An einer Art Klippe blieben wir stehen und Pan zeigte in die Ferne, auf eine kleine Insel, die etwas leuchtendes in sich hatte.
"Dort verbirgt sich das Geheimnis, das ich hüte", sagte er und drehte sich zu mir. Aus meinen Augenwinkeln konnte ich sehe wie er jede Bewegung von mir zu beobachten schien. "Warum zeigst du mir das?", fragte ich verwirrt, da er sein Geheimnis nicht sehr gut hütete.
Er lachte und drehte sich auf seinem Absatz zurück zum Rand der Klippe.
"Weil du mir helfen sollst. Du willst deine Familie doch wieder sehen, oder?", fragte er und ich war nun diejenige die anfing zu lachen. "Wenn ich wieder zu ihnen zurück wollte, wäre ich erst gar nicht gegangen", sagte ich schon fast flüsternd.
Pan grinste und drehte mir den Rücken zu.
"Na, dann hab ich ja nichts zu befürchten", sagte er und lachte. Etwas verwirrt starrte ich seinen Rücken an.
Diese ganze Situation verwirrte mich einfach nur noch. "Wofür zum Teufel brauchst du meine Hilfe?", fragte ich und er drehte sich wieder zu mir. Sein Gesicht schmückte sein grässliches Grinsen.
"Das wirst du noch früh genug erfahren aber jetzt werde ich dich entführen" sagte Pan, nahm meine Hand und bevor ich irgendetwas machen könnte hatte er sich vom Boden abgestoßen und mich mit sich in die Luft gezogen.
Ich sog scharf die Luft ein, um nicht zu schreien. "Pan wohin bringst du mich?", fragte ich und versuchte gar nicht erst meine Verunsicherung zu verstecken. Pan lachte und schaute über seine Schulter zu mir. "Ich bringe dich zu meinem Geheimnis", sagte er.Irgendwie machte mich diese ganze Situation krank. 1. finde ich meinen Bruder 2. gehen wir auf eine Rettungsaktion um den Sohn von Emma zu retten 3. ich werde entführt und 4. komme ich zu gut mit Felix und Pan klar. Mein Bruder schien irgendwie Angst vor ihm gehabt zu haben, er hatte mir allerdings den Grund nicht genannt.
Wieso musste ich auch immer so tolle Ideen haben und mich für jeden einsetzen?
Es verging nicht sehr viel Zeit, bis wir wieder Boden unter den Füßen hatten und die grün-glitzernde Wolke wieder verpuffte, doch meine Hand ließ Pan nicht los. Es war irgendwie ein beruhigendes Gefühl aber zugleich auch erschreckend. Pan zog mich an meiner Hand mit sich bis wir in der Mitte der Totenkopfinsel standen und eine riesige Sanduhr zum Vorschein kam. In ihr, goldener Sand, der mit jeder Sekunde weniger wurde und der Glanz immer mehr vertrübte. "W-Wieso zeigst du mir das?", fragte ich ihn verwirrt. Er ließ meine Hand langsam los und fuhr sich mit der anderen durch seine blonden Haare. "Es wird bald Sinn für dich machen, aber es geht um mein Leben, glaube mir", sagte er und legte seine rechte Hand gegen das Glas und schaute zu Boden. Ich starrte die Reflektion von ihm an und wusste nicht was ich sagen sollte. "Hast du deine Stimme verloren oder was ist mit dir los, dass du mich so anstarrst?", fragte er und drehte sich mit einem Grinsen wieder zu mir. Ich blinzelte und schaute an ihm vorbei, wieder heftete sich mein Blick an die Sanduhr. "Wofür brauchst du mich?", fragte ich und versuchte zu verstehen warum er mir so etwas wichtiges von ihm zeigte.
Pan lachte und kam ein paar Schritte auf mich zu. "Das hört sich ja schon fast so an als würdest du dich für mich Opfern wenn es nötig wäre", fing er an zu reden und ich verdrehte meine Augen, "Aber ich brauche deine Hilfe wirklich. Henry vertraut mir und den Jungs nicht, aber du schienst vertraut mit ihm zu sein. Du musst ihn davon überzeugen, mir vertrauen zu können", sprach er weiter und hielt meine rechte Schulter mit seiner linken Hand fest. Ich schaute seine Hand an und folgte seinem Arm bis meine Augen wieder bei seinen festgehalten wurden. Dieser Junge ist doch verrückt. Auch wenn ich Henry dazu bringen könnte ihm zu vertrauen, wusste ich nicht was Pan mit ihm anstellen würde. Ich schloss meine Augen und bemerkte erst jetzt das mein Herz raste. Bevor ich meine Augen wieder öffnete dachte ich noch einmal über seine Worte nach und atmete schließlich tief durch, öffnete meine Augen und sagte,"Ich werde es versuchen, auch wenn ich nicht verstehe was dir der Junge bringt".
Pan lächelte mich an. Es schien fast ein ehrliches, gefühlvolles Lächeln zu sein, aber so ein Psychopath könnte doch nie im Leben solche Gefühle aufbringen, oder etwa doch?
"Wenn ich Henry nicht dazu bringen kann mir zu vertrauen, wird er mir auch nicht sein Leben anvertrauen und wenn er das nicht macht werde ich sterben", sagte er so ruhig als wäre der Tod nicht einmal etwas schlimmes für ihn, als sei er schon einmal gestorben und wusste wie es ist nicht mehr zu leben. Mir fuhr bei seinen Worten ein kalter schauer über den Rücken und ich verspürte Mitleid, ich wusste nicht warum aber ich wollte nicht das er stirbt. Immer noch sagte ich kein Wort, mehrere Minuten vergangen wo er auf mich herab blickte und ich an ihm vorbei, starr auf die Sanduhr. Seine linke Hand erhob sich und war kurz davor eine Strähne, die sich aus meinem Zopf gelöst hatte, beiseite zu streichen, doch er räusperte sich und fuhr sich selbst durch seine Haare, ich löste mich aus meiner Trance und ging einen Schritt nach hinten. "Wir sollten zurück, bevor sich Felix noch irgendetwas ausmalt", sagte er nach peinlichen Sekunden, die sich wie eine Ewigkeit anfühlten.
Ich nickte nur und er nahm meine Hand und stieß sich wieder vom Boden ab.
Als wir wieder landeten waren wir nicht weit vom Lager entfernt, doch ich wusste das ich höchstwahrscheinlich wieder in diesem unbequemen Käfig schlafen musste. "Komm mit ins Lager und ess etwas. Die Jungs können dich dann auch besser kennen lernen", sagte Pan und ließ meine Hand wieder los. Ich bewegte mich keinen Schritt und Pan merkte es anscheinend, da er seufzend stehen blieb. "Kommst du jetzt?", fragte er schon fast bedrohlich und drehte sich nur zur Hälfte zu mir. "I-Ich...Kann ich nicht alleine Essen?", fragte ich und Pan stöhnte genervt auf. Er schaute mich nun ganz an und sagt, "Mach was du willst, aber wunder dich nicht wenn die Jungs misstrauisch dir gegen über werden", er drehte sich um und ging ins Lager .
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Loving A Psycho|
FanfictionWas ich wolle? Ich, ich wusste es nicht was ich wollte. Ich hatte es noch nie gewusst. Ich wollte immer nur frei sein. Frei sein und den Mond an meiner Seite, der mich nie verlassen würde, egal was passieren würde. Ich wollte fliegen. Weg fliegen vo...