Gewissen

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Marios Sicht:

Ich wache auf Gomez oberkörperfreien Brust auf und genieße für einen Augenblick diesen ruhigen, schönen Moment.

Als ich mich umdrehen und zum Nachttisch blicke, dann das:

Marco: "BUUUH !"

Ich schrecke kurz auf und zwar so stark, dass sogar mein Freund wach wird.

Ich: "Marco!"

Marco: "Och hast du schön geschlafen. Aber warum so nah an Gomez dran, dass man fast meinen würde, ihr seid ein Paar."

Gomez: "Wir sind kein Paar, Schwachkopf. Und jetzt raus hier."

Ohne irgendwelche Einwände zu machen verschwindet Marco dann tatsächlich.

Gomez: "Früher oder später wird er es herausfinden."

Ich: "Das glaube ich auch."

Gomez: "Er bringt alles durcheinander. Er beobachtet uns jetzt sogar schon beim schlafen. Was dann ? Wir können nicht einmal mehr Sex haben. Wenn wir es miteinander treiben, dann platzt er ins Zimmer und was dann ? Einen flotten 3er !"

Ich: "Schatz"

Gomez: "Ich halte das nicht aus hier. Ich kann nicht mit Marco Reus unter einem Dach wohnen."

Ich: "Meinst du, ich bin scharf drauf."

Gomez: "Natürlich nicht. Weißt du was? Meine Schwester. Ich kann sie mal fragen, ob ihre Ferienwohnung am kommenden Wochenende frei ist ? Ein Wochenende. Nur wir beide. Das brauche ich."

Ich: "Gute Idee. Dann fahr gleich mal hin zu ihr."

Gomez: "Ja, das mache ich. Und du ?"

Ich: "Aufschauen, dass Marco nicht wieder einen Annäherungsversuch macht."

Gomez: "Ja. Schließe dich am besten irgendwo ein und komm nicht raus. Dann kann er auch nichts machen."

Ich: "Ich werde darüber nachdenken."

Wir beide geben uns noch einen Kuss, ehe sich Gomez darauf anzieht und sich nach einem kurzen Frühstück auch schon auf den Weg zu seiner Schwester macht.

Ich bleibe noch etwas im Bett liegen, stehe aber 15 Minuten später auch auf, hole Unterwäsche, eine Hose, ein T-Shirt aus dem Schrank und verschwinde im Badezimmer.
Damit Marco nicht reinplatzen kann, während ich dusche, schnappe ich mir einen Schlüssel und schließe von innen das Badezimmer ab. Den Schlüssel verstaue ich darauf wieder im Versteck.

Ich reiße mir alle Klamotten vom Leib und nur kurze Zeit später berühren erste warme Wassertropfen meine Haut.
Jedoch ist mir gerade eher nach einer kalten Dusche, weshalb ich das Wasser auf kalt stelle.

In dem Moment, als das Wasser kalt wird, kommt mir eine Szene aus meiner Vergangenheit wieder ins Gedächtnis.

Marco: "Für immer und ewig ! Was sagst du dazu ?"

Ich: "Du wirst immer meine erste Wahl sein. Ich liebe dich über alles. Und ja. Für immer und ewig hört sich gut an.

Jetzt gewinnt er sogar schon die Oberhand über mein Gewissen.
Ich darf nicht länger an Marco Reus denken.

Ich greife mit meiner linken Hand nach einem Shampoo und will dieses auf meiner Haut verteilen, doch es ist leer und kein anderes ist hier in der Dusche.

Ich: "MANN, EY", gebe ich genervt von mir.

Doch plötzlich berührt eine Hand meinen Rücken und jemand reibt mein Haar mit Shampoo ein.
Im selben Moment habe ich für kurze Zeit einen Filmriss.

Währenddessen:
Marios Sicht:

Ich stehe nun nicht mehr unter der Dusche, sondern in einem hellen, weißen Raum, wo nur ein Spiegel steht. Sonst nichts.
Schnell wird mir klar, dass das nicht in der Realität abläuft, sondern in meinem Kopf.

Eine Person erscheint im Spiegel, die genauso aussieht wie ich.
Ich: "Wer bist du?" - "Ich bin du. Und du bist ich."

Ich: "Geht das nicht etwas genauer?" - "Ich bin dein Gewissen."

Ich: "Wunderbar. Ist das jetzt irgend so ein Religion-Scheiß mit Gewissen bla bla bla."

Gewissen: "Wer war die Person gerade, die dich unter der Dusche berührt hat?"

Ich: "Ja wer wohl ? Es war zu diesem Zeitpunkt nur eine weitere Person im Haus."

Gewissen: "Sag seinen Namen."

Ich: "Marco Reus."

Gewissen: "Dein Freund."

Ich: "Ex-Freund."

Gewissen: "Du kannst es nicht verleugnen, Mario. Du liebst ihn. Du hast ihn immer geliebt."

Ich: "Was wird das hier ?"

Gewissen: "Dich von deiner eigenen Meinung überzeugen. Lass es wieder zu. Lass dich auf Marco ein."

Ich: "Ich liebe ihn nicht."

Gewissen: "Tief im inneren schon. Da wuchert etwas in dir, das unbedingt Marco haben will. Aber dieser Gomez. Der ist da das große Hindernis bei dieser Sache."

Ich: "Mario Gomez ist meine große Liebe."

Gewissen: "Er war es. In dem Moment, in dem Marco das Haus wieder betreten hat, war er wieder die Nummer eins."

Ich: "Das ist nicht real. DU BIST NICHT REAL."

Gewissen: "Natürlich nicht. Denk über das nach, was ich gesagt habe. Du kannst nicht ewig vor der Wahrheit davonlaufen."

Ich: "RAUS AUS MEINEM KOPF. LOOOS RAUUUUS!"

Sprung zurück in die Realität:
Marios Sicht:

Marco: "Mario ? Alles in Ordnung ?"

Gott sei dank - ich bin wieder ich selbst. Ich war kurz - ähm - was war das?
Ich hatte tatsächlich kurz ein Gespräch mit meinem eigenen Gewissen.
Und Moment mal - hat gerade Marco etwas gsagt ?

Ich drehe mich schnell um und - WOW - tatsächlich - Marco, völlig nackt, steht vor mir.

Aber: hatte ich nicht eben die Badezimmer-Tür abgeschlossen??

Ich: "Wie?"

Marco: "Heben wir uns das wie für später auf. Dein Shampoo ist leer. Hier. Ich reibe dich schnell mit meinem von Madrid ein."

Marco reibt mich ein, sowohl bei den Haaren als auch auf den restlichen Körperteilen.
Es tut gut, so viel Körperkontakt zu haben.
Erinnerungen an alte Zeiten werden wieder wach, doch gerade noch rechtzeitig fange ich mich und vergrößern den Abstand zwischen uns beiden.

Ich: "Marco. Wieso ? Wieso jetzt hier in der Dusche. Hast du unser Gespräch von letzter Nacht vergessen ?"

Marco: "Nein, ich werde um dich kämpfen. Wir werden zusammen kommen. Eines Tages wirst du das auch so sehen."

Ich kann ihm gerade nicht widersprechen, da meine Augen nur auf seine nackte Haut blicken.
Seine Muskeln, sein Sixpack, seine Tatoos, sein bestes Stück.
Ich verliebe mich für einen Augenblick in diesen Anblick und gerade als man merkt, dass sich eine Erektion in meinem Penis bildet verlasse ich überstürzt die Dusche und binde mir schnell ein Handtuch um.

Nur wenige Sekunden später kommt auch Marco nach, doch plötzlich öffnet sich die Badezimmer-Tür.

Gestrandet mit Mario Götze 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt