Mute [Vkook]

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14. Eintrag

Der Ältere seufzte, als ich noch immer nicht viel mehr sprach und hielt mir den zweiten seiner Ohrstöpsel hin. "Willst du mithören?", bot er mir an. Freudig nickte ich und steckte mir das kleine Ding ins Ohr, als ich auch schon mir recht bekannte Musik vernahm.

"Oh liebe das Lied!", rief ich glücklich und stieg voller Inbrunst mit ein, was Taehyung nur amüsiert lachen liess. 

"Ireoke ganjeolhan jeok taeeona cheoeumiya nan, yeah", sang ich glücklich mit, "Sseureojyeodo jeoldaero pogineun mothae tto sseureojyeodo. Neoui ip moyangi nal ireukyeo!" 

Taehyung lachte leicht und sah mich wohlwollend an. "Ich wusste nicht, dass du das Lied kennst", grinste er schief. Beinahe empört sah ich ihn an. "Ich bitte dich!", rief ich missbilligend, "Wer kennt denn Monsta X bitte nicht?!"

"Es gibt so einige Menschen, denen dieser Begriff nichts sagt", lachte er laut und ich verdrehte die Augen. "Fighter ist trotzdem ein tolles Lied", murmelte ich und lauschte weiter der energiegeladenen Musik.

Das Lied wechselte bald und sobald die ersten Töne erklangen, zückte Taehyung sein Handy und schaltete die Musik aus. Ich schenkte ihm einen vorwurfsvollen Blick und schob leicht meine Unterlippe vor. Er schüttelte bloss leicht grinsend den Kopf und nahm mir den Ohrstöpsel aus dem Ohr, bevor er ihn gemeinsam mit dem zweiten um sein Smartphone wickelte, ohne sie aus diesem zu ziehen.

"Also, wohin gehen wir?", fragte ich neugierig. Er schmunzelte. "Wohin willst du denn?", fragte er zurück und ich sah mich um. "Wie wäre es mit dem Cafe?", fragte ich und zeigte auf das niedliche Gebäude.

Taehyung schnalzte mit der Zunge. "Man merkt, dass du noch nie geschwänzt hast", seufzte er und schüttelte den Kopf. Erneut kam ich mir vor, wie ein dummes Kind. "Man geht sicherlich nicht zur ersten Stunde in ein Cafe in Schulnähe! Du weisst nicht, welcher Lehrer dort noch einen Kaffee trinkt!"

Das klang durchaus logisch und ich liess den Kopf hängen. Irgendwie fühlte ich mich einerseits ganz wohl bei Taehyung, doch andererseits kam ich mir auch dumm neben ihm vor, dass ich mich am liebsten von ihm fernhalten würde.

"Sei froh, dass ich dich mitnehme. Du lernst vom Besten", meinte er nun und ich sah unsicher zu ihm auf, sah, wie er mir ein breites, boxähnliches Lächeln schenkte. Er bog rechts ab und verliess das Stadtinnere. Wir kamen bald zum Stadtrand und ich sah bereits die alten, nicht mehr benutzten Gleise der Eisenbahn, gemeinsam mit alten, verlassenen Zugwaggons.

Rechts am Rand ragte ein gewaltiger Kirschbaum in die Höhe, unter diesem ein weiterer Wagon. Taehyung hielt direkt auf diesen zu und kletterte dann geschickt auf das Dach des Gefährts. "Na komm hoch", verlangte er mit einem kleinen Lachen.

Nervös machte ich mich daran, ihm zu folgen und setzte mich wie er oben hin, sodass meine Beine in der Luft baumelten. Ich betrachtete die schöne Aussicht und legte anschliessend den Kopf in den Nacken, wodurch ich den blühenden Baum betrachten konnte. Fasziniert streckte ich die Hand aus und berührte einige der rosanen Blüten.

"Es ist schön hier", lächelte ich verträumt und sah zu Taehyung. Der Ältere sah mich bereits seit längerer Zeit an, nur hatte ich es nicht bemerkt. Ein unauffälliges, fast unsichtbares Lächeln schmückte seine vollen, roten Lippen. "Ich weiss", erwiderte er ruhig, "Darum bin ich so oft hier. Es ist mein Lieblingsplatz."