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Seit einigen Tagen war ich nicht mehr in die Schule gegangen. Ich wusste, dass ich damit Schwäche zeigte, aber meine Hand war immer noch verwundet und um ehrlich zu sein, war meine Angst einfach zu groß. Ich wollte meine kleine Hündin nicht allein lassen -für die ich übrigens immer noch keinen Namen gefunden hatte. Und mein Piano. Meine Mitschüler wussten, wo ich wohnte, sie wussten, dass ich Piano spielte. Ich wollte kein Risiko eingehen. Doch jetzt war auch der Moment gekommen, in dem sich mein kleines weißes Fellknäuel meldete und winselte. Ich wusste, dass sie raus musste.

Ich atmete tief ein und aus, erhob mich dann von meinem Stuhl. Mittlerweile hatte ich ein kleinen Napf gekauft, wo ich jeden zweiten Tag frisches Wasser auffüllte. Ich wusste selber nicht, wieso ich immer daran dachte, aber die kleine Hündin ist mir irgendwie ... wichtig geworden. Niemals hätte ich selber gedacht, dass dies möglich ist. Ich musste mich um sie kümmern. Ich hatte den Drang dazu. Doch das hielt mich nicht davon ab, meiner Liebe immer noch zur Seite zu stehen. Jeden Tag, mehrere Stunden verbrachte ich an meinem Piano und spielte die Noten aus meinem Kopf. Es war immer noch so wunderschön und ließ mich immer wieder die Angst und die schlechten Gedanken aus meinem Kopf verbannen. Ich fühlte mich glücklich und frei.

Ihr Winseln brachte mich wieder aus dem Konzept. Stimmt, da war ja was. Schnell zog ich mir meine Jacke über und verließ das Haus. Es fiel mir schwer, schließlich ging ich ein ziemliches Risiko. Es war schon nach Schulschluss gewesen und meine behinderten Mitschüler hätten hier überall rumlungern können. War ich verrückt? Ich konnte mir schließlich auch etwas einbilden.

Meine Hündin lief vor auf den Gehweg und zögerlich zog ich hinter mehr die Tür zu. Ich sollte mich beeilen, dann wäre es vielleicht sicherer.

Meine Hündin lief etwas weiter voraus, in Richtung ihrer Lieblingswiese. Sie hatte sich mittlerweile auf eine ganze bestimmte Wiese eingestellt. Sie zwang mich immer dazu, mit ihr dort hinzugehen. Mein Körper war immer noch angespannt, denn ich war in meinen Gedanken bei meinem Piano und meinen Mitschülern. Du wirst es bereuen. Das haben sie gesagt. Und das machte mir Angst. Meine Hündin bellte wieder und brachte mir einen kleinen Stock. Doch mir war überhaupt nicht nach spielen zumute. ,,Nicht heute.", sagte ich bedrückt. Doch sie gab nicht nach. Was erwartete ich auch. Ich hatte bemerkt, dass sie ziemlich stur war und ich nicht in der Lage war, ihren braunen Teddyaugen zu widerstehen. Also warf ich den Stock einmal.

Ich beobachtete sie, überlegte, wie ich sie nennen könnte. Sie strahlte förmlich, wenn sie mit offener Schnauze und wedelnder Rute über die grüne Wiese lief. Sie zeigte Fröhlichkeit. Genau, sie war glücklich. Sie war frei. Freiheit. Glück.

Und ab dem Moment, wusste ich sofort, wie ich das kleine Wesen nennen würde.

Min Holly.


Wie hättet ihr den Hund genannt? 🌸

Hab morgen ein Dressur-turnier :3 🐴

First love |  m.ygWo Geschichten leben. Entdecke jetzt