Godfather & Godmother

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,,Tasa? Können wir uns bitte kurz hinsetzen? Ich brauch mal eine Pause.", sagte ich erschöpft. Sie nickte wie wild und wir setzten und an eine naheliegende Bank. ,,Langsam wird die Kleine ganz schön nervig! Sie tritt genau dann wenn es ganz schön ungünstig ist. Allgemein ist es verdammt anstrengend geworden! Mit tut jeden Tag irgendetwas weh! Ich kann es kaum erwarten bis sie endlich raus ist." Ich drückte wieder gegen meinen Rücken. Typische schwangerschafts Haltung. Ich starrte zu den Tauben die am Boden an etwas Stück Brot rumpickten. Eine alte Frau sass an der gegenüberliegenden Bank und warf immer ein paar Stücke auf den Boden. Sie sah mitte siebzig aus. Graue, bis zu den Ohren, gelockten Haare. Ein kleiner rosaner Hut am Kopf. Ein weisser Rock und eine rosane Bluse. Ihr Wägelchen war neben ihr gestellt worde. Aus einem Plastickbeutel nahm sie immer wieder die Brotstücke raus. Man sah ihr an das sie ziemlich am Ende ihrer Kräfte war. Am Ender ihres Lebens. Und ich? Ich hatte schon 19 Jahre hinter mir und setzte in nicht einmal weniger als einen Monat einen kleinen Knirps zur Welt. Eine sehr kaputte Welt mittlerweile.

,,Was denkst du so nach?", fragte Tasa. ,,Ach über alles. Siehst du die alte Dame da?" Ich zeigte unauffällig auf sie. Tasa nickte. ,,Sie ist so ungefähr mitte siebzig und ich neunzehn und das kleine Wesen in mir ist nicht mal auf der Welt! Sie beginnt gerade erst das Leben und die alte Dame beendet ihr leben. Manchmal geht einfach alles so schnell. Vor einem Jahr waren Alex und ich mehr als nur glücklich. Problemlos. Verliebt. Jung. Kindisch. Das alles können wir nicht mehr sein und sind wir auch nicht. Ich habe vieles erlebt in meinem bisherigem Leben und wenig davon war gerade Positiv. Aber ich achte nicht mehr oder achtete nicht auf die schlechten Dinge die mir wiederfahren sind. Das wäre nur Zeitverschwendung. Aber doch jetzt hab ich angst. Ich hab angst, dass irgendwie noch irgendetwas passieren würde. Sowohl ich als auch Alex haben einiges im Leben durstehen müssen. Negatives. Da soll es doch normal sein solch eine Angst zu haben? Die Angst, dass meine Tochter irgendwie auf die Schiefe Bahn gerät oder weiss Gott ihr etwas zustöst, ist verdammt gross und unbeschreiblich. Ich bin um einiges erleichtert das Alex doch noch eine gewissen Hirnmasse besitzt und sich bei mir entschuldigt hat und seine dumme Entscheidung bereut hat. Das wenigstens er doch noch ein meiner Seite ist. Und vor allem auch Aaden und dir. Ich wüsste wirklich nicht was ich ohne euch getan hätte. Sowohl mit der Schwangerschaft als auch mit den Problemen mit Alex. Keine Worte könnten meinen Dank beschreiben, so gross ist er. Daher würde ich dich liebend gerne fragen ob du die Patentante sein würdest? Ich weiss ich verlange vieles von dir, aber mittlerweile kann ich nur noch dir und Aaden vertrauen." Ich sah zu Tasa rüber. Sie sah mich mit grossen Glupschaugen an. Ihr Mund öffnete sich doch sie sagte nichts. Kein Mucks.

,,Rebakah, du, dass kann ich doch nicht tun! Ich bin zwanzig! Ich will kein Kind. Noch nicht jedenfalls.", sagte sie und fuhr sich verzweifelt durch die Haare. Ich nahm beruhigend ihre Hand. ,,Tasa, es ist ja nicht so das ich gleich nach zwei Wochen, wenn die Kleine auf der Welt ist sterbe oder abhaue oder so etwas! Nur für alle Fälle! Du bist und bleibst die einzige der ich überhaupt mein Kind anvertrauen würde."

,,Bist du dir aber ganz sicher dass du das willst?", fragte sie. ,,Natürlich!! Was spricht den schon dagegen? Immer hin würde ich dann wissen, das meine Kleine in guten Händen ist." Ich stricht mit meiner linken Hand über meinen kugelrunden Bauch und drückte Tasas Hand. ,,Ich vertraue dir." Sie nickte und nahm mich in den Armen. ,,Okay."

Tasa und ich fuhren wieder zu Alex' und meins Apartment, da da einige Freunde sowohl von Alex als auch von Aaden waren um ein wenig mit anzupacken.

,,Wir könnten auch locker ein Handwerker rufen, aber nein!", protestierte Alex. ,,Alex, nein! Es ist unsere Wohnung und ich will das wir sie alleine aufbauen ohne irgendeine Hilfe." Ich verschrenkte meine Arme vor der Brust. ,,Ja, darling, tut mir leid." Er kam zu mir, nahm mein Gesicht in seine Hände und küsste meine Lippen ganz sanft. ,,Ich liebe dich.", flüsterte er gegen meinen Lippen. ,,Ich dich auch." Er trat wieder einen Schritt weg und legte seinen Arm um mich. ,,So wie weit seid ihr?", fragte ich. ,,Ja eigentlich schon fertig. Ausser dass gerade noch unsere Matratze den Fahrstuhl hoch transportiert wird und dann aufs Bett gelegt wird, haben wir dan alles." ,,Was? Wirklich schon so weit?", sagte ich beigestert und klatschte in meine Hände. ,,Ja! Freust du dich? Vor einem Jahr hatten wir die Disskusion ob wir zusammen ziehen und jetzt ist es selbstverständlich."

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