NINE

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PoV Manuel

Wir betraten ein Museum über Meerestiere, also eigentlich ein Ozeanium. Wir hatten eine Führung gebucht, wo aber letztendlich nur zwei Leute zuhörten. Einmal Jodie und dann noch ein Typ mit einer Mütze und braunen Haaren, welche bis knapp auf seine Schultern reichten. Ich wusste seinen Namen nicht und warum er im Sommer eine Mütze aufhatte, war mir auch ein Rätsel.

Wir Anderen liefen einfach rum und schauten uns die Fische an. Es gab auch ein Haibecken und Pinguine.
"Uhhh, Pat schau maaaal!", sagte ich grinsend, während ich auf die Pinguine zeigte. „Sind das deine Geschwister?"
"Und der dahinten läuft genau wie du!", rief er lachend und völlig ohne Zusammenhang.

Gemeinsam mit der Klasse verließen wir das Gebäude und machten uns auf den Weg zum Strand, allerdings machten wir vorher noch einen Abstecher zu unserem Häuschen.
Im Zimmer zog ich mir eine Badehose und ein Tshirt an, spürte währenddessen allerdings Blicke auf meinem Rücken.
"Ähm. Erde an Patrick?", fragte ich, nachdem ich ihn beim Starren erwischt hatte.
"O-oh..e-ehm sor-sorry... ich k-kann das erk-klären", stotterte er mit hochrotem Kopf.
Ich fragte mich, warum er er das tat, konzentrierte mich schließlich aber doch auf mein Handy, welches ich in der Hand hielt.

Nachdem auch er seine Badehose anhatte, gingen wir hinunter zum Strand zu unserer Klasse.
Die ganze Zeit, in der wir zusammen im Sand saßen, durchfuhr ein Kribbeln meinen Körper. Es war keinesfalls unangenehm, im Gegenteil. Es war beruhigend und ich fühlte mich wohl.
Mir schoss ein Gedanke in meinen Kopf, welcher mich innehalten ließ. War das ein Zeichen von Liebe? War ich mir wirklich sicher oder war es nur Einbildung?
Warum war das alles nur so unfassbar kompliziert?

Durch ein wildes Fuchteln vor meinen Augen wurde ich aus den Gedanken gerissen. Es war Palle, der versuchte, meine Aufmerksamkeit zu erlangen. Er fing an zu lachen, nachdem ich wohl ziemlich komisch geschaut hatte.
Als er sich beruhigt hatte, sagte er, dass er unbedingt ins Wasser wolle.

"Hm, ich bin nicht so ein riesen Fan vom Meer", gab ich schüchtern zu.
"Komm schon. Es wird Spaß machen ", sagte er.
Dank meiner perversen Gedanken musste ich erneut lachen.
"Musst du... immer alles... so-so mehrdeutig sagen?", brachte ich hervor.
"OH MAN MÄNJUEL!", rief mir mein bester Freund, mal wieder lachend zu, ehe er seine ursprüngliche Frage erneut stellte.
Ohne eine Antwort sprang ich auf und rannte Richtung Meer, dicht gefolgt von Patrick. Nachdem wir einige Zeit rumgealbert hatten, legte ich mich wieder an den Strand. Patrick blieb im noch Wasser, da er noch ein paar Runden schwimmen wollte.

Seine Haare hingen im nass ins Gesicht, als er wieder zurück kam. Ich konnte meinen Blick einfach nicht von ihm lassen. Ihm schien das einwenig unangenehm, denn seine Wangen färbten sich rosa.

Anschließend bauten wir Sandburgen, buddelten unsere Füße ein und genossen den Tag.
Wir saßen dort noch lange und beobachteten die Wellen. Sie waren so verschiedenen und doch so gleich. Konnte man das bei Wellen überhaupt sagen?
Langsam ging die Sonne unter und das Wasser veränderte sich von einem dunkelblau in ein rosa. Es war einfach wunderschön.

"Darf ich mal was ausprobieren?", fragte mein bester Freund nach einiger Zeit.
"Äh... j-ja...", antwortete ich perplex.
Fragte das in Fanfictions nicht immer eine Person, bevor sie sich küssten? Und ja, ich hatte tatsächlich mal eine Fanfiction gelesen...
Mein Bauch begann zu kribbeln, nachdem er meinen Kopf in seine Richtung gedreht hatte.
Wir sahen uns tief in die Augen, während sich unsere Gesichter näher kamen. Schließlich schloss ich meine Augen uns spürte kurz darauf seine Lippen auf meinen. Was war das für ein Gefühl? Ich fühlte mich so unendlich frei und genoss diesen, doch auch komischen Moment.

Class trip || Kürbistumor √Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt