Prolog

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Kate öffnete langsam die Augen und sah im ersten Moment einmal nichts. Erst nach mehrmaligem Blinzeln konnte sie die Umrisse einer Deckenlampe erkennen. "Sie ist wach." Kate wandte ihren Kopf nach links und sah verschwommen eine Gestalt mit einem...Block in der Hand? Sicher war sie sich nicht. "Wie geht es dir? Ist dir schlecht?" Während die Person sprach, verschärfte sich ihr Blick. Ein Mann, mittleren Alters, durchschnittlichen Aussehens und in weißer Kleidung sah sie aus braunen Augen fragend an. Kate öffnete den Mund nur um festzustellen, dass ihr die Stimme fehlte. Sie schloss ihn wieder und schüttelte den Kopf. "Keine Sorge, Kind. Deine Stimme sollte bald wieder zurück kehren." Sie nickte und setzte sich langsam auf. Die Wirbel in ihrem Rücken knacksten und knirschten. Sie fühlte sich ziemlich demoliert und irgendwie betäubt.

Kein Wunder, nach diesem Unfall.

Unfall? Kate legte die Stirn in Falten und forschte in ihrem Gedächtnis nach einem Unfall. Nichts. Anscheinend hatte sie keine Erinnerungen mehr an das, was bevor ihrem Aufwachen geschehen ist.
"Du solltest dich an nichts mehr erinnern können, aber auch dies ist vollkommen normal. Die Erinnerungen werden innerhalb der nächsten Wochen Sütck für Stück wieder zurück kommen." Ahja. Statt sich weiter vergebens erinnern zu wollen, sah Kate sich in dem Raum um. Sie selbst lag in einem weißbezogenem Bett. Gegenüber konnte sie eine Tür ausmachen und direkt daneben ein kleines, weißes Regal. Links von ihr war ein geöffnetes Fenster, durch das eine kühle Brise hereinwehte und die hellblauen Vorhänge ins Schwingen brachte. Rechts war eine Wand, die mit deckenhohen Schränken vollgestellt war. Hinter den Glastüren der Schränke konnte sie Gefäße verschiedener Form und Größe, große, rote Ordner und und in dem Schrank ganz rechts auch Medizinfläschchen und Verbände sehen. Und direkt neben ihrem Bett stand ein Rollstuhl. Der Mann neben ihr räusperte sich und sie wandte sich ihm zu.
"Nun denn, Kate. Jetzt, nachdem du aufgewacht bist, müsste ich dich in einem anderem Raum transpotieren. Nur kurz ein Stockwerk mit dem Aufzug hoch. Ich trag dich einfach kurz in den Rollstuhl und dann können wir schon los rollen. Ist das in Ordnung für dich?" Kate zuckte mit den Achseln und schwang vorsichtig die Beine aus dem Bett, um es dem Mann leichter zu machen.

Kate befand sich in einem Krankenhaus, dessen war sie sich mittlerweile ziemlich sicher. Sie waren durch weiß gekachelte Flure gerollt und an freundlich lächelnden Krankenschwestern vorbei gekommen. Auch einige Operationssaale hatten sie passiert. Noch während sie sich fragte, ob sie auch schon einmal in einem der Säle gelegen hatte, kündigte der Mann ihre Ankunft an. Ihr Gehirn arbeitete zu ihrem Missfallen unfassbar langsam.

Er öffnete die Tür und zusammen traten sie ein. Rollten ein. Sofort sah sie sich im gesamten Raum um und stellte fest, dass das ein ziemlich schick eingerichtetes Büro war. "Mylady? Ich wäre froh, wenn sie mir ihre Aufmerksamkeit schenken könnten." Sie fokussierte ihren Blick auf einen großen, hölzernen Schreibtisch und den dahinter sitzenden, eher schmächtigen Mann, der sich wahrscheinlich gerade vorgestellt hatte, während sie nicht zugehört hatte. Doktor, verbesserte sich sich in Gedanken. Er trug eine Klammer an seinem Hemd auf dem stand:

Herr Dr. James Smith

U-0

Dasselbe war auch vorzufinden auf einem kleinem Schildchen, was auf seinem Tisch stand und außen an seiner Tür, wie ihr aufgefallen war. Nicht zu vergessen auf dem Kleiderständer hinten in der Ecke. Wahrscheinlich stand das auch innen in seiner Jacke. Da war offensichtlich jemand stolz auf seinen Beruf.
"Miss? Miss, ich bitte sie. Hören sie mir zu?" Ups. Kate guckte ihm in die Augen, als Zeichen, dass sie ihm jetzt bestimmt zuhören würde. Er seufzte und fuhr sich durch die Haare. Oder eher über die Glatze. Haare durfte man das nicht nennen. "Also von vorn, meine Dame. Wie der Herr, neben ihnen, ihnen schon erläutert haben sollte, haben sie keine Erinnerungen." Er öffnete eine Schublade in seinem Schreibtisch, nahm einen kleinen, kaum gefüllten Schnellhefter heraus und begann aufzuzählen. "Sie heißen Kate McEllister, sind 19 Jahre alt, besuchen eine Universität und studieren Geschichte, Mathematik und Chemie. Zusammen mit Fred Williams, Stephanie Jones, Fayette Murphy und Eliot Cabelle wohnen sie in einer Wohngemeinschaft. Als sie noch die Schule besuchten, lebten sie zusammen mit ihrem Vater und seinem Fr-"
Ein lautes Räuspern unterbach ihn. Er blickte verärgert auf. "Ja, Miss?" Kate sah ihn freundlich lächelnd an und deutete auf ihren Hals. Er warf ihr einen genervten Blick zu und las weiter. "Sie lebten zusammen mit ihrem Vater und seinem Freund, sowie ihrer drei Jahre jüngeren Schwester in einem Ein-Familien-Haus nahe des Stadtzentrums. Vor genau vier Wochen, dass hieße der 22. September, sind sie gestorben. Laut Polizeiermittlungen, Mord."

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