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~ Azad ~

Der Hund schrie verletzt auf und weinte. Seine Verletzung war halb so wild. Es war nur sein Bein, welches die Kugel traf.

"Heul leise", sagte ich, steckte die Waffe wieder ein und lief weg.

Dieser Schuss war nicht für Zilan, sondern für unsere Ehre. Nichts war wichtiger, als Ehre und Stolz.

Als ich zu Hause ankam, half mir Diyar ins Bett.

"Oh man Azad, wieso hast du wieder getrunken?", schimpfte sie.

"Lass mich in Ruhe. Geh und kümmer dich um Zilan", sagte ich und schlief sofort ein.

Am nächsten Morgen, war ich wieder nüchtern und saß mich zum Frühstück hin.

"Azad wir müssen mit allem rechnen", fing Ap an und ich verstand nichts.

"Wieso?".

"Es kann sein, dass bald der Krieg ausbricht", sagte er.

"Immer. Ich bin immer bereit", sagte ich motiviert.

"Oh nein Bav, bitte nicht", sagte Diyar traurig.

"Stopp mal. Was für ein Krieg ist das jetzt?", fragte Xaltî.

"Die Sterne und Sonne haben etwas ausgemacht. Wenn die Sonne den Krieg gewinnt, bekommen wir etwas mehr Landfläche. Gewinnen jedoch die Sterne, dann dürfen wir nichts machen. Sie werden dann unbestraft aus der Aktion auf der Hochzeit herauskommen", erklärte Ap.

"Passt", sagte ich knapp und aß eine Gurke.

"Wie die bleiben unbestraft? Und Berzan? Und seine Rache?", fragte Diyar.

"Jetzt tu nicht so als würdest du nicht wissen, dass wir gewinnen. Und wenn ich Azad heiße, dann werde ich es denen heimzahlen, meinen Freund mir wegzunehmen", fluchte ich.

~Zilan~

Am nächsten Morgen, ging Egemen schon früh mit Oğuzhan raus und ich machte mich fertig fürs Frühstück.

"Ohh Guten Morgen. Schläfst du immer so lange?", fragte Melisa provozierend.

Ich warf ein Blick auf die Uhr und es war erst halb neun. Ohne auf ihr gelaber zu antworten, lief ich in die Küche und half Asiye.

"Was war gestern?", fragte sie kalt.

"Nichts. Mir ging es nicht gut".

"Du kannst jeden reinlegen, mich aber nicht", sagte sie.

"Wie meinst du das?", fragte ich.

"Denkst du, ich weiß nicht wie du dich fühlst? Du bist eine Sonne und wir sind Sterne. Wir sind Feinde. Ständig wirst du dir anhören müssen, wie wir euch fertig machen. Außer du erledigst die Sache noch bevor es zu spät ist", sagte sie.

"Wie meinst du erledigen?".

"Naja du lässt dich von meinem Sohn scheiden".

"Niemals. Ich liebe Egemen", widersprach ich.

"Denkst du ernsthaft, dass du hier erwünscht bist?", fragte sie und mein Herz fing an zu bluten.

"Ihr müsst mich nicht lieben, Hauptsache ihr lasst mich in Ruhe", sagte ich und lief in mein Zimmer.

"Hab Angst vor mir. Wenn ich Asiye heiße, dann werdet ihr euch scheiden!", schrie sie mir hinterer.

Ich knallte die Tür zu und weinte.
Was hatte sie bitte vor? Wieso duldete sie nicht uns unseren Glück?

Stern gegen SonneWo Geschichten leben. Entdecke jetzt