PoV Nachbar
Es war noch früh am Morgen. Sonntag Morgen, um es genau zu sagen. Ok, es war eigentlich nicht mehr so früh. Es war 13 Uhr, aber das war für Youtuber ja normal.
Ich saß in meinem Bett und checkte mein Social Media, als ich auch einen Tweet von Paluten fand. Er schrieb, dass ihn ein alter Kumpel besuchte und deswegen nicht so viele Videos kämen.Patrick und ich waren sehr gute Freunde, doch er hatte mir nicht erzählt, wer da eigentlich zu Besuch war. Ich hatte die beiden gesehen, als sie einmal die Wohnung verlassen hatten und sie waren glücklich. Patrick und ich hatten eines Tages aus Spaß darüber geredet, später einmal in eine WG zu ziehen und die Idee gefiel uns so gut, dass wir es wahrscheinlich in den kommenden Jahren umsetzen werden, aber dazu brauchte man Vertrauen.
Ich wollte unbedingt wissen wer der Unbekannte war und warum er mir dieses Geheimnis, wenn es denn eins war, nicht erzählte.Ich stand nun vor seiner Tür und drückte die Klingel. Ein leises scheppern erklang.
Die Tür öffnete sich und Patrick stand vor mir. Er sah mich ein wenig verwirrt an und wartete auf eine Antwort."Hey.", begrüßte ich hin.
"Hi, was führt dich hierher?", antwortete er mir.
Meine sonst so selbstsichere Stimme wurde wacklig: "Ähm... ich... ich wollte fragen, o-ob du Zeit hast?"
Ich hatte mir keine Gedanken gemacht, was ich überhaupt sagen wollte. Wie dumm von mir. Er sah mich ziemlich überrascht an und schien zu überlegen.
"Du Sebi, ich hab grad Besuch von einem Kumpel und naja. Das ist grade öhm unpassend.", entgegnete Patrick und kratzte sich verlegen am Kopf.
"Er könnte doch einfach mitzocken oderso...", versuchte ich es weiter, doch er verneinte.
"Ok, ähm... sorry für die Störung.. i-ich geh dann mal wieder... hoch.", sagte ich zögernd und versuchte die Enttäuschung in meiner Stimme zu überspielen.
Warum war ich so unsicher? Ich, Rewinside? Das passte doch so garnicht zu mir.
Was war nur mit mir los? Warum hab ich mir vorher keine Gedanken gemacht?Und wer sein Kumpel ist hab ich auch nicht herausgefunden.PoV Patrick
Nachdem Sebastian vor der Tür gestanden hatte, war ich verwirrt gewesen. Er war sonst immer so selbstsicher, aber hatte er diesesmal gestottert und war scheinbar ziemlich traurig, weil ich ihn nicht rein gelassen hatte. Manu erzählte ich das natürlich sofort und er war genauso verwirrt wie ich.
Es war bereits 17 Uhr, als Manu feststellte, dass er noch nach Hause fahren müsse.
Er packte alle seine Sachen zusammen und verabschiedete sich schon mal von meiner Mutter.
Es dauerte nicht lange, da standen wir auch schon vor dem weißen Zug, mit dem es knapp eine Stunde Fahrt bis Essen war.PoV Manu
Da saß ich also im Zug. Ich war nicht gerade glücklich, schließlich würde ich meinen besten Freund erstmal nicht persönlich sehen. Ich hatte Kopfhörer in meinen Ohren und hörte eine Playlist auf Spotify, als sich ein junger Mann neben mich setzte. Ich merkte seine Blicke von der Seite. Ich sah aus dem Fenster und ignorierte ihn.
Ich hatte ihm nicht einen Blick gewürdigt, doch als ich ihn nun ansah, merkte ich, dass ich ihn nur zu gut kannte; er sah mich auch an und musste grinsen.
Er winkte mir fröhlich zu.
"Na, so sieht man sich zufällig im Zug. Nehme an, du warst in Köln?", fragte Micha, einer meiner Kollegen.
"Ähm... ja. Schön, dich -öhm- zu treffen.", antwortete ich etwas verlegen.
Wir unterhielten uns noch einwenig, als die Computer Stimme sagte, dass der Zug bald in Essen sei. Micha hatte mir erzählt, dass er Maudado in Duisburg besuchen würde, deswegen musste er auch noch nicht aussteigen.
Ich verabschiedete mich von ihm und stieg aus, sobald sich die Türen geöffnet hatten.
Ich lief durch das Bahnhofsgebäude und stieg in den nächsten Bus nach Hause.Dort checkte ich alle meine Videos, scrollte noch auf Youtube umher und schrieb währenddessen noch mit Patrick.
Mir fiel wieder ein, was meine Mum mir gesagt hatte, nachdem ich nach Hause gekommen war: „Hey mein Schatz. Komm doch mal bitte mit, ich muss dir was sagen."
Wenn sie so ankam, konnte es nichts Gutes bedeuten..
"Ich hab einen neuen Job gefunden"
Sie strahlte übers ganze Gesicht, denn sie war seit knapp zwei Monaten Arbeitslos gewesen.
