In mir erstarrt alles, als er die Worte ausspricht. Ich habe sie oft aus seinem Mund gehört und Gott, wie sehr habe ich es genossen, wenn er es sagte. Doch nun löst es nur noch mehr Trauer in mir aus.
Er liebt mich, aber trotzdem heiratet er dieses Mädchen. Sei sie noch so nett, und auch wenn er sie nicht liebt, er wird sie heiraten und das alleine zerstört dieses kleine, glückliche Gefühl in meinem Inneren, als er diese Worte sagt.
"Ich liebe dich auch", wispere ich leise, nur für ihn hörbar. Der Ältere hält inne und lockert seinen Griff. Er richtet sich auf und sieht mich voller Unglaube an. Seine vom Heulen roten Augen sind geweitet, seine Wangen glänzen nass von all den Tränen und trotzdem sieht er voller Hoffnung aus.
Ich lege meine Hände an seine Wangen und füge beinahe verbittert hinzu: "Aber genau das zerstört mich."
Sein Mund öffnet sich fassungslos, als ich von ihm ablasse und aufstehe. "J-jungkook", flüstert der Braunhaarige, der noch immer wie ein Häufchen Elend am Boden kniet.
"Ich bin es leid", flüstere ich, "Ich bin es leid, dass du mein Leben so beherrschst. Ich bin es leid, an dich zu denken und ich bin es leid, dich zu lieben."
Mit diesen Worten verlasse ich die Wohnung schleunigst und irre ziellos durch die Strassen. Taehyungs Worte von vorhin schwirren mir die ganze Zeit im Kopf herum und schlussendlich stehe ich in einem riesigen Park. Die Bäume sind in einem wunderschönen Grün und ein breiter Fluss bahnt sich seinen Weg mitten durch die Wiesen. Es sind haufenweise Leute hier und ich mache mich daran, einen etwas unbelebteren Flecken in diesem Grün zu finden.
Bald darauf werde ich auch fündig; es ist eine kleine, schmale Brücke aus Holz, die über den breiten Fluss führt. Ich dagegen überquere nicht die Brücke, sondern setze mich in der Mitte im Schneidersitz hin und starre zwischen dem Geländer hindurch in den dunklen Fluss, der ohne Hast unter mir vorbeirauscht.
Kraftlos lasse ich meinen Kopf gegen das hölzerne Gelände fallen und atme tief die frische Luft ein. Was mache ich überhaupt hier? Ich sollte einfach wieder zurück nach Korea gehen und versuchen endlich mal mein Leben wieder in den Griff zu kriegen.
Aber ich kann nicht. Wenn ich dabei bin, all meinen Kram zurück in die Sporttasche zu stopfen, dann halte ich plötzlich inne und räume alles wieder aus. Es ist wie ein verdammter Fluch, der mich davon abhält, endlich abzuschliessen. Ich kann Taehyung einfach nicht vergessen. Er ist ständig in meinen Gedanken.
Ich kann nicht einfach so zurückgehen und schon gar nicht jetzt, wo er mir gesagt hat, dass er mich trotz seinem Jahr Funkstille noch immer liebt.
Gott, dass sie so kompliziert, so ermüdend, so anstrengend.
Kann ich nicht, wie jeder andere Teenie in meinem Alter, mit dem Problem kämpfen, keine Pickel zu kriegen?! Wieso muss es direkt ein solches Ausmass annehmen? Wieso muss mein Problem ausgerechnet sein, dass ich so gut wie unsterblich in einen Typen verliebt bin, der ein Mädchen heiratet, dass er eigentlich gar nicht liebt.
Konnte ich mich nicht in jemand anderen verlieben? In Jimin, zum Beispiel?
Anscheinend nicht, denn als meine Seele Taehyung gesehen hat, dachte sie sich wohl nur: "Oh, da bist du ja endlich. Nach dir habe ich schon die ganze Zeit gesucht..."
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Mute [Vkook]
FanficWenn der Schmerz jenseits aller Vorstellungskraft ist und das Herz bricht. Wenn du verloren hast, was dir am meisten bedeutet hat. Wofür lohnt es sich dann noch, zu kämpfen? "Er liebte es, mir zuzuhören. Oft hat er mich gebeten, einfach zu reden ode...