Das Leben eines Wolfes

Kapitel 1

>>Das ist noch nie passiert...<< besorgt tippte sie Laylani an. >>Lass sie, Chiara. Man kann nichtsmehr ändern. Es ist zu spät.<< Silver setzte sich hin und fing an zu heulen. Der Rest des Rudels stimmte ein. Ich wusste nicht, was da vor sich ging. Verwirrt starrte ich meine Schwester an. Was war bloß los? Warum waren alle so komisch? Mochten sie uns nicht? Ich ging zu meiner Mutter und kuschelte mich ein. Sie gab keine Reaktion und lag bloß da. >>Naja,<< dachte ich, >>Bestimmt ist sie müde. Morgen früh wird sie uns Futter besorgen.<< Und mit dem Gedanke schlief ich ein.

Ich wachte auf. Es war ein schöner, sonniger Morgen, die Vögel zwitscherten und am Himmel waren fast keine Wolken zu sehen. Dann warf ich einen Blick auf meine Mutter. Sie lag genauso da wie heute Nacht, unverändert. >>Was ist los mit ihr? Ist sie etwa krank?<<, fragte ich Silver besorgt. Der Alpha schluckte. >>Sie ist tot << brachte er dann mühsam heraus. >>Und wann wacht sie wieder auf?<<, fragte ich. >>Nie wieder, Saphir. Sie wird nie aufwachen.<<
>>Aber das ist doch nicht möglich!<<, rief ich empört. >>Jeder wacht doch irgendwann aus seinem Schlaf auf!<< Zu dem Zeitpunkt wusste ich nur leider nicht, was "tot" bedeutete. >>Sie ist in einem ewigen Schlaf <<, versuchte Silver es besser zu erklären. >>Irgendwann schläft jeder ewig. Und dann wachen sie nie wieder auf. Das ist normal bei jedem Wolf und jedem anderen Lebewesen.<< >>Also..Also werde ich sie nie mehr lebend sehen?<<, fragte ich und schaute traurig zu Boden. >>Nein, Saphir. So leid es mir tut, aber nein.<< Er wandte sich ab und Trottete davon. Ich spürte, wie mich die Traurigkeit überkam. Wieso war diese Welt so grausam? Ich wandte mich ab und lief irgendwohin, ich wusste nicht wo, ich setzte mich in eine Ecke und schaute traurig den Vögel zu. Luna kam zu mir und setzte sich neben mich. >>Irgendwie werden wir den Weg zurück schon finden<<, dachte ich.