Kapitel 6 - Ella -

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Crying in the Club - Camila Cabello

Es war die Hölle los. Und das war nicht mal übertrieben; Frauen schrien, kreischten, weinten und klammerten sich an ihre Ehemänner. Sieht so aus als hätte meine geschätzte royale Familie keine Eier in ihren Armani Hosen.

Zugegeben, ich hatte auch Angst. Nervös und mit Panik in den Augen blickte ich zu Chase. Der schaute sich, ganz der Profikiller, im gesamten Raum ab, checkte Gegner sowie Fluchtwege und Lösungen.

Auf einmal kam Anna angerannt, zerzauste Haare, geweitete Pupillen und einem angsterfüllten Ausdruck in den kristallblauen Augen. ,,Eure Hoheit, Ella, geht es dir gut? Oh mein Gott, was ist hier los? Das ist ja fast schlimmer als die Gartenparty deiner Mom!" Typisch Anna, selbst wenn Männer mit Waffen den ganzen Saal stürmen, verliert sie nie ihren Humor.

,,Ich weiß es nicht." Ich blickte noch einmal hoffnungsvoll zu Chase.

,,Anna, Eloisa, geht hinter mich. John!" Nun war er der knallharte Killer, so wie ich ihn mir vorgestellt habe.

Der Typ mit diesen hellblonden Locken kam angerannt. In der rechten Hand, eine Magnum 44. Anna riss erschrocken die Augen auf und stotterte: ,,Wer zur Hölle seid ihr?"

Ich konnte es ihr nicht verübeln, John und Chase sahen beide wirklich gut aus, doch dass die beiden mit Pistolen umgehen können, damit hat sie nicht gerechnet.

,,Hey, hey Ann beruhige dich. Die zwei sind die Guten." Ja klar! Ella du spinnst doch. Chase ist ein knallharter Killer, Mörder. Und noch viel schlimmer, MEIN KIller.

Chase drückte mich bestimmend hinter sich und ich zog Anna an der Hand hinterher. Chase und John gingen mutig auf die Typen zu. Und dann geschah es. Chase hatte mittlerweile zwei Pistolen, eine Magnum rechts und eine Glock links. Er schoss wahllos auf die Idioten die den Ball gestört haben. John half ihm und obwohl sie nur zu zweit waren und von den Typen 20 herumballerten, sah es so aus als würden die zwei alles gut im Griff haben.

Doch plötzlich wurde Chase getroffen. ,,Ah! Scheiße!" Fluchte er, und schoss aus Wut dem Typen in schwarzer Kleidung in die Brust.

,,Wir müssen hier weg. Es wird zu gefährlich." John rief mir das zu während er gerade einem anderen Kerl, in die Stirn schoss.

,,Wohin sollen wir denn gehen?" Fragte ich verzweifelt. Anna an meiner Hand fing an zu zittern.

,,Ihr zwei geht mit uns." Chase hielt ein komisches Schwarzes Ding in der Hand.

Anna riss die Augen noch weiter auf. Sie schluchzte jetzt. ,,Oh mein Gott das ist eine Handgranate."

,,Ducken!" Rief John während auch er so ein Ding in der Hand hielt.

Anna und ich duckten uns hinter einer grauen Sofagarnitur die einfach da rumstand, obwohl man so was gar nicht benutzte auf einem Ball.

BUM! Es gab eine riesige Explosion. Alle Farben von Rot bis Orange entstanden, ebenso wie eine unglaubliche Hitze. Ich schirmte mich selbst mit meinen Armen und Anna mit meinem Körper ab.

Auf einmal tauchten vor meinem Auge Chase und John auf. Sie halfen uns beim Aufstehen und gemeinsam rannten wir aus dem Saal.

Da mein Kleid mich am Rennen hinderte, versuchte ich kurzerhand den teuren Stoff abzureißen. Doch auch wenn es in Filmen immer so gut geht, ging es bei mir nicht gut.

Chase grinste blöd, nahm ein Messer und schnitt mir mein Kleid bis kurz vor meinem Knie. Mir war es unangenehm in so kurzen Klamotten einem Jungen gegenüberzustehen. Ich wurde wahrscheinlich rot wie eine Tomate.

Doch zum Glück bekam Chase das gar nicht mit. Der nahm meine Hand und zog mich hinter John und Anna aus dem brennenden Gebäude. Wir benutzen einen kleinen Seitengang der durch die Küche ging und anschließend durch ein kleines Kellergewölbe. Von dort aus gingen wir wieder eine braune Holztreppe hoch die in den hinteren Garten führte.

Der Garten hatte ein riesiges Rosenbeet und einen kleinen Teich. Trotz vier großen Laternen und unzähligen Kerzen konnte man leider kaum was entdecken.

Wir blieben einen kurzen Moment stehen zum Erholen. Anna hatte Tränenspuren auf dem Gesicht und ihre Frisur hatte sich mittlerweile vom hohen Dutt zu lockeren Wellen die ihr über die Schulter fielen verwandelt. Auch ihr Kleid sah nicht mehr so aus wie vor einer Stunde.

Ich atmete die kühle Londoner Abendluft ein und schabte mit meinen High Heels im Gras. Die Dinger waren einfach viel zu unbequem. Also zog ich sie kurzerhand aus.

,,Wohin sollen wir jetzt gehen?" Anna kam auf mich zu und sah mich besorgt aus ihren großen Augen an.

,,Ihr könnt mit zu uns gehen." Schlug John vor. Er sah wie Anna zitterte und legte ihr sein Jackett um die Schultern. Doch als sie sein blutbeflecktes Hemd sah, wich sie automatisch ein - zwei Schritte rückwärts. John lächelte entschuldigend.

,,Auf gar keinen Fall!" Chase kam zu uns. Er sah mindestens genauso schlimm aus, sein Hemd hing nur noch an Fetzen an seinem Körper, sodass man seine kugelsichere Weste sah. Er hatte einen Streifschuss an der rechten Schulter.

,,Warum nicht Chase? Es wäre perfekt Ella und sogar ihre Freundin wären verschwunden. Alle werden denken sie wären bei der Explosion gestorben. Sogar dein Auftraggeber."

,,Na gut. Aber danach? Die zwei können nicht ewig bei uns bleiben." Chase fuhr sich durch die verschwitzten Haare.

,,Naja, erstmal für zwei Wochen, und dann können wir ja weiter sehen." John ging auf Chase zu, legte ihm beide Hände auf die Schultern und schaute ihm tief in die Augen.

,,Gut. Mädels, beeilen wir uns die Feuerwehr lässt bestimmt nicht lange auf sich warten." Und als hätte Chase es vorhergesehen, drang plötzlich der Klang einer schrillen Sirene an meine Ohren.

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