Im Schatten der Drachen [ON HOLD]

Im Schatten der Drachen

Ein seltsames Geräusch holte mich aus dem Schlaf. Ich richtete mich auf und sah mich nach der Ursache des Lärms um. Meine kleine, zwölfjährige Schwester Zolin schlief friedlich neben mir auf dem Waldboden.

Auch meine Eltern lagen um das abgebrannte Lagerfeuer herum. Nur die drei Plätze unserer Begleiter waren leer. Wir sind ihnen vor etwa sieben Tagen in der östlichen Hafenstadt Midano begegnet. Und da wir alle zum großen Treffen beim Tempel von Lingola wollen, reisen wir seitdem gemeinsam. Der Tempel liegt im Lingolischen Gebirge. Daher hat der Tempel auch seinen Namen.

Ich war noch nie dort, aber mein Vater sagt, dass es dort viele Wasserfälle gibt, die aus Höhlen im Gestein fließen. Außerdem soll es dort wunderschöne Malereien geben.

Ich weiß jedoch nicht warum sie sich in der Hafenstadt aufhielten und weshalb sie zu diesem Treffen möchten. Aber ich finde es ist schön mal mit anderen Menschen zusammen zu sein. Deshalb sind mir die Gründe für ihre Reise auch ziemlich egal.

Leise kroch ich unter meiner Decke hervor und zog mir meine Wildlederstiefel, auf die ich so lange gespart habe, an. Dann striff ich mir einen Umhang über und schlich um die Feuerstelle herum. Plötzlich knackt es unter meinen Füßen. Ich sah auf den Boden. Ich war auf einen Ast getreten.

"Clara. Was ist los?" Zolin blickte mich aus müden Augen an. "Nichts, ich muss nur mal für kleine Mädchen. Schlaf weiter." Ich grinste sie unschuldig an und lief auf Zehenspitzen, um keine Geräusche zu machen, an meinen Eltern vorbei. Ich folgte den Geräuschen, die immer lauter wurden desto weiter ich mich von unserem Lager entfernte.

Ich hatte auch schon eine Vermutung wer diesen Lärm verursachte. Nur was sie zu dieser Zeit taten war mir schleierhaft. Schließlich erreichte ich eine kleine Lichtung. Und ich hatte Recht. Unsere drei Begleiter hatten sich weggeschlichen um... naja es ist seltsam, aber sie kämpften. Mitten in der Nacht. Und wie! Ihre Bewegungen waren geschmeidig und schnell.

Es sah wunderschön aus, wie sie sich gegenseitig attakierten, mit ihren Schwertern, die ab und zu bunt aufleuchteten. Moment. Bunt Leuchtende Schwerter? Wie kann das sein?

Ich sah noch einmal genauer hin. Tatsächlich! Die Schwerter leuchteten grün. Ich habe schon oft Menschen oder Elfen mit Schwertern aller Art kämpfen sehen. Aber leuchtende Schwerter? Das ist mir neu.

Der ältere Mann, sein Name ist Elias, hatte als einziger kein leuchtendes Schwert. Jedoch schien sein ganzer Körper zu glühen. Rote Funken sprangen um ihn herum. Sein braunes schulterlanges Haar, dass schon einige graue Stellen aufwies, sah aus als würde es brennen. Er war zwei Köpfe größer als ich.

Ich wunderte mich über seine Schnelligkeit und Wendigkeit, da er ,wie ich fand, schon wie ein "alter" Mann aussieht. Er war bestimmt schon an die 50 Jahre alt. Die zwei anderen waren beide 17 Jahre alt, also genauso alt wie ich.

Elias hat mir das vor ein paar Tagen gesagt, als ich mit ihm voraus gegangen bin, um einen geeigneten Weg zu suchen, den wir am nächsten Tag sicher entlang gehen konnten. Mit ihnen hatte ich bisher nur sehr wenig geredet. Nur das Nötigste wie zum Beispiel, dass sie sich um das essen kümmern sollen. Das heißt ich habe sie jagen geschickt, damit meine Mutter und ich das Essen zubereiten konnten.

Ich wusste nur ihre Namen. Mehr haben sie zu mir nicht gesagt. Lennox war der Größere von beiden. Er hatte fast schwarze Haare, die kurz geschnitten von seinem Kopf abstanden. Seine Augen waren schokoladenbraun. Ich finde, er hat ein sehr schönes Gesicht. Nur sein Körper passte nicht wirklich zu seinem hübschen Gesicht. Er war sehr schlacksig und ich vermutete, dass er noch nicht sehr lange trainierte.

Im Gegensatz zu Lennox, hatte Fabian einen muskulösen Körper. Wenn er schwitzte und sein Oberteil an seinem Körper klebte, konnte ich seinen Six-Pack bestaunen. Er hatte blonde Haare, die ihm über die Ohren fielen und immer verwuschelt waren. Seine knallgrünen Augen ließen mein Herz höher schlagen. Ich denke, dass es auch bei anderen Mädchen so ist. Schließlich ist er ein sehr attraktiver junger Mann.