Blind.

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,,Komm, gehn wir in mein Zimmer." sagte ich mit zittriger Stimme. ,,Setzt dich." forderte ich ihn auf. Ich nahm den Stuhl, zog ihn vor Alex und setzte mich. ,,Also sag jetzt! Was ist los? Warum hast du geweint?" fragte er und nahm meine Hände in seine.

,,Du sagtest doch, egal was passieren würde, egal was kommen würde, du mich nicht verlassen würdest oder?" fragte ich und bemerkte wie nahe ich wieder den Tränen war.

,,Ja genau. So bleibt das auch. Also was ist passiert?"

,,Wir sind beide daran beteiligt. Ich kann es und will es nun mal nicht ändern. Meine Mom wird mich dabei nicht unterstützen. Jetzt liegt es an dir, ob du mich dabei unterstützen willst. Du bist der Einzige der mir helfen kann. Der Einzige den ich jetzt noch hab."

,,Ja, okay. Aber wobei muss ich dich unterstützen Rebakah?"

,,Ich bin schwanger." schoss es aus meinem Mund.

Gespannt wartete ich auf seine Reaktion ab. Er nahm langsam seine Hände weg und stand auf. Mir rann eine Träne nach der anderen die Wangen herunter. Mit einem Schluchzer stand ich vom Stuhl auf und nahm mir ein Taschentuch.

Alex drehte sich zu mir um. Jegliche Farbe wich ihm aus dem Gesicht. Sein Blick lag auf meinem Bauch. Er kam einige Schritte näher.

,,Aber, ich hab den Test gesehen und er war Negativ. Hast du mich etwa angelogen?", fragte er ebenfalls mit zitteriger Stimme.

,,Nein! Auf gar keinen Fall! Ein Schwangerschaftstest kann auch mal falsch liegen!" wimmerte ich ,,Meine Mom zwingte mich zur Frauenärztin und sie sagte mir ich sei in der 4. Woche." Es war ruhig. Keiner sagte was. Man hörte nur das leise Schluchzen von mir. Alex löste den Blick von meinem Bauch und setzte sich seufzend auf mein Bett.

,,Scheisse." seufzte er und fuhr sich durch seine Haare. ,,Aber wir haben doch jedes Mal verhütet! Das kann doch nicht sein!" sagte er verzweifelnd. Mehr zu sich selbst, als zu mir.

Trotzdem antwortete ich ihm, ,,Ich weiss. Ich verstehe es auch nicht. Vielleicht ist einfach das Kondom irgendwie gerissen gewesen oder sonst was." flüsterte ich. Ich wagte mich immer noch nicht mich neben ihn zu setzten. ,,Ja hättest du die Pille, würde das nicht geschehen." Jetzt war ich baff! Will er mit etwa gerade jetzt, die Schuld in die Schuhe schieben?!

,,Freundchen, du weisst genau warum ich die Pille nicht hab! Und es sind immer zwei daran beteiligt! Also, gib mir verdammt noch mal nicht die Schuld!" Sagte ich laut und so verzweifelt wie ich gerade nun mal war, sank ich auf den Boden und fing an zu weinen. Ich verstand gerade die Welt nicht. Warum reagiert er so? Ich dachte wirklich er würde mich unterstützen! Warum reagiert er so bei mit und bei Clarie nicht?

Weil du nicht Clarie bist! Clarie war viel besser. Viel schöner. Viel klüger. Einfach besser.

Ich stimmte meinem Unterbewusstsein zu. Es ist bestimmt so. Erst jetzt bemerkte ich dass Alex und ich keine wirkliche Zukunft hatten. Ich war so geblendet von meiner Liebe zu ihm.

,,Wir haben ein Verfallsdatum oder?" schluchzte ich. Er sah mich an und schien nachzudenken. Ich betete innerlich, dass er verneinen würde.

,,Ich weiss es nicht. Ich weiss nicht was ich von der ganzen Situation denken soll. Ich weiss nicht was ich tun soll."

,,Das Selbe wie bei Clarie? Mir beistehen? Mich unterstützen?"

Er sagte nichts und mir reichte es endgültig. Ich bin doch nicht blind und merke nicht das er das alles nicht will!

,,Gut, wenn das so ist, will ich das du gehst. Verschwinde. Sofort." sagte ich ernst, wischte mir die Tränen weg, stand auf und lief zur Tür. Langsam öffnete ich die Tür. Er sah mich ohne jegliche Regung im Gesicht an und stand dann wirklich auf. Es brach mir das Herz, dass er dies gerade wirklich tut. Er riss es mir aus der Brust, zerschnitt es in 1000 kleine Stücke, verbrannte sie, bis nur noch Aschee übrig blieb, die er aus dem Fenster pustete. Ich konnte es nicht glauben, dass er das tat. Das er mich nicht unterstützen wollte. Auf wen konnte ich mich den jetzt noch verlassen? Ich hatte gerade jetzt niemanden. Nicht einmal meine eigene Mutter wollte mich unterstützen.

,,Es tut mir Leid." hörte ich ihn sagen. Er stand vor mir, jedoch sah ich auf den Boden.

,,Geh bitte einfach nur. Mach es mir nicht unerträglicher als es schon ist. Geh und komm nie wieder." wimmerte ich und sah meiner Träne zu wie sie auf den Boden fiel.

Und dann hörte ich wie die Haustür ins Schloss fiel und somit auch mein Leben fiel.

Ich holte unter meinem Bett meinen Koffer hervor und warf all meine Kleidung da rein. Schnell sammelte ich all meine Sachen aus dem Badezimmer zusammen und warf sie auch rein. Mühsam schloss ich den Koffer und nahm noch eine Tasche hervor. Da verstaute ich meine Elektronik rein und ein Kissen.

Ich nahm ein Blatt und schrieb: Dad würde mich nie gehen lassen.

~Rebakah

Einzelne Tränen fielen aufs Blatt.

Ich nahm meinen Koffer und meine Tasche und verliess das Zimmer mit vielen Erinnerungen daran. Ich legte den Brief auf den Esstisch und verliess das Haus.

Wie das Schicksal es noch wollte, fing es an zu regnen und ich kam mir noch bescheuerter als sonst vor.

Der Weg zur Busstation ging schnell und ich hatte doch noch Glück, denn in genau dem Moment kam der Bus.

Ich kaufte mir ein Ticket und setzte mich ganz hinten.

Häuser zogen vorbei. Ich wusste nicht was ich fühlen sollte oder was ich fühlte. Hass? Nein. Enttäuschung? Ja.

Nach all der schweren Zeit die ich hatte, fand Gott ich hatte anscheinend immer noch nicht genug gelitten. Einige hatten es leicht im Leben. Einfach mit betrügen weiter zu kommen und keinem viel es auf. Einige wie mir hatten es verdammt schwer. Einige wie ich, fielen oft auf die Nase, rapelten sich auf und fielen noch mals und noch mals. Irgendwann haben sie einfach keine Kraft aufzustehen und bleiben liegen.

Ich denke mal, ich hab genau heute diesen Punkt erreicht.

,,Endstation, Miss." rief der Busfahrer. Ich nickte und stieg aus.

Ich lief einige Meter bis ich vor der Tür stehen blieb und klingelte.

,,Gott, Rebakah! Was machst du um diese Zeit noch hier drausen! Du bist ja nass! Oh Gott komm rein!"

Sie schloss die Tür und widmete sich wieder mir.

,,Was ist um Himmelswillen passiert?!"

Ich fing fürchterlich an zu schluchzen und sie schlang sofort ihre Arme um meinen kalten, nassen Körper.

,,Ist ja gut. Pschh." versuchte mich Mrs. Foster zu beruhigen.

,,Ich bin schwanger, das ist passiert." schluchzte ich.

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Soooo meine Ladies... :,(

Ich bin selber voll mega traurig ...

Cry my a river 😭

Also und danke viel mals für alle neue followerinnen!!! ❤️❤️❤️❤️❤️❤️

Ich wollte mich ja eigentlich persönlich bedanken aber irgendwie kam ich nicht dazu! Zu viel war in letzter Zeit passiert und ich krieg nichts so wirklich auf die Reihe.

Ich bitte euch einfach nur um geduld. ❤️

Love every single one of you ❤️

In❤️adelinscheen

The same way..Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt