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Jeder kennt doch diesen typischen "Krieg" zwischen den Türken und Kurden. Leider erklärt jedermann dies auf eine andere Weise und keiner weiß, was man glauben soll.
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Hallo liebe Leute. Ihr seid gerade in meinem Leben gelandet. Es wird für die einen von euch lange, für den anderen eher nicht so lange dauern um mein Leben zu beschreiben.
Entschuldigt mich, dass ich euch nicht meinen Namen verraten habe. Ich heiße Diyar und bin 20 Jahre alt. Außerdem bin ich mit Berzan verlobt. Wir lieben uns wirklich sehr und bald sollte unsere Hochzeit stattfinden.

Ich habe einen älteren Bruder namens Mikail und lebe außer meinen Eltern noch mit meiner Cousine Zilan und Cousin Azad zusammen, da deren Eltern im Krieg ums Leben kamen. Wir leben in einem sehr kleinen Haus. Man könnte es auch Hütte nennen.

"Diyar", sagte Zilan, als sie in unseren Zimmer rein kam.

"Ja?".

"Steh endlich auf. Ap will Frühstück und Xaltî ist im Garten".

"Okay", sagte ich und stand auf.

Ein typischer Morgen bei uns.
Die Frauen bleiben daheim, die Männer sind auf der Suche nach den Sternen. Sobald es zur Diskussion zwischen den beiden kam, sprachen  die Waffen!

"Mikail  wie siehts aus?".

"Diyar meine kleine. Im Moment ganz ruhig. Wir verfolgen jedes Verkehrsmittel, aber uns ist nichts aufgefallen. Ich hoffe das bleibt so", sagte er.

"Das hoffe ich auch so sehr", sagte ich und umarmte ihn.

"Auf geht's Mikail", forderte ihn Bav auf.

"Ich komme", sagte er, gab mir einen Kuss auf die Stirn und lief raus.

Ich lief denen hinterher und wartete bis sie sich die Schuhe anzogen. Azad kam auch und sie liefen los. Jeder Tag an dem sie lebendig nach Hause kamen, waren wir dankbar.
Zilan und ich waren dabei das Haus aufzuräumen, während Dayê mit dem Essen anfing.

"Diyar, kann ich kurz dein Handy haben?", fragte Zilan flüsternd.

"Ja wieso?".

"Ich muss kurz jemanden anrufen", sagte sie und nahm mein Handy.

Wen sie wohl anrufen wollte? Sie lief vor die Tür und ich räumte weiter auf. Ich nahm das Foto unter meinem Kopfkissen. Es war das Foto von mir und Berzan an unserer Verlobung. Ich legte das Bild weg und betrachtete mein Ring. Berzan war mein Leben, ich liebte ihn wirklich sehr. Er gehörte auch zur Sonne und seine Familie verstand sich gut mit meiner Familie.

"Hier", sagte Zilan als sie wieder rein kam und mir mein Handy gab.

"Kein Problem", sagte ich.

...

Am Abend als die Sonne schon untergegangen war, kamen die Männer und auch Berzan heim.

"Guten Abend", sagte Bav und kam als erstes rein, gefolgt von Azad und Mikail sowie Berzan.

"Wie geht's dir?", fragte er.

"Gut und dir?".

"Auch gut", sagte ich und er lief auch rein.

Bestimmt fragen sich die einen oder anderen wieso wir uns so "kalt" verhalten. Wieso wir uns nicht küssen oder sogar umarmen. Das hat eine einfache Erklärung. Bei uns darf man weder vor noch nach der Hochzeit sich so vor den Eltern oder Familie verhalten.

Als die Männer sich zum Abendessen auf den Boden saßen, brachten Zilan und ich die Töpfe und Dayê machte jedem etwas rein.

"Wie sieht es aus? Was machen die Sterne?", fragte Dayê als wir aßen.

Stern gegen SonneWo Geschichten leben. Entdecke jetzt