Seine Grossmutter pflegte immer zu sagen, dass Zeit eine Illusion ist. Unsere Geliebten die von uns gegangen sind, sind nicht einfach verschwunden. Ein Teil von ihnen lebt in uns und wir leben eins mit ihnen zusammen.
Der Tag kam unerwartet. Seine Grossmutter ging von ihnen ohne Vorwarnung. Sie war gesund und noch fit. Aber eines Tages wachte sie nicht mehr auf. Ich... wie konnte sie? Nein! Nein.. das-sie kann uns doch nicht einfach so verlassen! Ich konnte mich doch gar nicht von ihr verabschieden..
Meine Augen füllten sich mit Tränen bis zum Rand. Ich versuchte ihren leblosen Körper zu betrachten, aber das Wasser in meinen Augen verbat es mir. Ich sah alles nur verschwommen.. endlich fielen mir die Tränen meine Wange hinunter. Als ich dachte, sie endlich sehen zu können, füllten sich meine Augen wieder mit Tränen. Und so ging es immer weiter, bis mein Bruder kam und mir über den Rücken strich. Er weinte auch, anscheinend sogar schon länger als ich, denn die Adern in seinen Augen waren zerplatzt und somit rot. Sein Blick war glasig und starr. Bei seinem Anblick wurde ich noch trauriger und weinte noch mehr. Ich stand auf und umarmte ihn."Heute teilen wir die Trauer und der Verlust von Katerina Petrova, einer starken Frau die bis zu ihrem letzten Moment ihres Lebens gekämpft hat. Sie war 1917 die Anführerin der Kyoshikriegerinnen; der ersten weiblichen Kriegstruppe des südlichen Wasserstammes. Sie hat den 100 Jahre langen Krieg zwischen den vier Nationen beendet und somit wieder Frieden in die Welt gebracht.
Meine Grossmutter war für mich.." ich machte eine kleine Pause um tief durchzuatmen und nicht wieder anzufangen zu weinen. "Sie war für mich, das Grösste." Mit meinen Händen machte ich eine Geste um zu zeigen wie gross ich damit meinte, und einige aus dem Publikum lächelten, wenn auch mit traurigen Augen aber sie lächelten. Also musste ich auch kurz lächeln. "Sie pflegte zu sagen.. Zeit ist eine Illusion. Unsere Geliebten die von uns gegangen sind, sind nicht einfach verschwunden. Ein Teil von ihnen lebt in uns und wir leben eins mit ihnen zusammen." Ich runzelte die Stirn und sagte bestimmt: "Zuerst dachte ich, das wäre Blödsinn aber jetzt..jetzt denke ich, hat sie recht. Ich glaube daran dass ein Teil von ihr in mir lebt. In uns allen."
Als ich den Leichnam meiner Großmutter sah, schien ihr Gesicht zu lächeln. Tatsächlich: Um ihre Augenwinkel hatte sie Lachfalten und ihre Mundwinkel schienen nach oben gebiegt zu sein. Da wo sie jetzt war, ist ein besserer Ort, da war ich mir sicher.

DU LIEST GERADE
Farbenwind
Short Story20. April 2017 Mein 1. Versuch bei Kurzgeschichten :) Update: Hab das geschrieben als ich 16 war und mich nie getraut es zu veröffentlichen. Ist ein Werk seiner Zeit, wie man lesen kann. Hat mir aber damals so gut getan das zu schreiben. *Warnung:...