Das Leben eines Wolfes

Kapitel 6

Ich erzählte ihr die ganze Geschichte. Sie war eine aufmerksame Zuhörerin, wie ich schon nach kurzer Zeit feststellte. Sie nickte ab und zu, hörte mir aufmerksam zu und redete nicht dazwischen. >>Verstehe <<, meinte Kira, nachdem ich ihr die ganze Geschichte erzählt hatte. >>Das hört sich wirklich schlimm an. Sei froh, daß ich in der Nähe war <<, meinte sie mit einem leichten Grinsen. Ich nickte stumm. >>Ich bin mir sicher, ich hätte die Gefahr sehen können <<, meinte ich in Gedanken versunken. >>Das hättest du<<, meinte Kira, >>Allerdings bemerkt man einen Bär nicht so einfach.<< Wir liefen weiter. Ich überlegte. >>An was denkst du gerade?<<, fragte die Wölfin und musterte mich. >>Ich wünschte, ich wäre so stark wie die anderen Wölfe. Dann..Ja, dann hätte ich es vielleicht selbst geschafft. Ohne Hilfe. Aber bis ich groß bin dauert es noch lange<<, sagte ich enttäuscht. >>Ich verstehe dich. Bei mir war es früher genauso. Ich wollte auch immer groß und stark sein. Als Welpe ist das Leben leider nicht immer einfach.<< Eine Zeit lang war es totenstill. Dann kamen wir endlich bei der Höhle an. Luna kam angerannt und sprang auf mich. Wir kullerten rum. >>Ich hab mir solche Sorgen um dich gemacht! Wo warst du bloß?<<, fragte sie, und schleckte meine Ohren ab. >>Oh, das ist so eine lange Geschichte. Am besten, ich erzähle sie dir drin<<, sagte ich lachend. Elegant kam Bella aus der Höhle. >>Kira! Wie lange haben wir uns schon nichtmehr gesehen? Und du hast ja Saphir mitgebracht! Oh, dem Mondwolf sei dank!<<, rief sie erleichtert. >>Ja, es ist tatsächlich sehr lange her. Ein Wunder, dass ich den Weg überhaupt gefunden habe<<, gab ihre Schwester zurück. >>Sie hat mich gerettet!<<, platzte ich dann heraus. >>Wirklich?<<, fragte Bella erstaunt und knuffte Kira mit der Pfote in die Seite. >>Ich dachte, du wärst immer die schwächere von uns beiden <<, meinte sie dann grinsend, >>Zeit, dass wir das mal wieder testen.<<