Das ist mein Sohn!

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Tim's Sicht:

Mann: "Herr Gabel. Sind sie sich sicher ?"
Ich: "Ja. Ich brauche das Boot nicht mehr. Sie können es beliebig an irgendwen verkaufen. Und jetzt muss ich los: die Zeit drängt. Mein Taxi, das mich zum Flughafen bringen wird, ist bereits da !"

Ich gebe dem Mann das restliche Geld und dieses blöde Boot ist endlich verkauft.

Ich steige in das Taxi:
Ich: "Zum Flughafen. Sofort"

Während das Taxi fährt, werde ich mir nochmals über alles klar.
Erst vertrage ich mich mit Sarah wieder und dann muss ich erfahren, dass der Betrüger auf meiner Insel ist !
Das war's jetzt ! Aus und vorbei !

Und ich muss mich nochmals entscheiden. Eigentlich spricht nichts mehr dagegen. New York, vielleicht sogar Hollywood oder Paris, Los Angeles. Das hat alles seinen Reiz. Ich habe einen geilen Körper und ein wunderschönes Gesicht. Ich werde das Angebot von Tom annehmen. Auf der Stelle !
Per Handy rufe ich ihn an.

Tom: "Hallo. Wer ist dran?"
Ich: "Tim Gabel."
Tom: "Oh Tim. Endlich. Und ?"
Ich: "Ich mach's"
Tom: "Großartig. Du bist doch weiterhin gut in Form oder?"
Ich: "So gut wie nie zuvor"
Tom: "Klasse. Dann bist du die perfekte Wahl. Du wirst unser neues Aushängeschild für die nächsten Jahre. Du bist unser größter Triumph. Du wirst einmal zu den besten Fitness-Model der Welt gehören "
Ich: "Ich freue mich schon darauf"
Tom: "Ich mich auch. Ich erwarte dich in 2 Tagen in meinem Büro. Das erste Shooting wird es auch bald geben."
Ich: "Ich werde pünktlich sein"

Ich lege auf. Soeben habe ich einen großen Schritt in meinem Leben gewagt ! Schon bald wird mich die ganze Welt kennen !

Am Flughafen geschehen die üblichen Dinge und mein Flug nach Berlin hebt ab. Ich muss meinen Sohn holen.
Über die ganze Nacht fliegt der Flieger und morgens um 9.00 Uhr landen wir in Berlin.

Im Parkhaus steht noch mein Auto und ich mache mich jetzt auf den Weg zu Sarahs Mutter, die über die letzten Tage auf Tobias aufgepasst hat.

Ich parke bei ihrem Haus und kann sehen, dass sie mit Tobias gerade draußen im Garten ist.
Ich betrete den Garten.

Mutter: "Tim? Was machst du denn hier? Ihr seid doch noch für eineinhalb Wochen weg? Ist was mit Sarah?"
Ich: "Sozusagen. Unsere Ehe ist zu Ende. Ich habe Schluss gemacht"
Mutter: "Was? Was ist denn geschehen?"
Ich: "Sie hat mit einem anderen geschlafen. Ich brauchte Abstand und als ich wieder zurückgekehrt bin und wir uns wieder vertragen haben war er noch immer da. Sie hat mich betrogen"
Mutter: "Das passt nicht zu ihr. Nein. Nein. So etwas würde sie nie tun !"
Ich: "Hat sie aber"
Mutter: "Und wo ist sie jetzt?"
Ich: "Noch bei ihrer neuen Liebe. Wahrscheinlich"
Mutter: "Ich kann das gut verstehen. Und so wie ich sie kenne wird sie bald hier sein, aber ihr müsst euch nochmal ganz in Ruhe aussprechen. Ihr habt doch erst eure Hochzeit gefeiert."
Ich: "Vielleicht. Sie soll sich wenn bei mir melden. Ich nehme derweil Tobias mit zu mir"
Mutter: "Du willst ihn sofort mitnehmen? Habt ihr denn genug zum Essen in eurer Wohnung, weil er ist zur Zeit sehr hungrig"
Ich: "Ich nehme ihn mit nach New York"

