Kapitel 5

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Lydia:

Kira und ich standen am Parkplatz vor der Schule und sprachen über den bevorstehenden Mathe Test, als Stiles Jeep auf den Platz fuhr. Neben Stiles saß Luna. Man konnte sehen, dass er unfassbar stolz darauf war, mit ihr hier anzukommen, als er ihr die Türe aufhielt und sie ausstieg.

Stiles war einfach ein Quatschkopf, doch jeder konnte auf Anhieb sehen, wie hübsch Luna war. Und nicht nur äußerlich. Luna sah sich um, während Stiles ihr freundschaftlich den Arm umlegte und sie herumführte. Sie sah ganz anders aus. Naja, zum Glück.

Das letzte Mal als ich sie gesehen hatte, hatte sie eine Folter und mehrere Fluchten hinter sich. Nun war ihr blondes, brustlanges Haar gewaschen, gelockt und sah nicht mehr zerzaust aus. Es schien als könnte man bis hierher ihre blau-grünen Augen sehen. Luna war ziemlich klein, wie ich und sie trug Jeans Shorts mit schwarzen Chucks und ein luftiges grünes Top.

„Da steht wohl jemand auf Luna.", Sagte Kira und ich stimmte grinsend zu. „Na dann lass uns mal dazu gehen, bevor er ihr einen Antrag macht.", sagte ich und Kira lachte.

„Weist du, du kannst auch in Biologie neben mir sitzen.", Sagte Stiles zu Luna und sie lächelte. „Okay." „Hey, reservierst du dir schon alle Plätze neben unserem neuen Rudelmitglied, oder wie?", Fragte ich und grinste. „Tja, wer zuerst kommt...", Begann Stiles, doch hielt dann inne.

Luna sah gerade aus, gegenüber von uns und wir folgten ihrem Blick. Dort stand Theo, zusammen mit Stacy und seinen zwei anderen Chimären Freunden.

Als Theo Luna sah, fixierte er sie sofort. Es schien als würde er sie angreifen wollen. Doch es war auch als würde er sie faszinierend finden. Eine Mischung aus Hass und Faszination.

„Was ist eigentlich sein Problem?", Fragte Kira. „Ich habe Ducalian frei gelassen.", Murmelte Luna. Wir sahen sie alle geschockt an. „Er hatte Ducalian gefangen genommen?", Fragte Stiles entsetzt.

Luna nickte. „Wie stark ist sein Rudel, wenn er Ducalian einfach so gefangen nimmt...", Sagte Kira. Wir alle schwiegen.

Luna:

In der ersten Stunde hatte ich Mathe und danach holte Liam mich am Zimmer ab. Er stand da wie ein aufgeregter Welpe. Ich grinste und ging zu ihm. „Ich finde es ja echt lieb von dir, dass du mich überall abfängst, aber das ist echt nicht nötig.", sagte ich zu ihm und wir gingen zu meinem Schließfach, welches gleich neben seinem war. „Ich hab gehört, dass Theo in der Klinik war. Ich will nicht das der dir hier auflauert.", sagte Liam und schloss sein Schließfach.

Er sah zu mir und dann über meine Schließfachtüre. Sein Gesichtsausdruck wurde, als hätte ihm jemand in den Magen geschlagen. Ich schloss mein Schließfach und wusste warum er so dreinblickte. Dort lehnte Theo, seitlich an die Schließfächer gelehnt. „Und was hast du jetzt vor Welpe?", fragte Theo Liam.

Liams Gesichtsausdruck glich wirklich dem eines Welpen. Ich verkniff mir ein lächeln, da ich auch schon gedacht hatte, Liam ähnelte einem Welpen. Nun guckte er wie einer, dem das Spielzeug geklaut worden war.

Liam wollte sich vor mich stellen, doch ich bemerkte, dass die anderen Schüler schon aufmerksam auf uns wurden und wollte dies auf einem Minimum reduzieren. Ich fasste Liam am Arm und sah ihn eindringlich an. „Schon okay. Wir sind hier in der Schule. Er wird mich schon nicht umbringen.", sagte ich und Liam entspannte sich etwas.

„Wer weiß.", Sagte Theo leise und fixierte mich. Ich fühlte mich, als sähe er mich als irgendeine Beute.

Doch Liam rührte sich nicht vom Fleck. „Ich will mich nur kurz mit ihr unterhalten, Kleiner.", sagte Theo nun belustigt. Ich sah Liam auffordernd an.

Und erst da setzte er sich in Bewegung. Doch er ging nur neben sein Schließfach und lehnte sich am Ende der Schließfachreihe an die Wand neben einer Bank.

Nun wandte ich mich zu Theo. Ich sah ihn abwartend an. „Du warst in meinem Labor.", sagte Theo. „Sicherlich nicht beabsichtigt.", zischte ich. „Und es war auch ausversehen, das du den Alpha freigelassen hast.", Stellte Theo ironisch fest und sah auf mich runter.

Er war nicht arg groß, doch da ich ein Winzling war, war er dennoch einen Kopf größer. „Er hätte dir eh nichts mehr gebracht.", Meinte ich und war mir keiner Schuld bewusst.

Theo zog eine Augenbraue hoch. „Du bist wohl echt eine Seraphim."

Mein Herz schlug kurz schneller. „Woher willst du das wissen?"

„Ducalian hat mir verraten was du bist.", sagte Theo. „Und jetzt? Kannst du dir davon was kaufen?", fragte ich sarkastisch. „Zum Beispiel ein Herz?"

Theo lachte leise.

Ich tat gespielt überrascht als wäre mir eine tolle Idee gekommen: „oder ein neues Spielgerät, um noch mehr Leute gefangen zu nehmen?"

Nun wurde Theos Blick kurz ernst. Aber nur kurz. Er hatte sich eben doch nicht zu hundert Prozent im Griff.

„Ich will dich nur warnen Luna.", sagte Theo eindringlich, mit sanfter Stimme und kam etwas runter zu mir. „Dort unten in den Tunneln ist ziemlich viel, was eine kleine Seraphim nicht sehen sollte. Und man kann ganz leicht verschwinden und nie mehr wieder gefunden werden."

Ich spürte hinter mir wie angespannt Liam war. Ich lächelte zuckersüß, legte meine Hand auf Theos Brust, ging auf Zehenspitzen und flüsterte ihm ins Ohr: „Werd ich mir merken, wenn ich dich das nächste Mal besuchen komme."

Ich lächelte ihn nochmal an und sah, dass er kurz aus dem Konzept gebracht war. Sehr schön. Liam kam nun zu mir und wir ließen Theo stehen.

„Du bist voll taff. Hätt ich nicht gedacht.", sagte Liam und grinste mich begeistert an. Ich verdrehte lächelnd die Augen.

„Nein echt. Du bist wahrscheinlich die Einzige die Theo je aus dem Konzept gebracht hat.", sagte er und als wir bei Scott und den anderen waren erzählte er wie ein aufgeregter Welpe davon.

Ich mochte Liam. Er war so süß. Hayden kam in der Pause zu uns und als sie mich sah umarmte sie mich. Ich grinste sie an. „Zum Glück geht es dir gut.", Sagte sie. „Ist deine Wunde verheilt?", Fragte ich. Sie nickte lächelnd.


With ears to see & eyes to hear (J.)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt