Royal Sniper

Kapitel 1 - Chase -

Soundtrack - Empfehlung

Your Song - Rita Ora

Ich saß auf einem höher gelegenen Hochhausdach, hatte mein m40 Gewehr aufgestellt und beobachtete seit ungefähr 15 Minuten mein nächstes Opfer.

Zugegeben, ein ziemlich hübsches Opfer. Sie hatte lange braune gewellte Haare, leuchtend grüne Augen und helle Haut. Ihr Name war Eloisa. Genannt Ella (wird Eja ausgesprochen). 17 Jahre alt und war die Tochter eines reichen Prinzen und einer spanischen Bürgerlichen. Ich bin kein Stalker. Aber ich mache meine Arbeit sehr gut. Ich wusste ihren kompletten Wochenplan, ihren Speiseplan und ihre Freunde. Viele hatte sie zwar nicht, nur eine Freundin namens Caroline und ihre Zofe Anna. Ich wusste auch, dass sie sich oft aus dem großen Anwesen ihrer Eltern schlich, um sich die Stadt anzusehen.
So langsam wurde meine Position ungemütlich, also änderte ich sie und beobachtete Ella weiter. Sie hörte Musik und machte dabei ein paar Tanzschritte. Sie sah ziemlich glücklich aus und ich erwischte mich dabei wie ich anfing auch zu lächeln. So ging das schon seit fast einer Woche. Ich hatte einfach noch keine Gelegenheit sie zu erschießen. Als Ausrede für mein Gewissen sagte ich mir, dass sie noch ein Kind war und ich keine Kinder erschoss. Ich sollte den Auftrag lieber abgeben.

Doch der Gedanke ein anderer Idiot könnte sie auch nur berühren, ließ es mir kalt den Rücken runterlaufen. Ich hatte nur ungefähr fünf Minuten nicht aufgepasst, - für meinen Job ziemlich ungünstig - da war sie plötzlich nicht mehr da.

,,Verdammt!" Fluchte ich innerlich. Fieberhaft überlegte ich wo sie nur sein könnte.

Plötzlich räusperte sich jemand hinter mir. So schnell ich konnte, fuhr ich herum jeweils eine Glock in jeder Hand. ,,Wer bist du? Und warum beobachtest du mich schon seit sieben  Tagen?" Vor mir stand Ella. Sie sah nicht im geringsten verängstigt aus. Ella hatte ihre Arme verschränkt, musterte mich von oben bis unten und starrte mir wütend in die Augen. Smaragdgrün trifft Eisblau. Ich starrte sie leicht überrascht und auch ein wenig belustigt an. Sie trug eine blaue Jeans, blau - kariertes Hemd, eine schwarze Jacke und schwarze Chucks. Ich wusste aber auch, dass Ella ganz anders sein konnte.
Sie musterte erst meine schwarzen Stiefel, meine schwarze Hose, ebenso wie mein schwarzer Pullover. Als sie bei meinem Gesicht ankam, bemerkte ich wie sich ihre Augen weiteten. Ella sah sich meine schwarzen Haare und mein Gesicht ganz genau an, bis sie wieder zu meinen Augen zurückkehrte.

,,Gefällt dir was du siehst?" Scheiße, Chase du flirtest mit ihr! Du stehst hier mit zwei Glocks, einem Gewehr und in komplett schwarzen Klamotten?! Und du flirtest?! Doch sie wirkte immernoch nicht ängstlich.

,,Jup. Die Glocks sind echt cool. Solange du sie nicht auf mich richtest." Mir blieb der Mund offen stehen. Von lässiger Coolness keine Spur mehr. Dieses Mädchen war echt lebensmüde. Wenn sie nur  wüsste wer ich bin, sie würde schreiend weglaufen.

,,Hi. Ich bin Chase." Ich fuhr mir nervös durch die Haare. Das hier sollte auf keinen Fall passieren.

,,Ich bin Eloisa. Aber viele nennen mich Ella. Aber das weißt du bestimmt schon. Genauso, wie ich weiß wer DU bist. Aber trotzdem verstehe ich nicht, warum du mich noch nicht erschossen hast. Ich meine, ich stehe direkt vor dir. Du musst nur abdrücken. Und ich glaube das schaffst du." Sie grinste und verlagerte ihr Gewicht von dem linken auf den rechten Fuß.

,,Gute Frage. Aber ich könnte dich auch fragen, warum du nicht schreiend wegläufst." Ich zog eine Augenbraue hoch und presste meine Lippen aufeinander.

,,Ich bin eine britische Prinzessin. Ich hab einen gewissen Anstand." Sie lächelte kühl.

Auf einmal sah ich hinter ihr eine schwarze Gestalt. ,,Achtung!" Schrie ich Ella zu. Doch schon in dem Moment schubste ich sie zurück und warf mich vor sie. Die Kugel traf mich trotz Schutzweste, hart und unvorbereitet. ,,Scheiße!" Fluchte ich durch zusammengebissenen Zähnen. In genau dem Moment, begriff ich den größten Fehler meines Lebens gemacht zu haben.
Da ich immernoch meine Glocks in der Hand hatte, schoss ich jeweils eine Kugel in den  Kopf und dann in das Herz des Idioten. Ohne mich nochmal nach Ella umzusehen, rannte ich weg.