Es herrscht kurz Stille

Mutter: "Mit nach New York? Was willst du denn da?"
Ich: "Geschäftlich"
Mutter: "Du tauchst hier auf und willst das Kind meiner Tochter zum anderen Ende der Welt bringen. Tim. Mein lieber Tim. Das kann ich nicht zulassen"
Ich: "Du verweigerst mir den Zugang zu meinem Sohn."
Mutter: "Egal was Sarah getan hat. Du kannst ihr nicht ihren Sohn wegnehmen."
Ich: "Ich beschütze ihn ! Und zwar vor einer verlogenen und betrügerlichen Frau!"
Mutter: "Und dann? Soll er dauernd zwischen Berlin und New York hin und herfliegen, damit er bei seinen beiden Eltern sein kann. Er bleibt hier. Sprecht euch aus und findet eine gemeinsame Lösung! Bis das geschehen ist, bleibt er hier"
Ich: "Schön. Ich kann warten. Sie soll mich anrufen und nur eine kleine Vorwarnung: ich kann auch das alleinige Sorgerecht beantragen. Ich bin für alles fähig !"
Mutter: "Runter von meinem Grundstück! Diese ganze negative Stimmung wird den kleinen noch Angst machen"

Überstürzt verlasse ich das Gelände und steige in mein Auto und fahre hinfort!

Die werden mir nicht meinen Sohn wegnehmen - ich werde das alleinige Sorgerecht beantragen. Zum Schutze meines Sohnes, denn das ist MEIN SOHN!
Tobias wird ein starker Mann werden wie sein Vater!

Wo soll ich hin! In unsere Wohnung! Nur über meine Leiche !
Mir fällt ein Ort ein!

20 Minuten später sehe ich also nun hier.
Am Friedhof vor dem Grab meines Erzfeindes: Stefano Rodjar.

Ich: "Schon komisch, dass ich jetzt vor deinem Grab stehe. Seit deinem Tod ist alles anders. Ich dachte, schlimmer könnte es nicht mehr werden, aber ich irrte mich"

Mir kommen wieder die Erinnerungen von dem entscheidenen Tag.
Wie Stefano mich überwältigte.
Stefano: "Wie fühlt es sich an, der schwächere zu sein! Unterlegen!"
Wie ich und Sarah gemeinsam für das Leben unseres Sohnes kämpften ! Wie ich, als Stefano mir in den Bauch schoss und ich schon unterlegen war die Bilder von Sarah und Tobias vor mir sehen konnte und nochmal meinen letzten Mut ergriff.
Wie ich ihm das Messer in den Bauch warf und seine abgefeuerte Kugel nur knapp meinen Kopf verfehlte.

Damals war ein unglaublicher Teamgeist erkennbar - wir alle zusammen gegen den Feind - und jetzt ist alles weg.
Auch wenn die Vaterschaftsgeschichte um Tobias eine besondere ist, so fühlt er sich dennoch wie mein eigener Sohn an.
Er ist mein Sohn !

Wieder blicke ich zu Stefano's Grab.
Er war das pure Böse und war durch große Rache an Mario Götze getrieben und wollte alles zu Nichte machen.
Und jetzt gerade wollte ich als Rache für Sarah Tobias mit nach New York schleppen !
Tränen füllen sich in meinem Auge und verlaufen darauf über mein Gesicht.

Was ist, wenn ich immer mehr wie er werde. Ich werde immer mehr zu Stefano. Der Feind, gegen den wir alle gekämpft haben !
Es ist wie eine innere Zerreißprobe. Einerseits will ich, dass Tobias eine glückliche Kindheit erlebt, andererseits kann ich mir es nicht verzeihen, Sarah neben Tobias Seite zu sehen !

Meine Gemeinsamkeiten mit Stefano werden immer mehr.

Ich lege meine Hand auf Stefano's Grabstein.
Ich: "Du sagtest eins, dass du mir überlegen bist. Aber ich habe dich letztendlich doch besiegt, aber dein Geist lebt weiter und dein Schatten liegt noch immer über meiner Familie. Über mein Leben. Immer mehr fühle ich mich wie du an und langsam handle ich wie du. Aber ich schwöre dir bei meinem Leben: ich werde niemals wie du sein."

Gestrandet mit Mario Götze 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt