▷douze◁

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Ein Engel. Ein reiner Engel. Schöner als alles was ich bisher je gesehen hatte. Schwarzes langes Haar, und die Haut so weiß wie Porzellan. Ihre Augen glänzten wie der Sternenhimmel und ihr Lächeln strahlte so hell wie die Sonne. Sie stand vor mir und lächelte mich sanft an. ,,Hallo.", sagte sie. Ihre Stimme.. so sanft und zart. Sie erinnerte nich an irgendetwas.

,,Hey..", antwortete ich und stellte mich langsam wieder aufrecht hin. Mein Mund stand offen und ich konnte meinen Blick nicht von ihr nehmen. Lange hatte ich nicht mehr so etwas gespürt. Dieses Gefühl, jemanden einfach nur mit der Fingerspitze zu berühren.

,,Ich heiße Lena. Und du?", fragte sie mich und hielt mir ihre Hand entgegen. Für einen kurzen Moment zögerte ich, ob ich sie wirklich entgegen nehmen sollte, doch ich entschied dafür. Ich umschloss ihre Hand mit meiner. ,,Yoongi.", kratzte ich hervor. Ihre Hand war klein, zierlich und kalt. Kalt, obwohl sie eine unglaubliche Wärme ausstrahlte, die mich sofort gut fühlen ließ. Sie lächelte wieder und teilte somit ihre kirschroten Lippen. Sie war so wunderschön.

,,Ist das sein Hund?", fragte sie. Ich nickte nur als Antwort, denn aus meinem Mund kamen keine Worte. Ich hatte Angst, lachen zu müssen, denn mein Bauch kribbelte so sehr wie noch nie. Obwohl.. irgendwoher kannte ich das Gefühl. Doch ob das möglich war?

Ich wusste genau, woher ich das Gefühl kannte, und dass es bisher nur eine Sache gab, die mich so hat fühlen lassen. Doch war es wirklich möglich, dass mich jemand wieder fühlen lassen konnte?

Unsere Hände trennten sich wieder und ich räusperte mich, kratzte mich am Hinterkopf, denn irgendwie verunsicherte mich diese Situation. Ich wusste nicht, was ich als nächstes sagen sollte, denn ich wollte diese Gespräch eigentlich nicht beenden. Es war nicht wie sonst. In dieser Situation war nichts, wie es sonst war. ,,Wohnst du hier?", unterbrach sie die Stille und meine Gedanken. Ich schaute in ihre Augen. In ihre Augen, die mich komplett um den Verstand brachten.

Ihr Finger zeigte auf mein Haus und ich drehte mich um. Keine Ahnung, wieso. Vielleicht wollte ich nur sicher gehen, dass es auch wirklich mein Haus war. ,,Eh.. ja.", antwortete ich und drehte mich wieder zu ihr. Sie kicherte. Ihr Kichern, ihre Stimme und dieser wunderschöne Klang, zog meine Mundwinkel ebenfalls nach oben. ,,Was ist dort passiert?", fragte sie und in ihrer Stimme konnte ich Besorgnis hören.

Ich wusste genau, was sie meinte, ohne sie anzuschauen oder mich umzudrehen. Ich wollte nicht dem schwarzen großen Fleck über dem Zimmer sehen, wo mein Piano stand. Mein Piano..

Mein Lächeln verschwand sofort und ich schaute auf meine Schuhe. Holly sprang von meinem Arm und schlang sich dann um meine Beine. Ich seufzte auf. Irgendwann musste ich doch mit jemandem darüber reden, oder?

Gerade als ich meinen Blick hob und meinen Mund öffnen wollte, hob sie ihre Hand. ,,Ist okay, wenn du nicht darüber sprechen willst. Wir kennen uns ja auch gar nicht." Ich schloss meinen Mund wieder, war erstaunt über ihr Verständnis. Etwas verblüfft starrte ich sie weiter an. ,,Kann ich euch begleiten? Dann können wir uns kennenlernen. Ausserdem kann ich hier eh nicht mithelfen."

Ohne darüber nachzudenken, was ich überhaupt tat und dass das gar nicht meine Art war, nickte ich und zusammen setzten wir unseren Weg weiter.

Einmal in den Park und wieder zurück. Zu mir nach Hause. Mit Holly.




First love |  m.ygWo Geschichten leben. Entdecke jetzt