Von hier aus konnte man in das äusserst friedliche Tal sehen, das sich vor dem Hügel ausbreitete. Ich sah kleine Dörfchen und einen Fluss, der im Licht der aufgehenden Sonne wunderschön glitzerte. Ich legte meine Schwester ins knöchelhohe Gras und schwang meinen Zauberstab. Langsam öffnete sich eine Grube, die gegen das Tal gerichtet war. Noch einmal schwang ich den Stab und ein Sarg erschien. Ich hob Juliette mühsam hoch und liess sie in den Sarg sinken. Noch ein letztes Mal strich ich ihr über die Stirn und die Wange, gab ihr einen Kuss auf die Stirn und verschloss den Sarg. Dann liess ich ihn vorsichtig in die Grube gleiten und füllte diese wieder mit Erde auf. Ich pflückte noch ein paar schöne Blumen, band sie zu einem Strauss und legte diesen andächtig auf ihr Grab. «Passt auf sie auf, Mum und Dad. Lasst sie nicht zu viel Unfug machen.» Damit drehte ich mich um und apparierte in eines der Dörfer, die man vom Hügel aus sehen konnte. Die ersten Cafés waren schon offen, also lief ich in das erst mögliche und lies mich erschöpft auf einen Stuhl in einer Ecke nieder. Sofort eilte ein Kellner herbei und fragte mich mit einem misstrauischen Blick, was ich denn gerne hätte. «Einen Milchkaffee», antwortete ich und sah verwirrt an mir runter. Oh Kacke! Ich hatte immer noch das Cocktailkleid von gestern Abend an. Inzwischen war es vollgeschwitz, mit Blut und Erdspuren übersät und hatte ein paar kleine Löcher aufzuweisen. Ich packte meine Tasche und eilte zur Toilette, um mich umzuziehen. Als ich fünf Minuten später wieder zum Tisch kam, erwarteten mich bereits einen warmen Milchkaffee und ein Keks. Genau das, was ich jetzt brauchte. Als der Kellner wieder kam, damit ich bezahlen konnte, fragte ich ihn, wo wir denn waren. «In Laggan, natürlich», erwiderte der Kellner, nahm mein Geld entgegen, lief zurück zur Theke und schüttelte dabei den Kopf. Ich trank meinen Kaffee aus und verliess dieses kleine, idyllische Café. Ich überlegte, was ich jetzt tun sollte. War der Krieg überhaupt schon vorbei? Von wem sollte ich das erfahren? Am besten wäre es wohl, ich würde erst mal Remus Lupin suchen. Doch wie sollte ich den finden? Ach, Fragen über Fragen. Am wahrscheinlichsten fand ich meine Antworten in Hogwarts. Professor McGonagall könnte mir sagen, wo sich mein Grosscousin im Moment aufhielt.
Ich eilte aus dem Dorf und als ich mir ganz sicher war, dass mich niemand sah, schloss ich die Augen und apparierte nach Hogsmeade.
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Die Leere in unseren Herzen
FanfictionJoelle und Juliette sind Zwillinge. Doch sie sind keineswegs normal. Beide können zaubern und besuchen, wie es ihr Name wohl schon verrät, die Beauxbatons-Akademie. Doch die Beiden wünschen sich nichts sehnlicher, als einmal das sagenumwobene Hogwar...