"Dieser Job ist auch noch total gut bezahlt... kommen wir zum Punkt. Wir müssen umziehen."
Bei diesen Worten machte mein Herz einen Aussetzer, allerdings war ich auch ziemlich geschockt.
"Wir würden dort sogar eine größere Wohnung bekommen, aber da wäre noch eine Sache." Sie machte eine lange Pause, bis sie meine Sorge aussprach: „Du musst auch die Schule wechseln. Wäre das alles für dich in Ordnung?"
Ich stimmte ihr zu und fragte schließlich noch, welche Stadt es denn überhaupt sei. Mir entglitten kurz meine Gesichtszüge, als sie mit „Köln" antwortete. Ich war innerlich total glücklich, denn Patrick wohnte auch in Köln und vielleicht würden wir dann auf eine Schule gehen.
"Bevor ich es vergesse, wir ziehen nächstes Wochenende um, es ist sehr spontan, ich weiß, aber es geht nunmal nicht anders. Fang doch schon mal an, deine Sachen zu packen."Die Woche verging recht schnell und am letzten Schultag an meiner Schule stellte ich fest, dass ich einerseits Taddl nicht mehr so oft sehen könnte und andererseits, dass ich noch nicht mal alle Sachen eingepackt hatte.
Ich hatte Patrick geschrieben, dass wir, aufgrund des Jobs meiner Mutter, nach Köln ziehen würden.
Ich musste mich beim Kartons packen ziemlich beeilen und es beanspruchte meinen gesamten Nachmittag. Als ich nach Stunden endlich fertig war und nebenbei noch ausgemistet hatte, räumten wir alles in einen Transporter.Dann war es soweit: Ich ging ein letztes Mal durch die Wohnung. Die alte, vertraute Wohnung. Es war ein komisches Gefühl zu wissen, dass man sie nie wieder betreten würde, schließlich hatte ich meine gesamte Kindheit dort verbracht.
Von Essen nach Köln war es knapp eine Stunde, da wir allerdings nachmittags fuhren, gerieten wir in den Berufsverkehr in der Innenstadt. Ich fragte mich wie so oft, warum diese Leute lieber im Stau standen, anstatt mit Bus oder Bahn zu fahren.
Wir hörten Musik im Auto und sangen mit, es machte allerdings nicht so viel Spaß, wie mit Patrick.
Ich sah den Großteil der Fahrt aus dem Fenster und beobachtete die Landschaft, die ans uns vorbei zog.Wir standen nach Ewigkeiten vor unserem neuen Wohnhaus. Es war nicht eins von diesen 08/15 Reihenhäusern, wie ich es mir vorgestellt hatte. Im Gegenteil, es war ein kleines Einfamilienhaus. Ich wunderte mich, wie sich meine Mum so etwas leisten konnte.
Als wir das Haus betraten, kamen wir in einen kleinen, weiß gestrichenen Flur. Von dort aus konnte man in die offene Küche mit Essbereich schauen. Rechts neben der Haustür waren das Wohnzimmer und ein kleines Bad. Links neben der Tür war eine Treppe. Ich ging nach oben und stand wieder in einem kleinen Flur. Dort waren drei weitere Türen. Eins war das Schlafzimmer meiner Mum, ein kleines, gemütliches Zimmer. Es standen auch schon einige Möbel drin.
Hinter der zweiten Tür war ein Badezimmer mit Badewanne, Dusche etc.
Hinter der noch übrig bleibenden Tür musste also mein Zimmer sein. Ich betrat den Raum und das einzige Wort, welches meinen Mund verließ, war „woow!". Das Zimmer war relativ groß, blau gestrichen und es stand ein schwarzes Bett darin. Im hinteren Bereich sah ich einen Schreibtisch, auf welchem einige Dinge lagen.Nach einiger Zeit ging ich wieder zu meiner Mutter und half ihr dabei, die Kartons ins Haus zu tragen. Darunter auch die Kisten mit meinen Sachen. Ich brachte sie sofort in meine neues Zimmer und fing an, meinen Pc aufzubauen und anzuschließen, schließlich war er das wichtigste Materielle in meinem Leben.
Das ganze Wochenende hatten wir die Sachen eingeräumt und aufgebaut. In der Zeit hatte ich auch die Umgebung erkundet, wobei mir auffiel, dass Patrick circa 10 Minuten von mir entfernt wohnte und meine neue Schule 20 Minuten mit der Bahn entfernt war.
Stellt euch das Haus so ähnlich wie bei Maren und Tobi (dailywolfs auf yt) vor, find das nämlich voll schön. *^*
Danke fürs lesen, ciau ciau❤
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Class trip || Kürbistumor √
Fanfiction[Kürbistumor ff; Paluten x GermanLetsPlay] »Willst du uns vielleicht auch sagen, warum du so dümmlich auf's Meer starrst?«, lachte Manu und klinkte sich so in die Unterhaltung ein. »Ich bin einfach froh, euch zu haben und hier zu sitzen. Wisst ihr...