Kapitel 9

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6. Jannuar

Plötzlich schreckte ich auf „Mist," fluchte ich leise vor mir her „es ist schon fast 7. Maik wird gleich wach und ich hab noch kein Frühstück gemacht." Schnell lief ich in die Küche und stellte den gefüllten Wasserkocher auf die Herdplatte, um Kaffee zu machen. Ich begann Eier zu kochen und den Tisch zu decken. Und schon stand Maik in der Tür. Leicht gereizt fragte er nach einem Kaffee. „Er ist noch nicht fertig. Es tut mir leid, „ antwortete ich kleinlaut. „Miststück!", wütend rauschte er aus der Wohnung und knallte die Tür hinter sich laut zu. Ich begann zu weinen. Der Wasserkocher rief mich, mit einem lauten Pfiff, wieder zurück in die Realität. Ich war so verletzt und enttäuscht. Wie konnte ich nur so unaufmerksam sein? Ich nahm den Wasserkocher, zog den heißen Deckel von der Ausgussöffnung und kippte das kochende Wasser über meinen Arm. Ich schrie. Doch aufhören wollte ich nicht. Auf einmal wurde mir der Wasserkocher aus der Hand geschlagen. Scheppernd flog er zu Boden. Megan stand entgeistert neben mir. Was macht sie hier? Ohne zu zögern zog sie mich aus der Wohnung in den Aufzug und dann in ihr Auto. Auf meine Frage wo wir hinfuhren entgegnete sie nur sauer mit einem kurzen wütenden „Krankenhaus". Ich bekam Panik hatte jedoch nicht die Kraft dazu mich zu widersetzen. Im Krankenhaus wurde ich verarztet und auf jede Frage was denn passiert sei sagte ich bloß „war etwas schusselig." Auch die Narben und Verbände an meinen Beinen konnte ich erfolgreich verstecken. Ich hasse dies Fragerei!

„Mensch Jenny was machst du denn?", fuhr Megan mich böse an als ich mit einem verbundenen Arm aus dem Behandlungszimmer kam. Ich sah zu Boden. "Ich glaub ich war in einer Art Schockstarre," log ich kleinlaut. Sie sah mich wütend an ging jedoch wortlos aus dem Krankenhaus und sofort zu ihrem Auto. Wir saßen im Auto und schwiegen immer noch. Megan startete den Wagen jedoch nicht. Nach einer gefühlten Ewigkeit murmelte ich leise „Wieso fahren wir nicht?", „Weil du mich belügst!", ihr Stimme klang eiskalt. Ängstlich blickte ich in ihre hasserfüllten Augen. Ich hatte Angst und die Tatsache, dass es meine Beste Freundin war,vor der ich mich fürchtete, verstärkte dieses Gefühl sehr. „warum hast du das getan?", erklang wieder ihre vorwurfsvolle Stimme. „Ich wollte das doch nicht," wimmerte ich. „Oh doch! Ich habe es mir eigenen Augen gesehen. Das war pure Absicht. Jenny ich kenne dich. Aber warum?", ihre Stimme klang immer enttäuschter. Mir rann eine heiße Träne über das Gesicht. „Ich..." meinen nun heisere Stimme versagte. Megan sah mich erwartungsvoll an. Ich seufzte „Maik." „Wir haben gestritten," fügte ich hinzu als ich ihren fragenden Gesichtsausdruck sah.

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