Kapitel 15

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Alec und ich waren umstellt gewesen, weshalb ich meine Hände hob und mich somit ergab.
Kurze Zeit später kamen zahlreiche Wachen in unser Schiff gestürmt und legten uns Handschellen um. Alec versuchte sich zu währen, wurde jedoch von Stromschlägen erfüllt, sobald er seine Hände von den Handschellen losreißen wollte.
Ich ließ die Gefangennahme einfach über mich ergehen, schließlich war das nicht das erste Mal, dass ich auf einem Planeten festgenommen wurde. War man der Padawan von Anakin Skywalker, war dies ein wichtiges Element seiner Ausbildung.

Während die Soldaten uns aus dem Schiff zu mehreren Speedern brachten, nutzte ich die Zeit, um mir deren Uniformen genauer anzugucken.
Sie alle trugen graue Gewänder, passend zu der trüben und verrauchten Umgebeung. Kein Wunder, dass Alec und ich sie zuerst nicht bemerkt hatten.
Auf ihrem linken Arm war der Kopf einer dunkelgrünen Schlange abgebildet.
Sofort erinnerte ich mich an etwas, das ich mal in der Bibliothek des Jedi-Tempels über dieses Symbol gelesen hatte.
Der Schlangenkopf war das Zeichen der Castorianer, eine hinterhältige Gruppierung, die für Geld dabei half, illegale Geschäfte und Aktionen durchzuführen.
Sie arbeiteten sehr unauffällig, daher hatten sie in der Republik bisher kein großen Aufsehen erregt. Trotzdem waren sie laut Büchern in der Lage, dermaßen Schäden anzurichten. Ein Planet wie dieser, weit weg von Coruscant, war natürlich perfekt für sich und Alec und ich mussten natürlich in ihre Fänge geraten.

Die Soldaten verfrachteten uns auf die Speeder.
Die Stadt flog an uns vorbei, während ich weiter über die Castorianer nachdachte.
Plötzlich kam mir ein Gedanke, bei dem mir der Atem stockte. Alec und ich waren von den Soldaten gefangen genommen wurden, weil wir den Koordinaten gefolgt waren, die uns eigentlich zu Anakin und Morgan führen sollten.
Was, wenn sie auch mitgenommen wurden und jetzt als Diener oder Sklaven arbeiten mussten.
In diesem Moment war mir mein eigenes Schicksal völlig egal. Ich wollte nur, dass es Anakin gut ging. Mit der jetztigen Erfahrung schien dies aber ganz und gar nicht so.

Immer noch mit einem Kloß im Hals kamen wir vor einem Schloss an, das sich der grauen Stadt kaum anpasste. Das Schloss war eher das komplette Gegenteil, mit hohen Türmen und großen gewölbten Fenstern.
Verzweifelt sah ich rüber zu Alec, der damit beschäftigt war, die Spitze eines Turmes zu begutachten.
Zu gern hätte ich ihm von den Castorianern erzählt.
Hätte ich jedoch gesprochen, wäre dies wahrscheinlich nicht gut ausgegangen.

Die Soldaten brachten uns in einen großen Saal mit einem langen grünen Teppich, der direkt zu einem ebenfalls grünen Thron führte.
Alec und mir wurden die Handschellen abgenommen, aber wurden trotzdem weiter nach vorne geschoben.
Kurz vor dem Thron machten wir halt und ich erkannte eine blondhaarige Person auf dem Sessel sitzen.
Durch die große Aufmerksamkeit, die der Person gewidmet war, konnte ich schließen, dass sie der Anführer der Castorianer sein musste.

"Wie ich sehe haben wir Besuch." Die Person erhob sich und ich erkannte, dass es ein Junge war. Er war ungefähr so alt wie Alec, was mich verwunderte, da ich den Anführer einer solchen Bande eher als älter eingeschätzt hatte.
"Eine Jedi" Ein Soldat mit einem zusätzlichen Stern auf der Brust trat hervor.
Der Blick des Jungen schweifte zu mir und glitt von unten nach oben. Dann trat er näher und streckte sein Hand aus.
"Vernon Castor, Anführer der Castorianer." Ich blickte ihn nur giftig an, da ich nicht gerade daran interessiert war, Bekanntschaft mit einem Kriminellen zu machen.
Im Hintergrund hörte ich ein paar Soldaten leise lachen. Verwundert sah ich zu ihnen. So wie es schien wurde Vernon wohl nicht ganz ernst genommen.
Der Junge bemerkte das Lachen der Soldaten zwar, reagierte aber nicht darauf und zog seine Hand wieder weg.
"Wie auch immer. Was verschafft uns die Ehre, Besuch von einer Jedi zu haben.", fragte Vernon nun und ging wankend wieder ein paar Schritte zurück.
"Wir suchen nur etwas."
"Und was genau sucht ihr, wenn ich fragen darf?", hackte er nach.
"Ganz sicher keine Castorianer.", mischte sich Alec ein und sah Vernon finster an.
"Wenn das so ist, dann mache ich euch einen Vorschlag. Morgen Abend findet ein großes Essen statt. Bis dahin arbeitet ihr als meine Köche und als die Bedienung. Danach seid ihr frei und ihr könnt weiter nach eurem Schatz suchen."
Misstrauisch sah ich den Castorinaner an. Geschäfte mit Kriminellen waren nie ganz sicher.
Doch bevor ich etwas sagen konnte, kam mir Alec zuvor.
"Einverstanden.", sagte er und Vernons Lippen umspielten ein süffisantes Grinsen.

Die Soldaten führten uns zur Küche. Auf dem Weg dorthin durchquerten wir viele lange Flure mit unendlichen Räumen, dessen Nutzen ich nicht verstand.
Wir wollten gerade links abbiegen, als ein Raum, bestehend aus Fenstern meine Aufmerksamkeit erregte. In ihm waren mehrere Leute mit braunen Gewändern und ich hatte ein ungutes Gefühl, als ich mir jeden genauer anschaute.
Plötzlich blieb mein Blick bei einer Person hängen. Der Blick der Person war auf den Boden gerichtet und eine braune Haarsträhne hing aus seiner Kapuze. Es war Anakin, jedoch sehr blass.
Ich erstarrte in meiner Bewegung.
Am liebsten wäre ich sofort in den Raum gerannt und hätte ihn mit mir gezogen. Doch ein Soldat packte mich grob und schliff mich um die Ecke weiter Richtung Küche.
Ich starrte nur den Flur entlang, der sich immer länger zog, und konnte nichts tun.

Desperate Souls | Ahsoka x AnakinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt