Kapitel 11

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Das mit dem 'auf den Rücken schwingen' stellte sich als schwieriger raus als gedacht.

Es ist eine Sache, auf den Rücken eines Patrons mit 1,80m Widerristhöhe zu kommen. Doch mit einem hautengen Kleid ebendiesen zu erklimmen, ist noch mal ein ganz anderes Level.

Nach etlichen vergeblichen Versuchen hatte mich 520, über deren Kraft ich immernoch staunte, kurzerhand auf Vaneur gesetzt. Natürlich im Damensitz, meine Beine konnte ich nicht spreizen.

Doch sobald sich der Patron in Bewegung gesetzt hatte, rutschte ich seitlich von seinem Rücken.

520 stöhnte frustriert.

,,Warum muss sich der König genau das tolpatschigste Exemplar herauspicken?"
, murmelte sie leise.

Als ich erneut auf den Rücken gehoben wurde, verlagerte ich mein Gewicht mehr auf die andere Seite und legte eines meiner Knie auf dem Ansatz seines Flügels ab.

Schon viel besser.

Auch 520 schien sichtlich erleichtert.
,,Jetzt die Schuhe!"
Sie zog mir das Paar erneut an und ich schnappte nach Luft als.
Aus den Schuhen entwickelten sich Ranken, die elegant begannen, meine Waden entlang zu klettern.

Schon hatte sich Vaneur erneut in Bewegung gesetzt. Auf ihm zu reiten war wirklich ungewohnt. Seine Wirbelsäule befand sich direkt unter meinem Gesäß und rieb bei jedem seiner Schritte unangenehm.

Panisch versuchte ich mich an seiner Mähne fest zu klammern, als mir bewusst wurde, dass niemand den Patron lenkte, doch es gelang mir nicht. Stattdessen verbrannte ich mir die Finger, die ich gleich darauf in Vaneurs weiches Fell krallte.

520 ergriff wieder das Wort.
,,Vaneur?"
, wandte sie sich an mein Reittier.
Er sah sie wachsam an.
,,Du wirst sie zu Moresion bringen."

Vaneur lief gemächlich zur Tür hinaus, während ich auf seinem Rücken bereits Schweißausbrüche erlitt, so sehr musste ich mich anstrengen, nicht von dem Rücken des majestätischen Tiers zu fallen.
Vaneurs Krallen kratzten auf dem metallenen Boden.

Hatte ich erwähnt, dass der Patronen über Krallen anstatt von Hufen verfügte?

Naja, auf jeden Fall hinterließen sie Kratzspuren auf dem Boden.
Immer wieder begann ich zu rutschen, doch Vaneurs weiche Schnauze schob mich jedes Mal wieder zurück.

,,Danke"
, hauchte ich erleichtert und er wiehrte aufmunternd.
Schon waren wir an der Stelle angekommen, an der Moresion uns verlassen hatte.

Wachen waren gerade damit beschäftigt, den Leichnam von 817 weg zu schleifen.

Beinahe hätte ich mich übergeben, doch glücklicherweise wandte sich Vaneur von dem Geschehen ab.
Eine weitere Dienerin kam auf mich zu, hielt jedoch Sicherheitsabstand, als mein Patron warnend die Ohren anlegte.

,,Die Klappe werden wir für sie nur einen Spalt breit öffnen"
, krächzte die Frau in weißem Minikleid.
Ihr Mund hatte Ähnlichkeit mit einem Schnabel.
,,Sie werden durch diesen Spalt auf die Erde hinaus fliegen und König Moresion bei seinem Routinebesuch begleiten ehe sie hierher zurückkehren.

Moresion. Diese Lügner. Er hatte gesagt, wir würden meine Familie besuchen.

Sofort wollte ich absteigen und umdrehen, doch Vaneur hatte bereits seine gewaltigen Flügel ausgebreitet, so dass mir nichts anderes übrig blieb, als mich erneut an das Tier zu pressen.
Meine Arme schlang ich um seinen Hals.

Empört schnappte die Dienerin nach Luft, wobei ihr das hohe Kreischen eines Adlers entschlüpfte.

,,Also bitte! Nehmt eine würdige Haltung an, wenn ich bemerken dürfte"
, begann sie, ihren respektlosen Ton zurück zu rudern.

Mich hatte es nicht gestört, doch ich war nicht bereit, meine Hände von Vaneus Hals zu lösen.

,,Oh mein Gott..."
, murmelte ich, als er sich in die Lüfte erhob und sich flügelschwingend dem etwa 3 Meter breitem Spalt näherte der uns in luftiger Höhe geöffnet worden war.

Schon schossen wir durch ihn hindurch.

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Und wie gefällt euch das Kapitel?

Sry für die lange Pause

OMG EINFACH SCHON PLATZ 37😮

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