2. fünf Jungs

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" Na hast du Lust Eddylein?"

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Nachdem ich mich schnell fertig machte und den Helm in die Hand nahm,verließen wir das Haus und fuhren mit dem Audi meines Bruders los.Immer wenn er am Steuer saß,fühlte ich mich sicher.Er konnte unvorstellbar gut fahren und wusste,mir wird nichts passieren.

Ich lehnte seufzend mein Kopf gegen die Fensterscheibe und meine Gedanken wanderten wieder zu meinem Vater.

"Eden!Ich bin hier!"
Wir haben oft abfangen gespielt.Ich liebte dieses Spiel.
Ich lächelte voller Freude und rannte kichernd durch das hohe Gras meinem Vater hinterher.Ich hatte ein weißes Kleid an,wo kleine Rosen oben waren.Er trug ein weißes Hemd und eine Jeans.

Ich sah es vor mir und als würde ich diesen Moment wieder erleben,hörte ich auch sein Lachen.Sein tiefes,warmes Lachen.

"Aua" Mein Kopf prallte gegen die Fensterscheibe als das Auto plötzlich stoppte und ich verzog vor Schmerzen das Gesicht als ich mich wieder aufsetzte. Ich drückte meine Hand auf die schmerzende Stelle und massierte vorsichtig die Haut.Verwirrt schaute ich zuerst auf die Ampel und mir wurde bewusst warum wir anhielten.Rot.War ja klar.Dann schaute ich zu meinem Bruder,der nichts dazu sagte,dass ich meinen Kopf anhaute.Er starrte etwas mit zusammen gekniffenen Augen auf der Straße an und er wirkte bedrückt...Als hätte er etwas gesehen was ihn traurig machte.Interessiert drehte ich mein Gesicht in die Richtung in die er schaute und versuchte das Geheimnisvolle Irgendwas zu finden.Meine Augen analysierten die Menschen von oben bis unten ohne ein Detail zu übersehen,bis mein Blick an einem Mädchen hängen blieb.Ashley.

Ashley war...wie sollte ich sie nennen.Naja sie und mein Bruder waren fast zusammen.Fast.Aber sie meinte er hätte zu wenig Zeit für sie und deswegen blieben sie nur gute Freunde.Aber sogar der Blinde konnte sehen,dass Kyle was für sie empfand.Mehr als nur Freundschaft.Ich senkte nachdenklich meinen kopf ehe ich mich wieder zu Kyle drehte.Er schaute sie an als wäre sie eine Göttin.Ich fühlte mich schuldig,da ich seine Freizeit raubte,er hatte wegen mir zu wenig Zeit für Ashley.Genau wie jetzt...Wenigstens einer von uns sollte glücklich sein.

"Na geh schon" ich schlug ihm leicht auf die Schulter und er zuckte erschrocken zusammen.
"Hä wohin?" Er sah mich verwirrt an und hob seine Augenbrauen.
"Na zu wem denn?..Zu Ashley natürlich." Ich verdrehte genervt die Augen und setzte mein Fakelächeln auf.
"Ohh nein Eddy,wir fahren jetzt zu Parker und fahren paar Runden" Er grinste mich provozierend an und umfasste das Lenkrad fester.Dann wendete er sich von mir ab und schaute wieder zu Ashley nach draußen und sein Grinsen verschwand.
"Ich komme schon alleine zurecht Bruderherz" versicherte ich ihm lächelnd und schnappte mir den Helm wo der Name Sebastian oben stand.Ich wollte,dass er glücklich ist.
"Viel Spaß." Sagte ich und stieg aus.

"Eddy.." ich hörte wie er mir mit einer entschuldigenden Stimme hinterherrief aber ich tat so als hätte ich ihn nicht gehört.Ich war nicht wütend,ich war enttäuscht.Irgendwie.
"Eden McCartney!" Schrie er mir genervt hinterher.Verdammt jetzt konnte ich nicht mehr so tun als wäre ich taub.Ich atmete tief ein und drehte mich zu ihm.
"Pass auf dich auf."

