Die Reise

463 49 2
                                    

Jemand schüttelte mich sanft und holte mich zurück in die Wirklichkeit. Ich blinzelte und sah in Zolins Gesicht.

Ihre braunen Augen blickten mich freudestrahlend an. Sie nahm meine Hände und zog mich auf die Füße.

Ich sah mich um und stellte fest, dass noch nicht viel Zeit vergangen sein konnte, seit ich eingeschlafen bin. Alle saßen noch an die Eiche gelehnt da und schliefen. Ich drehte mich zu meiner Schwester, die versuchte mich irgentwohin zu zerren.

"Wo willst du mit mir hin? Was kann so wichtig sein, dass du mich wecken musstest?" flüsterte ich , um die anderen nicht zu wecken.

"Das wirst du gleich sehen. Komm jetzt. Los! Du wirst es nicht bereuen!"

Ich seuftzte und folgte ihr zögernd. Zolin ließ mich los, rannte zu einem Wagen und kam mit zwei Körben zurück. Einen davon drückte sie mir in die Hand und flitzte sogleich in die andere Richtung davon.

Ich musste mich beeilen um sie wieder einzuholen. Nach kurzer Zeit durch den Wald laufend, erreichten wir schließlich .... ich konnte es gar nicht fassen... einen kleinen See, mitten im Wald.

Zolin war schon dabei sich auszuziehen. " Wie hast du denn das hier entdeckt Zo? Das ist ja klasse. Warte ich komme auch."

Ich lachte vor Freude und legte meinen Korb neben ihren. Wofür er war wusste ich immernoch nicht. Ich beeilte mich, meine Klamotten auszuziehen und sprang dann nackt in den kleinen See.

Wir tauchten bis zum Grund und ließen uns dann nach oben schnellen, hoch zur Wasseroberfläche. Es war traumhaft.

Schon so lange konnten wir kein richtiges Bad mehr genießen und ausgerechnet jetzt ist unser Wunsch in Erfüllung gegangen.

Nach kurzer Zeit schwammen wir wieder zum Ufer und wuschen unsere Klamotten im Wasser. Ich genoss es, endlich wieder etwas mit meiner kleinen Schwester unternehmen zu können.

Wir legten unsere nassen Klamotten auf die großen Felsen zum trocknen, die um den See verteilt lagen. Danach sprangen wir wieder ins Wasser und spritzten uns gegenseitig nass.

Dies ging eine Zeit lang so weiter. Danach ließen wir uns erschöpft auf dem Wasser treiben.

Als unsere Klamotten wieder trocken waren, zogen wir uns an und füllten die Wasserbeutel wieder auf.

Ich wollte mich gerade auf den Rückweg machen und hob deswegen meinen Korb auf, da sagte Zolin zu mir :

" Warte Clara. Hinter den Steinen auf der anderen Seite des Sees sind ganz viele Sträucher mit Beeren. Ich hatte eigentlich vor für alle ein paar Beeren zu pflücken."

Erwartungsvoll folgte ich ihr und tatsächlich! : Dort wuchsen bestimmt über zwanzig Himbeer-, Brombeer- und Johannisbeersträucher. Sie waren übersät mit Beeren. Jetzt wurde mir auch klar, warum wir die Körbe mitgenommen hatten.

Sofort machten wir uns an die Areit. Doch das meiste der Beeren verschwand in unseren Mündern.

Als unsere Körbe schließlich mit allerlei Beeren in verschiedenen Farben gefüllt waren, schleppten wir uns mit vollen Bäuchen zu der großen Eiche.

Man konnte den Baum genau von den anderen unterscheiden. Er überragte die anderen um einiges. Darum fanden wir den Weg zurück zu den anderen sehr schnell.

Dort erwarteten uns auch schon unsere besorgten Eltern. Sie kamen sofort zu uns gelaufen, sobald sie uns entdeckt hatten.

"Oh mein Gott, Kinder. Wo wart ihr? Gehts euch gut? Als wir gerade aufgewacht sind, wart ihr verschwunden. Wir haben uns solche Sorgen gemacht. "

Aus dem Mund meiner Mutter sprudelten regelrecht die Wörter. Wir beruhigten sie und erklärten,wo wir waren und was wir gemacht haben. Die Miene meiner Mutter hellte sich auf, als sie die vielen Beeren in unseren Körben sahen.

Elias, der mittlerweile mit Fabian bei uns stand bemerkte, dass wir die Beeren essen können, während er und Fabian auch ein Bad nehmen.

" Danach könnt ihr auch! Wir beeilen uns. Aber lasst uns noch ein paar Beeren über." sagte er an meine Eltern gewandt. Sie griffen jeder einmal in die Körbe und gingen schnell in die Richtung, aus der wir gekommen sind.

Es war später Nachmittag, als wir schließlich weiter zogen. Alle waren gewaschen und erholt. Wir kamen viel schneller vorwärts als vorher und scherzten herum.

Aber insgeheim machten wir uns sehr große Sorgen um Lennox. Nur meine Eltern und Zolin spürten nicht, dass etwas nicht stimmte.

Bis tief in die Nacht waren wir unterwegs. Als wir endlich ein Lager errichteten war es schon mitten in der Nacht.

Der Mond schien durch die Wolkendecke und spendete genügend Licht. Elias, Fabi und ich legten uns mit den anderen nieder  und warteten bis sie eingeschlafen waren.

Als mein Vater laut schnarchte, musste ich grinsen. Ich hob meinen Kopf und sah fragend zu Elias. Er nickte und legte seine Decke zur Seite, stand auf und richtete sie  wieder so, dass eine Illusion darunter passen konnte.

Fabian und ich taten es ihm nach. Dann schlichen wir uns weg. Elias drehte sich noch einmal um und ließ unsere Illusionen, unsere Schlafplätze einnehmen.

Danke an alle, die bis hierhin gelesen haben!!! Dieses Kapitel war leider nicht sehr spannend. Aber dafür garantiere ich euch, werden die weiteren Kapitel interessanter.

Dankee :* Eure lisacarolin

Im Schatten der Drachen [ON HOLD]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt