Kapitel 2

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In dem Moment war Draußen ein leises Fluchen zu hören und das Zischen eines Kanimas, der zum Angriff ansetzte. Dieser Theo musste zurück sein und ein Kanima jagte Ducalian hinterher.

Ich spürte wie Blut aus meinem Hinterkopf lief und auf den Boden tropfte. Keuchend stand ich auf.

Dann öffnete sich die Türe des Labors. Ich sah wie ein Kanima daran vorbeirannte, etwas jagend und ein Junge den Raum betrat.

Der Junge von heute Morgen. Als er mich sah weiteten sich kurz seine Augen, und er stand regungslos da. So schnell ich konnte rannte ich auf ihn zu und stieß ihn zur Seite. Ich rannte aus dem Labor raus, doch er war direkt hinter mir.

„Hey!", brüllte Theo nun.

Ich rannte so schnell ich konnte. Er würde mich einholen. Ich war zwar schnell, aber nicht schneller als ein Werwolf. Also bog ich um die Ecke und verwandelte mich so schnell ich konnte in eine Fledermaus. Ich düste davon und nutzte die Dunkelheit.

Jedoch war mir klar, dass er immer noch meinen Geruch hatte. Also verwandelte ich mich noch zwei weitere Male, als ich um die Ecken bog. Nun hatte er keine Chance mich zu riechen. Die Tiere rochen zu verschieden.

Schließlich zischte ich als Fledermaus aus den Tunneln und in den Wäldern verwandelte ich mich zurück. Ich war völlig außer Atem und torkelte hin und her. Noch nie hatte ich mich so oft verwandeln und mit der Veränderung des Körpers so schnell klarkommen müssen.

Ich sah unscharf und stützte mich an einen Baum. Plötzlich hörte ich jemanden hinter mir schreien. Ich wandte mich um und ein Mädchen rannte an mir vorbei.

Als sie mich sah, rief sie „Lauf!", doch machte nicht halt.

Ich hörte seltsame Laute hinter mir. Eine Art knacken wie Elektrizität und Maschinen.

Ich rannte los, auf wackligen Beinen, bis ich das Mädchen eingeholt hatte. Sie hatte langes braunes, welliges Haar. „Was ist das?", fragte ich keuchend. Wir rannten weiter. „Die Schreckensärzte. Sie kommen mich holen.", sagte sie und pure Angst war in ihrer Stimme zu hören.

Ich wagte es nicht mich umzusehen. Von den Doktoren hatte ich geträumt. Sie waren einer der Gründe, warum ich hier war. Und auch dieses Mädchen. Ich hatte ihre Stimme gehört. Sie hatte gesagt sie glaubte nicht, dass Scott stark genug war sie zu beschützen.

Plötzlich stolperte sie und blieb zurück.

Ich stoppte und wollte ihr hochhelfen, doch sie schüttelte den Kopf und wimmerte. Ihr Bein war verdreht. „Renn! Sie wollen nur mich!", schrie sie unter Schmerzen. „Nein, vergiss es!", sagte ich und packte sie.

Sie rappelte sich auf und stütze sich auf mich. Wir versuchten weiter zu rennen, doch wir waren viel zu langsam. Und dann spürte ich die Doktoren direkt hinter uns.

Und vor uns.

Sie umkreisten uns zu dritt und es gab keinen Ausweg. Sie sagten irgendwas Unverständliches.

„Haut ab! Was wollt ihr denn von ihr?!", brüllte ich und fragte mich woher ich diesen Mut hatte. Ich sah das Mädchen an, dessen Name Hayden war. Daran erinnerte ich mich aus meinen Träumen.

Konnte sie nicht nach ihrem Rudel rufen oder so? Doch ehe ich mich versah, spürte ich eine dicke Nadel an meinem Hals. Neben mir sank Hayden bewusstlos zu Boden und auch ich verlor das Bewusstsein.

Alles wurde schwarz.


With ears to see & eyes to hear (J.)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt