The Girl Who Said Goodbye (German Translation)

8. Als sie sich erinnerte

8. Als sie sich erinnerte

Das Haus war sehr oft leer.

Scotti ging zu seinen Lesungen, nur um danach noch einige Stunden in der Bücherei zu verbringen.
Manchmal war er allein, manchmal war es ein Lerntreffen. Manchmal hab es Tage an denen er sogar bei einem Freund im Wohnheim übernachtete, wenn es zu spät wurde.

Es waren genau diese Momente in denen Stacey sich erinnerte, dass sie keine Freunde hatte. Sie hatte einen scheiß Job und ein Haus. Da war niemand denn sie anrufen konnte, niemand der zum Essen eingeladen werden konnte. Während der HighSchool Zeit war alles das sie hatte, Kim gewesen. Was hatte sie jetzt? Keiner ihrer Kollegen wollte Zeit mit ihr verbringen. Und außerhalb der Arbeit war da nichts.

Stacey wachte auf, aß, ging zum Supermarkt und kam dann nach Hause.

Scottie ging zu Lesungen, sprach mit Leuten, freundete sich an, ging zu Bars, studierte in der Bücherei.

Und Stacey würde da sein, wenn er endlich nach Hause kam. Wie eine Porzellanpuppe auf dem Kaminsims. Es war dann, wenn Stacey über Axel nachdachte. Darüber nachdachte, was sie als Teenager hatte. Axel wahr wahrscheinlich einfach nur ein spitzer Bastard die ganze Zeit, aber er hatte auch Momente, Momente in denen er für Stacey ein Freund gewesen war. Sie hatte ihn nicht gehasst. Sie konnte es nicht. Nicht wenn sie wusste, durch was für eine Scheiße er gegangen war und er wusste auch die ganze Scheiße durch die sie gegangen war. Leute tendieren dazu nach dem Sex mehr zu sprechen mit ihrem Kopf auf einem Kissen.

Stacey dachte über die Freunde, die sie gehabt hatte, nach. Sie war die Kapitänin des Cheerleadingteams gewesen. Sie hatten es zu den Nationals im Junior Jahr geschafft. Und mit Kim an ihrer Seite, das ganze Team war dort, die nicht von ihrer Seite gewichen war. Axel's Freunde würden mit ihr Smalltalk reden, während Axel seine Footballsachen auszog. Sie war auf Partys gegangen. Sie hatte eine Handy voll mit Kontakten gehabt. Sie hatte Leute auf die sie zählen konnte. Sie war es gewohnt Eltern zu haben, denen alles egal war.

Und jetzt?

Nichts.

Stacey sah auf ihr Handy, das auf dem Kaffeetisch vor ihr lag. Sie griff rüber und hob es hoch, entsperrte den Bildschirm und sah keine Nachrichten. Wie immer. Sie seufzte und scrollte durch ihre Kontakte, in der Hoffnung dass die Nummer immer noch die gleiche war. Sie drückte auf den Anrufknopf und hielt es an ihr Ohr. Ein paar mal klingelte es.

"Hallo?"

Stacey presste ihre Augen zu, als sie die Stimme im Telefonhörer hörte.

"Hi Axel", sie atmete. "Ich bin's, Stacey."