Herz mit Flügeln #Paddlu

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Herz mit Flügeln #Paddlu

Leises regelmäßiges Atmen war das einzige Geräusch in dem etwas unaufgeräumten Raum. Es ging von einem jungen Mann aus, blaues Haar und von Tattoos bedeckt hob er sich von anderen ab. Zeugten von einer harten Schale, so lernten ihn viele kennen. Doch heute Nacht geschah etwas, das vielleicht ein anderes Licht auf ihn werfen könnte. Denn just in dem Moment flog ein kleines Licht durch das offene Fenster und schwebte einen Augenblick im Raum. Müde legte es sich schließlich auf das Kopfkissen neben den schlafenden Mann.

Unzufrieden kaute der kleine Brünette auf dem Cornflake herum. Hilfe konnte er im Moment nicht von dem Größeren -der sich als Taddl vorgestellt hatte- erwarten. Dieser starrte nämlich den Handtellergroßen Feerich schon geschlagene 10 Minuten an. Er gab es auf, erhob sich und flog hinüber zu dem Milchglas um sein Essen einzutunken. Ihm folgten dabei diese türkis-blauen Augen. "Du heißt also Patrick, bist zu mir gekommen um bei mir zu bleiben und es ist normal das du bist.. wie du bist. Hab ich das richtig verstanden?", sprach er schließlich mit ruhiger tiefer Stimme. Der Kleine sah auf und grinste. "Es wird irisch ausgesprochen. Und ja, die Welt da draußen ist sehr gefährlich für sowelche wie uns, deshalb suchen wir uns Menschen bei denen wir bleiben können." Er setzte sich wieder auf die Tischplatte und aß nun zufrieden den aufgeweichten Flake. Taddl's Gedanken konnte er leider nicht an seinem Gesicht ablesen. Schade, wie Patrick fand.

Für den Blauhaarigen änderte sich kaum etwas so wie es für den Feerich schien. Er zeichnete auch weiterhin viel, ging zu seinen Freunden um weiter an seiner Musik zu arbeiten, kam nach Hause und ging schlafen. Eben nur mit dem Unterschied das er zum Frühstück und zum Abendessen kleine hyperaktive Gesellschaft hatte. Der Kleine kam gut zurecht, auch ohne die Hilfe des Größeren da er überall hingelangte. So ließ er ihm freie Hand in seiner beschaulichen Wohnung.

Patrick nutzte diese Freiheiten und erkundete das Reich des eher schweigsamen Mannes. Am liebsten stöberte er dabei  durch die Zeichnungen welche von dem Blauhaarigen stammten. Wie man aus so wenigen Strichen eine so charakterstarke Figur schaffen konnte, begeisterte den Kleinen. Viele Zeichnungen zeigten auch Taddl selbst, aber in anderen Welten. Als Sänger, als Reisender oder als Ritter schien er sich gern darzustellen. Aber auch Landschaften und Alltägliche Momente hatten es auf sein Papier geschafft. Leise wünschte sich Patrick das der ruhige Mann ihn irgendwann Mal zeichnen würde...

Tage vergingen und langsam hatte der Kleine alles entdeckt was es zu entdecken gab. Ihm wurde langsam klar, das er sich von einer anderen Sehnsucht ablenken wollte, denn... Immer freute er sich wenn Taddl abends Heim kam und ihm wenigstens ein bisschen Aufmerksamkeit schenkte. Doch das geschah selten.

Traurig saß er auf einem Stapel Bücher und ließ die Beine baumeln. Leise hörte er das Rascheln von Papier und das kratzen eines Stiftes auf Untergrund. Taddl zeichnete doch heute hatte Patrick keine Lust sich auf die Schulter des Größeren zu setzen und ihm zu zusehen. Normal faszinierte es ihn immer zu gucken wie der Blauhaarige etwas Neues schuf, doch ihm war sein kleines Herz schwer geworden. Zum ersten Mal ging der Brünette als erstes zu Bett.

In den kommenden Tagen fielen dem Geflügelten immer mehr Momente ein wie wenig, der Große der beiden, für ihn übrig hatte. Schon am ersten Abend hätte er es merken müssen. Da hatte er die Ablehnung beim schlafen gehen einstecken müssen, nicht mehr neben Taddl auf dem Kopfkissen schlafen zu können. "Wenn du zerquetscht werden willst, bitte. Tu dir keinen Zwang an." Seit dem schlief er in einem seiner zusammen gelegten Pulli's. Der Duft der ihn umgab hatte etwas Tröstendes.

Auch hatte er nie groß nach seinen früheren Leben gefragt, ihn schien es nicht zu interessieren... Patrick selbst konnte dafür aber von Taddl nicht genug wissen! Manchmal reagierte der Größere dann genervt auf die ständigen Fragen von Patrick. Meinte dann das es für heute reichte und er was anderes machen kann. Die Süßigkeiten welche Taddl oft mit brachte und ihm hinstellte, könnte als Versöhnung gelten, doch Patrick wollte das nicht. Er wollte Taddl's Aufmerksamkeit. Ja, es würde sogar reichen wenn er einfach nur auf seiner Schulter oder Hand sitzen durfte. Aber danach zu fragen traute sich der Kleine nicht mehr...

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