Ich nickte und mit gesenktem Kopf machte mich auf dem Weg zum Motocrossbahn.

Nach gefühlten Jahrtausenden kam ich an und atmete erschöpft aus.Endlich.Meine Beine schmerzten vom Gehen und ich verfluchte gerade die ganze Welt.Wir wohnten eine Stunde entfernt vom Motocrossclub.Der Horror.

Das Geruch vom gebrannten Gummi und Benzin stieg mir in die Nase. Zuhause.
Dad hat diesen Ort immer so bezeichnet.Dieser Ort war sein Zuhause.Und jetzt ist er meines.Meine Wut löste sich in der Luft auf,ich blendete alles aus und ich hörte nur noch laute Motorengeräusche,Bremsende Motorräder und applaudierende Familienmitglieder.Adrenalin.Die Fahrer hier,die mit der Zeit meine Freunde wurden,die waren hier um etwas zu beweisen.Genau wie ich.

Am Anfang haben sie mich garnicht akzeptiert,dass ich 'ein schwaches Mädchen ' da mitmachen durfte und das auch noch gratis. Aber Parker,mein Trainer der auch mein Vater damals trainierte unterstützte mich.Genauso wie mein Bruder.Leider fast alle,außer meiner Mutter.Seitdem mein Vater ums Leben gekommen ist,wollte sie kein Wort über dieses Thema hören.Ich habe alles versucht damit sie es zulässt,mich es versuchen lässt aber sie wollte nicht.Sie hatte Angst und das konnte ich natürlich verstehen,aber ich halte meine Versprechen und solange sie nichts darüber wusste was ich tat, war alles in Ordnung.

"Guten Morgen Fräulein,zieh dir schnell den Panzer drüber und lass den Motor aufheulen" begrüßte mich Parker gut gelaunt.Er war immer gut drauf,na gut meistens.
"Ai ai Sir!" Erwiderte ich lachend und ging mit großen Schritten auf die Kabine zu.Parker war mindestens 64 Jahre alt und manchmal fühlte es sich an als wäre er mein Opa.

Drinnen in der Kabine war es schwül wegen den Duschen.Ich stellte mich vor meinem Spind und zog den 'Panzer' raus.

"He McCartney heute sollen neue zu uns kommen wie findest du das?" Fragte mich Alec,einer der Fahrer.Er kam von den duschen und hatte nur Boxershorts an.Ich war es gewohnt ständig halbnackte Männer in der Kabine zu sehen.Ok mit dieser Aussage zerstörte ich eindeutig meinen guten Ruf.
"Wenn du jetzt drauf wartest,dass ich 'bei Thalia' sage,dann kannst du lange warten."
Er fing an zu lachen und zog sein T-Shirt über den Kopf.
"Angeblich sollens fünf Jungs sein.Du freust dich sicher schon riesig wenn du fünf neue Körper anstarren kannst." Er fand das so witzig,dass er sich auf die Bank setzten musste um nicht gleich umzukippen.Ich dagegen fand seine Aussage unnötig,nervig und bekloppt.Wie kommt man auf sowas?
"Ja bin ja nur hier um eure gedopte Körper anzustarren"
Alec hörte sofort auf zu lachen und auch wenn er hinter mir saß und ich nicht in sein Gesicht schauen konnte,konnte ich mir seinen wütenden Gesichtsausdruck gut vorstellen.
Fertig angezogen und mit dem Helm in der Hand verließ ich den Raum ohne auf eine Antwort zu warten und stolzierte zu meinem Motorrad das sich in der Garage befand...

(So sieht Kyle aus (; )

(So sieht Kyle aus (; )

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Promi$e - a Fight between Heart and HeadWo Geschichten leben. Entdecke jetzt