Nodania

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An diesem Abend geschah nichts besonderes mehr. Wir gingen betrübt und in Sorge um Simion schlafen. Doch keiner konnte so wirklich einschlafen. Also blieben wir noch wach.

Ich beobachtete den Sternenhimmel, vor den sich ab und zu mal graue Wolken schoben. Mein Vater schnarchte mal wieder so laut, dass die Vögel in unserer Nähe reiß aus genommen haben.

' Wenn er nur wüsste, was ich gerade erlebt hatte... . Vor einer Stunde habe ich erfahren, dass ich der zweite Drache bin. Ich kann das immernoch nicht glauben, aber ich zweifel auch nicht an Simion.

Als würde er mir etwas falsches sagen. Besonders wenn es so etwas... naja Wichtiges ist. Das wärs ja, wenn er sich das alles nur ausgedacht hätte!

Wie genau hieß die Prophezeiung nochmal genau? Ich meine es hieß, es sollen drei Drachen geboren werden, die unsere Welt retten sollen. Und jeder der Drachen sollte einen Partner auswählen, mit dem er bis an sein Lebensende zusammen sein wird. Fabian soll ja der erste Drache sein und Lennox als seinen Partner ausgewählt haben.

Dann denkt er bestimmt viel gutes von Len. Er macht sich bestimmt große Sorgen um ihn, schließlich ist er ja jetzt ein Teil seines Lebens geworden.

Ich frage mich, wer mein Partner wohl wird! Ob es ein Mensch oder ein Elf ist. Ein Junge oder ein Mädchen. Wie er oder sie aussieht. Und so weiter...

Hat Elias nicht irgentetwas von Elementen gesagt? Jeder Drache kann ein Element beherrschen oder bändigen. Keine Ahnung was er damit meinte. Aber ich weiß, dass es die Elemente Feuer, Wasser, Erde und Luft gibt.

Außerdem war Elias fest von der Magie der Drachen überzeugt. ... Da müssen Fabian und ich aber noch viel lernen.

Ich frage mich, wie ein Drache wohl aussieht und welche Farbe ich haben werde. Wie groß sind sie eigentlich? So groß wie ein Haus?' Mit diesen Gedanken schlief ich schließlich ein.

Ich träumte von mir als Drache. Ich flog über Wiesen und Dörfer. Die Menschen zeigten immer wieder auf mich. Endlich fühlte ich mich als etwas besonderes, das ich nie war und mir aber schon immer gewünscht hatte.

Am nächsten Morgen wurde ich von Fabian geweckt. Er schüttelte mich sanft an der Schulter und flüsterte: " Kleines Drachenmädchen, aufstehen. Die Sonne geht gerade auf. Wir müssen gleich aufbrechen, wenn wir am Nachmittag Nodania noch erreichen wollen." Ein kleines Lächeln verirrte sich auf mein Gesicht. 'Kleines Drachenmädchen also.'

Um mich herum waren schon alle wach. Sie machten die Wagen für die Reise fertig. Anscheinend war nur ich diejenige, die so lange geschlafen hatte.

Die aufgehende Sonne färbte den Himmel rötlich, doch sehr schnell änderte es sich zu einem wunderschönen Lila. Die Wolken vom Vortag waren fast verschwunden.

Ich wühlte mich aus meinem provisorischen Bett und rollte alles zusammen. Danach band ich ein dickes Band um das Bündel, damit es nicht auseinander fallen konnte.

Mit dem Bündel vor der Brust ging ich zu unserem Wagen. Alle begrüßten mich fröhlich. Jeder war gut gelaunt, da wir heute unsere erste Stadt nach einer Woche sehen werden und die Nacht in einem vernünftigen Bett verbringen konnten.

Außerdem standen die Chancen gut, dass wir Lennox dort antreffen würden.

Ich half Fabian und Elias, ihren Wagen zu schieben, da sie zu zweit Schwierigkeiten hatten, ihn über die  Hügel zu bekommen. Umso näher  wir der Stadt kamen, desto hügelicher wurde es auch.  Da wir leider kein Geld für Pferde hatten, die uns die Lasten abnahmen, war es für uns sehr schwer, uns zügig fortzubewegen. Es dauerte länger als geplant. Doch schließlich sahen wir in 200 Meter Entfernung die Stadttore. Als wir davor standen wusste ich auch, was ich aus der aentfenung gesehen hatte.

Im Schatten der Drachen [ON HOLD]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt