er Debitor nur schwer ausmachen. Er wollte sich gerade wieder normal hinstellen, als eine ihm wohlbekannte Stimme ihn ansprach:
„Zimbel?!", vor Schreck quietschte er kurz auf und sprang fluchtartig vom Regal weg. Dabei ließ er seine Wasserflasche fallen, die glücklicherweise aus Plastik war und so nicht kaputt ging. „Was machst du hier? Und vor allem, warum hängst du so bescheuert am Regal?" Unsicher sah Michael auf den Boden. Einmal, um Manu nicht antworten zu müssen. Andererseits, weil er unsicher war, ob er das überhaupt durfte.

„Ich... ähm... wollte mir was zu essen kaufen", setzte er vorsichtig zu einer Erklärung an.
„Und deswegen fährst du bis zu Peter?", fragte Manuel nur verständnislos. Michael dagegen wurde rot bis unter die Haarspitzen. Noch immer fixierte er seine Schuhe.
„Ich...ich... ich glaube wir vergessen das Ganze einfach schnell wieder", stotterte er vor sich hin, ließ die Wasserflasche auf dem Boden liegen und drehte sich um, ohne den Blick zu heben. Er musste hier raus! Und das so schnell wie möglich! Wie dumm war dieser Plan eigentlich gewesen? Er war noch keine zwei Meter gekommen, als er hinter sich Manuels Stimme hörte:
„Jetzt warte doch mal! Was ist denn jetzt los?" Doch er lief weiter. Wollte am nächsten Regal in Richtung Ausgang abbiegen, doch da er sich kurz orientieren musste, holte Manu ihn ein und hielt ihn am Arm fest.
„Michael!", es war wie wenn ein elektrischer Schlag ihn getroffen hatte und er schaffte es tatsächlich nicht weiter zu laufen.
„Warum bist du hier?" Was sollte er jetzt sagen? Außer der Wahrheit fiel ihm keine logische Ausrede ein. Blieb nur noch zu hoffen, dass Manu ihn nicht ernst nehmen würde. Das wäre echt seine einzige Rettung.

„Ich wollte sich sehen", murmelte er und versuchte ein Grinsen. Dabei starrte er allerdings weiterhin auf seine Füße.
„Wieso guckst du mich dann nicht an?", Manus Stimme klang belustigt.
„Darf ich denn?"
„Jetzt mach schon. So schlimm sehe ich auch nicht aus und wenn du schon den ganzen Weg gefahren bist..." Ganz langsam löste Michael den Blick von seinen Füßen. Zuerst erschienen Manus Schuhe in seinem Blickfeld. Normale Sportschuhe, wirklich nichts besonderes. Dann eine obligatorische Jeans. Bisher war das nichts anderes, als er bereits von den spärlichen VLOG-Aufnahmen kannte. Dann ein einfaches T-Shirt. Langsam wurde es kritisch. Ruckartig hob er den Blick und blickte Manu ins Gesicht. Das erste was ihm auffiel, waren die beiden grünen Augen. Sie funkelten ihn amüsiert an und beobachteten jede seiner Bewegungen. Obwohl er gewusst hatte, dass Manu grüne Augen hatte, war er wie gefesselt von diesen.

„Alles gut?", vernahm er zögerlich Manus Stimme. Schnell nickte er und konzentrierte sich wieder. Der Rest in Manus Gesicht war recht unauffällig. Er war ziemlich blass und einige Haarsträhnen fielen ihm lustlos ins Gesicht. Etwas unsicher grinste er Michael an. Dieser erwiderte zögerlich das Lächeln.

„Und nur deswegen bist du hergekommen?", fragte Manu unsicher. Doch Michael war gar nicht in der Lage etwas anderes zu tun, als zu nicken und wie hypnotisiert in Manus Augen zu blicken. Solange hatte er auf diesen Moment gewartet. Hatte stundenlang überlegt wie sein bester Freund nun aussehen könnte und jetzt sah er ihn. Er war nun einer der wenigen, der jetzt wusste, wie GermanLetsPlay aussah.

„Hey, ist wirklich alles gut?", Manu fuchtelte mit der Hand vor seinem Gesicht herum. Erschrocken zuckte Zombey zusammen. Erst jetzt wurde ihm bewusst, dass Manus Hand bis gerade die ganze Zeit auf seinem Arm geruht hatte und er sie jetzt schon schmerzlich vermisste. Doch im nächsten Moment machte Manu einen Schritt auf ihn zu.

„Weißt du, wenn du schon mal hier bist muss ich mir wenigstens keine Gedanken machen, aus welchem Grund ich bei dir vorbeikomme und das hier versuche", flüsterte er schüchtern. Dann nahm er all seinen Mut zusammen und legte seine Lippen auf Michaels. Doch bevor der auch nur irgendwie reagieren konnte, war der Moment schon vorbei und Manu stand wieder einen halben Meter vor ihm.
„Heißt das?", brachte Michael nur fassungslos heraus und Manu nickte beschämt. Doch auf Michaels Gesicht breitete sich ein strahlendes Lächeln aus. Er trat wieder näher an Manuel heran und vereinigte ihre Lippen zu einem weiteren Kuss. Ein gewaltiges Kribbeln breitete sich in ihm aus und schien ihn ganz und gar auszufüllen, als ein Räuspern sie auseinanderfahren ließ. Peter stand mit dem Einkaufskorb im Gang. Als er entdeckte, mit wem Manuel da war, entfuhr ihm ein erstauntes
„Zimbel?". Als er dann aber sah, wie Manuel unauffällig versuchte nach Michaels Hand zu angelnd, huschte ein wissendes Grinsen über sein Gesicht:
„Und ihr möchtet mir nicht zufällig etwas erzählen?"

Youtuber OS // BoyxBoyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt