"Auch wenn es verrückt klingt, wir sollten hier übernachten. Der Wald ist nachts gefählicher als ein spukendes Haus." erkläre ich dir vorsichtig.
"Na schön. Hoffentlich bleibt es erstmal ruhig, ich habe nämlich keine Lust auf plötzliche Überraschungen." erwiderst du leicht genervt, aber auch ängstlich. Der Gedanke an das, was vorhin passiert war, beunruhigt dich immer noch zu tiefst.
Wir richten uns in einer Ecke mit etwas Fell, dass wir hier gefunden hatten einen kleinen, aber ausreichenden Schlafplatz ein und Essen etwas von den Vorräten, die ich dabei habe. Danach legen wir uns schlafen. Ich atme bereits ruhig als du immer noch wach liegst. Du kannst einfach nicht einschlafen, obwohl du hundemüde bist. Irgendetwas hält dich wach.
Denk an etwas anderes. Na los (dein Name).
Und dann döst du nach einer gefühlten Ewigkeit langsam ein. Doch wirklich lange hält dieser Zustand nicht an. Eine Art Klopfen reißt dich aus deiner Trance und schreckhaft setzt du dich auf. Dann siehst du dich in der Dunkelheit um. Alles so wie es vorher war. Und dann erkennst du eine Person an der Fensterscheibe. Man kann die Handabdrücke sehen. Im nächsten Moment rüttelt es an der Tür und automatisch siehst du hin. Deine Kehle schnürt sich zusammen und Angst steigt in dir auf. Dein Blick schweift kurz zum Fenster zurück, an dem nun nur noch ein kalter Abdruck zu sehen ist. Was auch immer es ist, es will zu uns.
"Siare ... ich weiß ja nicht aber-"
Die Tür fliegt auf und blitzschnell stehe ich auf meinen Beinen. Du neben mir. Es ist ein dunkles Wesen,das immer näher röchelnd auf uns zukommt. Es hat einen zerissenen schwarzen Mantel an, dessen Kapuze so tief im Gesicht hängt, dass man nicht erkennen kann was, und ob etwas darunter ist. Jedoch sind menschliche Arme zu sehen, aber dieses etwas schwebt über dem Boden. Seine Haut ist grau und voller Dreck. Etwa 2 Meter von uns entfernt bleibt es an der Stelle.
"Sie erwarten euch." raunt es mit einer tiefen Stimme und verschwindet dann genauso plötzlich wie es gekommen war.
Uns beiden verschlägt es die Sprache.
Dann sehen wir uns an und gehen vorsichtig zu unseren Sachen, packen sie schnell zusammen und bewegen uns Richtung Draußen. Dort herrscht vollkommenes Chaos. Es sieht so aus als hätte vor kurzem noch eine große Schlacht stattgefunden.
"(Dein Name), du bleibst hier und passt auf, dass nichts passiert. Ich komme gleich wieder."
"Okay aber was ... machst du ?"
Bevor du die Frage aussprechen kannst, bin ich schon wieder weg.
"Verdammt nochmal ... sie kann mich doch nicht immer stehen lassen !"
"Da bin ich wieder. Lass und da lang gegen."
"Siare ... warte doch!" Rufst du mir hinterher während ich schon loslaufe und holst mich ein.
Die hat ja ein Schritttempo drauf !
"Jetzt warte doch mal! Ich will endlich wissen wo wir hingehen und was wir dort machen und was dueser ganze Aufstand um mich soll ! Seit Tagen wandern wir hier herum, begegnen irgendwelchen seltsamen Wesen und ich habe einfach keine Ahnung weshalb!"
Ich seufze, halte an und drehe mich zu dir um.
"Ich brauche deine Hilfe. Ich habe dir doch von den Fasa-Schwestern erzählt, nicht wahr ? Sie kommen wieder, und wie es aussieht, ist es schlimmer denn je. Durch dich habe ich Visionen bekommen. Ich weiß jetzt wie wir den Fluch auflösen können."
"Na schön ... und jetzt ?"
"Immer mit der Ruhe. Es gibt 3 Amulette, die früher ihnen gehört haben. Wir müssen sie ihnen zurückbringen. Eines haben wir schon."
Ich hole mit diesen Worten das Amulett meiner Mutter hervor und halte es auf flacher Hand zu dir.
"Das ist .... das klingt so einfach"
"Das ist es nun einmal leider nicht. Denn es gehört mehr dazu. Den Spruch, mit dem ihr Fluch aufgelöst werden kann, kennt bisher niemand. Es heißt, dass es eine Karte geben soll. Dort stehen Runen, die man nur in einem bestimmten Zeitraum lesen kann. Sie sollen einen zu den Fundorten der Steine bringen. Nach dem, was ich gehört habe, bleiben uns nur noch 7 Tage. "
Nach einer kurzen, eindringlichen Stille und Nachdenken sagst du: "Gut. Ich tue es. Ich werde dir helfen. Wo ist diese Karte ?"
"Gib mir deine Hand."
Du befolgst meine Anweisung sofort, und sobald deine Hand in meiner liegt, schließen sich meine Augen, ich beginne zu zittern und murmle etwas vor mich hin. Dann normalisiert sich mein Zustand wieder und meine Hand zuckt zurück unter den Mantel, wie als ob ich mich verbrannt hätte.
"Komm mit! Ich zeige dir jetzt das Haus, in dem ich aufgewachsen bin!" rufe ich auf einmal.
"Na dann lass uns gehen." murmelst du noch als ich mir schon wieder einen Vorsprung verschaffe und schlenderst los.

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Unheilschwestern.
FantasyMein Name ist Siare. Hier kannst du mich auf meinem kleinen Abenteuer begleiten. Allerdings musst du eins wissen: Ich bin nicht normal. Ich sehe Geister, Dämonen und andere Wesen, die sonst niemand bemerkt. Es könnte sehr furchteinflößend sein, also...